EUlokal, Konzepte

Sterne für Europa: EU-Politik bewerten lassen


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Immer wieder berührt die Europapolitik die unmittelbare Lebenswelt der Menschen in der Region. Die Lokalredakteure der Madsack Heimatzeitungen zeigen dies in der laufenden Berichterstattung und holen die Europäische Union in den Alltag ihrer Leser. Einen Europaschwerpunkt im Lokalen haben sie mit der achtteiligen Serie „Sterne für Europa“ im Frühjahr 2010 gesetzt.

An Fallbeispielen aus der Region machten Esther Kathmann, die Leiterin des Regionaldesks, und ihr Team aus den Außenredaktionen die komplizierten Entscheidungsprozesse in Europa besser nachvollziehbar. Bei den Betroffenen vor Ort und den Europaabgeordneten der Region hakten sie nach zu den Themen Lebensmittelhandwerk, Lärmschutz, Schule, Fördertöpfe und Verbraucherschutz.

Die Serie im PDF: 2010_Serie_Sterne für Europa_Madsack Heimatzeitungen

Die Sterne-Ampel

Wofür die Abgeordneten stehen, erzählten diese nicht nur in kurzen Frage-Antwort-Stücken, sondern vergaben Sternen auf der „Europaflaggenampel“, die zeigt, wie sie einzelne Gesetze und Richtlinien bewerten. Sie machten deutlich, was Sache ist, und wie sie im Einzelfall zu den Auswirkungen der jeweiligen EU-Richtlinien und Verordnungen stehen. Je mehr Sterne auf der blauen Flagge leuchten, desto zufriedener waren die Abgeordneten jeweils mit dem erklärten geltenden Europarecht. Zu vergeben waren maximal zwölf Sterne. Auf einen Blick ist zu sehen, wie effektiv ihrer Meinung nach ein Gesetz oder eine Richtlinie den Alltag in Europa regelt. Variante in Folge acht: Experten vergeben Sterne auf EU-Richtlinien.

Gar nicht so einfach die Aufmerksamkeit der Leser zu gewinnen, empfinden doch manche Bürger die EU als weit weg und können die Europaabgeordneten kaum einordnen – weniger jedenfalls als Bundesminister oder Bundestagskandidaten. „Einigen Bürger ist beim Thema EU unwohl“, sagt Esther Kathmann, „daher müssen wir bei Europapolitik doppelt und dreifach überlegen, wie wir die Leser begeistern.“

keine Bleiwüste – erst recht nicht, wenn oben drüber ‚Europa‘ steht

So zählt für sie neben anschaulichen Fallbeispielen aus der Region auch ein ansprechendes Layout – also keine Bleiwüste, „erst recht nicht, wenn oben drüber ‚Europa‘ steht“, so Kathmann.

Im Nachhinein betrachtet hätten es, ihrer Meinung nach, sogar noch mehr Beispiele sein können, mehr Stimmen von Leuten, die Europapolitik direkt betrifft.

Dreh: Insgesamt ist die Serie eine runde Sache. Diese Idee ließe sich auch mit den Kandidaten der Europawahl umsetzen, die für die eigene Region zuständig sein wollen.

Die Serienelemente

1. Folge: Erklärtext zur Serie und Vorschau auf die Themen der einzelnen Folgen und wann sie erscheinen werden.

In jeder Folge einheitlich:

– Logo

– kurze Einführung

– Layout

– Verweis auf nächste Folge.

– Fallbeispiel (ab Folge 2)

– Infokasten „Das steht im Gesetz“

– Sterne-Ampel

– Frage-Antwort-Stücke

Die Planung

1. Eine oder einer hat den Hut auf: Das macht es leichter einen roten Faden in die Serie zu bringen.

2. Themenkonferenz per Telefonschalte. In jeder Lokalredaktion finden sich Experten – etwa zum ländlichen Raum, Förderung oder einer kennt einen Fleischer, der über Europa schimpft.

3. Drei bis vier Wochen vorher: Konzept und Themenvergabe
Struktur festlegen, Layout/Grafik vorbereiten, die Onlineversion mitdenken und wenn möglich Erscheinungstermine festlegen – denn nichts ist fader, als eine Serie, die im Sand verläuft.

Recherchetipp der Macher

Bei der Planung der Serie hilft ein Ordner mit abgelegten Europageschichten aus der laufenden Berichterstattung.

Die Recherche ist nicht unaufwendig und selbst die Abgeordneten sind nicht immer in den Themen drin. Doch in jeder Stadt findet man jemanden, der sich besonders gut auskennt. Man muss nicht gleich in Brüssel anrufen.

Kontakt zu den Machern

Esther Kathmann MH (640x427)Esther Kathmann
Leiterin Regionaldesk
Redakteurin der Madsack Heimatzeitungen
in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und Neuen Presse

Telefon: 0 51 31 46 72 24

Mail: e.kathmann°at°heimatzeitungen°Punkt°de

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