Modellseminar Web 2.0 2010

Rasender Reporter

So habe ich in Sonnabendausgabe unserer Zeitung versucht, unseren Lesern zu erklären, wie sich die Medienwelt verändert:

„Wenn Du es hast, brauchst Du es auch“, hat mir mein früherer Arbeitskollege Olli mit auf den Weg gegeben. Und weil ich ja weiß, dass sich die Zeiten geändert haben und ein moderner  Mensch ohne ein so genanntes Smartphone, also: ein geschicktes Telefon, nicht auskommt, habe ich mir ein iPhone zugelegt.  Denn ein moderner Journalist muss neben der Zeitung auch andere Kanäle bedienen können, mit den Möglichkeiten, die das  Internet bietet.Kaum hatte ich meine ersten Schritte für die Zeitung gemacht, hatte ich meine Spitznamen weg: „Rasender Reporter“ nannten mich die einen, „Harry Hirsch“ die anderen. Doch wirklich schnell kann ich erst jetzt sein. Kaum gesehen, kann ich das Ergebnis direkt vom Fußballplatz in die Welt schicken. Dafür brauche ich ein Telefon in der Tasche, das eben smart ist. Auf dem Bildschirm rufe ich das Programm auf, dann tippe ich einen kurzen Text in die Tastatur und schon geht die Meldung in die Welt – der Internetgemeinde.

Den Weg zum Sportplatz weist mir die Landkarte auf dem Telefon. Dort kann ich auch die Route schon mal, wie früher mit dem Finger auf der Landkarte, virtuell abfahren. Am Abend kann ich mir auf der Seite meiner Programmzeitschrift das Fernsehangebot für den Feierabend aufrufen. Und selbstverständlich kann ich auch den Ostholsteiner Anzeiger aufs Taschentelefon holen. Dafür gibt es die sh:z-App mit Nachrichten aus ganz Schleswig-Holstein.
Also ist die Zeitung überflüssig? Keineswegs. Denn nur im gedruckten Ostholsteiner gibt es die ganze Vielfalt, alle Texte, alle Bilder, alle Tore – und das Rascheln des Papiers am Frühstückstisch. An meinem Schreibtisch steht ein Ordner mit den Zeitungsseiten des laufenden Lokalsportjahres. Für den schnellen Zugriff, ohne Suchmaschine, einfach durch zügiges Blättern. Ob ich ein iPhone tatsächlich brauche? Das weiß ich immer noch nicht.