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Die große Aussprache: „Wissenschaft trifft Praxis“

Am Anfang steht die Warnung des Moderators: „Ich weiß nicht, wo das hier hinführen wird“, sagt Alexander Houben, Chef vom Dienst beim Trierischen Volksfreund. Denn große Routine im Austausch miteinander haben die praktizierenden Journalisten und theoretisierenden Kommunikationswissenschaftler tatsächlich kaum. Die gutbesuchte Arbeitsgruppe erinnert etwas an eine Schlichtungsverhandlung, an die große Aussprache nach dem großen Knall. Houben bringt es auf den Punkt: „Im Verhältnis von Theorie und Praxis scheint bei uns Einiges im Argen zu liegen – und da müssen wir etwas auf die Beziehungs-Couch.“ Los geht die Gesprächstherapie.

Zeitungen müssen auf Facebook aktiv sein

Zeitungen, die Menschen unter 35 Jahren erreichen und obendrein Geld verdienen wollen, müssen Facebook nutzen. Diese Meinung hat Hans-Jörg Zürn, Chefredakteur und Verlagsleiter der Böblinger und Sindelfinger Zeitung, beim Experten-Forum im Waiblinger Bürgerzentrum vertreten. Weltweit nutzen über 500 Millionen Menschen das soziale Internet-Medium Facebook, alleine in Deutschland gibt es etwa zwölf Millionen aktiver User. Diese imposanten Zahlen stellt André Hellmann, Geschäftsführer der Netzstrategen, den Zuhörern vor. „Es geht um das Zeitbudget, das wir von unseren Lesern bekommen. Wir stehen als Zeitung im Wettbewerb mit dem Gelaber auf Facebook. Das ist eine ganz krasse Konkurrenz.“

Wenn Leser selber recherchieren

Christoph Linne – Chefredakteur der Oberhessischen Presse spricht über myheimat.de – eine Onlinenachrichtenportal von Bürgern für Bürger. Für die Redaktion ist’s ein Schleppnetz für Inhalte, für die rund 4000 Bürgerreporter ein soziales Netzwerk. Zehn Prozent bringen über „oft gelesen“- oder „heiß diskutiert“-Kategorien neue Geschichten. Sie bringen aber auch Ideen für Illustrationen, die können gerne auch mal in der Printausgabe landen. Trotzdem bleibt für die Redakteure der Job, die gelieferten Inhalte gegenzurecherchieren, zu kommentieren, Texte zuzuliefern. In Gießen mündet das Ganze sogar in die Gießener Zeitung: ausschließlich lokale Themen, geschrieben von Bürgern, moderiert von Journalisten. Hört sich super an. Wie bringt man die Leute dazu,  sich derart zu engagieren? Linne schlägt vor: Mitmachen schafft Identität. Sublokales hat Nachholbedarf. Da kommen viele weiche Geschichten, harte Fakten weniger, aber grade das wird schließlich viel gelesen.

Sei Mittelpunkt eines Netzwerkes

dpa hat früher nach den Erläuterungen von Meinolf Ellers im Kamingespräch auch über zwei Monopole verfügt: die Übertragungtechnik per Fernschreiber, Fax oder Satellit, was für die Verlage seinerzeit unbezahlbar gewesen wäre, und die Nachrichten rund um den Globus an sich, die niemand anders in Echtzeit beschaffen konnte. Heute folgt dpa dem Rat von Jeff Jervis: „Die nächste Generation lokaler Nachrichten wird nicht mehr in  Medienunternehmen sondern in Internet-Communitys entstehen. Nachrichten sind nur ein Teil der Bedürfnisse einer Community. Diese Gemeinschaft im Internet braucht auch eine reibungslose Organisation, Medienunternehmen und Netzwerke können dies liefern. Ensprechend sollte es das Ziel sein, Plattformen im Netz anzubieten, die Communitys ermöglichen, das zu tun, was sie tun wollen, das zu teilen, was sie teilen wollen und das zu wissen, was sie kollektiv wissen wollen. Nachrichten werden ein Produkt der Community werden, so wie sie gleichzeitig ein Service für sie sind.“ http://www.drehscheibe.org/303/ dpa.news ist laut Ellers eine solche Community. Seither spült dpa seine Nachrichtenpakete nicht mehr per Strahlrohr in die Redaktionen, sondern die Chefredakteure artikulieren über die News-Community, was sie benötigen, …

Sei Mittelpunkt eines Netzwerkes

dpa hat früher nach den Erläuterungen von Meinolf Ellers im Kamingespräch auch über zwei Monopole verfügt: die Übertragungtechnik per Fernschreiber, Fax oder Satellit, was für die Verlage seinerzeit unbezahlbar gewesen wäre, und die Nachrichten rund um den Globus an sich, die niemand anders in Echtzeit beschaffen konnte. Heute folgt dpa dem Rat von Jeff Jervis: „Die nächste Generation lokaler Nachrichten wird nicht mehr in  Medienunternehmen sondern in Internet-Communitys entstehen. Nachrichten sind nur ein Teil der Bedürfnisse einer Community. Diese Gemeinschaft im Internet braucht auch eine reibungslose Organisation, Medienunternehmen und Netzwerke können dies liefern. Ensprechend sollte es das Ziel sein, Plattformen im Netz anzubieten, die Communitys ermöglichen, das zu tun, was sie tun wollen, das zu teilen, was sie teilen wollen und das zu wissen, was sie kollektiv wissen wollen. Nachrichten werden ein Produkt der Community werden, so wie sie gleichzeitig ein Service für sie sind.“ http://www.drehscheibe.org/303/ dpa.news ist laut Ellers eine solche Community. Seither spült dpa seine Nachrichtenpakete nicht mehr per Strahlrohr in die Redaktionen, sondern die Chefredakteure artikulieren über die News-Community, was sie benötigen, …