Alle Artikel in: Modellseminar DNA 2014

Die neue DNA des Lokaljournalismus – Rezepte für die erfolgreiche Zukunft
Modellseminar vom 19. bis 23. Mai 2014 in Irsee

Qualitäts-Podium: Wissen, für wen man schreibt – und handeln

„Qualität im Journalismus definieren zu wollen, gleicht dem Versuch, einen Pudding an die Wand zu nageln“ hat Medienwissenschaftler Russ-Mohl mal gesagt. In der Podiumsdiskussion „Ist das Qualität oder kann das weg?“ versuchen wir es trotzdem. Die Diskussion wird heiß laufen. Auf dem Podium sitzen Isabell Funk, Chefredakteurin Trierischer Volksfreund, Karsten Lohmeyer, Journalist und Blogger, sowie Ralf Freitag, Leiter Medien und Kommunikation bei der Lippischen Landeszeitung. Die freie Journalistin und Seminarleiterin Anke Vehmeier moderiert und steigt hart ein. Ist das Konzept Newsdesk gescheitert? Laut Funk eine Fehlmeldung. Alles eine Sache der Organisation und Verteilung von Kompetenzen. Sie hätten die Zuständigkeiten erweitert – die früheren Reporterchefs sind heue Lokalchefs, sagt Funk. Zu Umstrukturierungen des Newsdesks im Namen der Qualität hat vor allem Freitag etwas zu erzählen, und berichtet vom „Cockpit“-Modell: „Wir haben Layouter, Editoren, wir haben Reporter – das wollen wir so verändern, dass wir am Newsdesk diejenigen platzieren, die Zeitung strategisch weiterdenken, gemeinsam im Team.“ Gegenseitige Vertretung sei das Credo, die Produktionslinien würden mehr ins Lokale verschoben und die Verantwortung des Einzelnen gestärkt. Ein Cockpit, in …

Es geht los: Die neue DNA des Lokaljournalismus

Draußen strahlender Sonnenschein und grüne Wiesen, drinnen an die 40 motivierte Journalisten in barockem Ambiente: Das Seminar „Die neue DNA des Lokaljournalismus“ im Kloster Irsee bei Kaufbeuren hat vor kurzem begonnen, und es verspricht, spannend zu werden. Ob CvD oder Lokalredakteur, ob nach 800km Fahrt aus Kiel oder von nebenan aus Bayern, viele unterschiedliche Lokaljournalisten treffen hier zusammen, erarbeiten in vier Arbeitsgruppen neue Konzepte zum Thema Recherche, Qualität, Newsdesk/Regiodesk und Online-Öffentlichkeiten und denken die Best-Practice-Inputs für ihre Redaktionen weiter. Die Vorstellungsrunde gerade, in der sich die zufällig nach berühmten Paaren (Stichwort: Ernie und Bert) zusammengewürfelten Redakteure interviewten und einander vorstellen, zeigt, wie vielfältig die Gruppe ist – doch es gibt einige Wünsche, die sie einen, ob es darum geht „die Betriebsblindheit hinter sich zu lassen“, oder ihre Leidenschaft für das Lokale, wo die großen Themen im Kleinen „durchdekliniert werden“, auf allen Kanälen an die Menschen zu bringen. Wir warten gespannt auch auf die abendliche Podiumsdiskussion, wo wir mit Isabell Funk, Chefredakteurin Trierischer Volksfreund, Blogger und Journalist Karsten Lohmeyer und Ralf Freitag, Leiter Medien und Kommunikation …

Modellseminar: Die neue DNA des Lokaljournalismus

Wir arbeiten in bewegten Zeiten: Auflagen und Erlöse schwinden, Traditionsblätter werden verkauft, Redaktionen dezimiert oder gleich komplett entlassen. Die Digitalisierung schreitet voran, die Reichweiten steigen, aber die wegbrechenden Print-Erlöse können mit den Online- Aktivitäten noch längst nicht ausgeglichen werden. Daneben stehen die Erwartungen und der Leistungsdruck, als Lokalredakteur/ -in die politischen und gesellschaftspolitischen Aufgaben in einer funktionierenden Demokratie
erfolgreich zu meistern.

 Das Lokale wird derzeit gehypt wie nie zuvor. Aber sind die Lokalredaktionen in Deutschland ihrer Rolle als Heilsbringer überhaupt gewachsen? Zeit für ein Modellseminar des Lokaljournalistenprogramms der Bundeszentrale für politische Bildung, dass es wagt, den Lokaljournalismus neu zu denken. Es geht darum, ein modernes, zeitgemäßes und vor allem produktives Selbstverständnis und Selbstbewusstsein für Lokaljournalisten zu entwickeln, das sich tatsächlich im Arbeitsalltag auswirkt. Drängende Themen sind unter anderem organisatorische: Unter dem Motto „Regiodesk – Hohe Schule des Newsrooms oder nur ein Sparmodell?“ wollen wir uns damit beschäftigen, was diese Strukturen gebracht haben. Sind die Erwartungen an eine inhaltliche Qualitätsverbesserung erfüllt worden? Wie gestaltet sich die Arbeitsteilung zwischen der Redaktion und draußen vor Ort? Es geht um …