Alle Artikel mit dem Schlagwort: Innovation

„Bleibt nicht alleine, vernetzt euch“

Das war eine Neuheit auf dem jüngsten Forum Lokaljournalismus in Nürnberg: Über das Interaktionstool Slido konnten die Teilnehmer auch während der Panels Fragen an die Podiumsteilnehmer stellen. Hier kommen die Antworten. Fragen an Thomas H. Kaspar, Chefredakteur Ippen Digital Ippen entwickelt Zielgruppen und Themen anhand von meist gesuchten Begriffen, ab wann ist man loyaler Nutzer? Wie wird er weiter monetarisiert? Die Entwicklung anhand von Keywords ist ja nur ein Element der Themenmatrix. Wir arbeiten mit einer so genannten Themenmatrix, die sehr unterschiedliche Inhalte kombiniert. Neben der journalistischen Grundversorgung mit nationalen und lokalen Nachrichten erarbeiten wir systematisch auch Inhalte zur Abrundung des Nutzerinteresses. Ein wichtiger Baustein, um neue Zielgruppen zu erreichen sind dann so genannte Pull-Inhalte, also Inhalte, nach denen Nutzer gezielt suchen und die abseits des Tagesgeschäfts liegen.

Die Loyalisierung unterteilen wir in vier Stufen der Frequenz, Wiederkehrquote und des konsumierten Volumens an Nachrichten. Jeder Zugangsweg (Google-Suche, Google-Markensuche, Facebook, App, Newsletter, WhatsApp usf.) hat spezifische Cluster. Die genaue Unterteilung dieser Lesercluster ist Teil unseres Betriebsgeheimnisses. Denn die richtige Grenzziehung und das richtige Timing mit dem richtigen …

Uwe Renners, Rheinpfalz

Nach oben gepusht

Die Rheinpfalz macht vor, wie eine Zeitung per Pushnachricht den Leser auf den Laufendem hält und ihn  langfristig an das Blatt binden kann. Auf dem Forum Lokaljournalismus stellte ihr stellvertretende Chefredakteur Uwe Renners das Konzept vor. Kurz und prägnant, das zeichnet Pushnachrichten aus, und so präsentierte Renners auch seinen Vortrag. Über den „Pfalzticker“ seiner Zeitung ploppen täglich zwei bis fünf der Pushnachrichten auf den mobilen Endgeräten auf. Der Nutzer hat daraufhin die Wahl, zwischen der E-Paper-Ansicht oder dem angepassten Smartphone-/ Tablet-Layout zu wählen. Einige Pushnachrichten aus dem „Pfalzticker“ sind verlinkt zu Plus-Artikeln, die dann mit dem Digital-Abo abrufbar oder am nächsten Tag in der gedruckten Ausgabe lesbar sind. Nicht nur regelmäßiges Update, sondern auch Erinnerung ans Medium „Wir würden gerne noch mehr pushen, aber die Inhalte sollen auch relevant sein“, sagt Renners. Es handle sich nicht nur um ein regelmäßiges Update, sondern auch um eine Erinnerung ans Medium. Das Konzept scheint zu funktionieren. Seitdem die Rheinpfalz im Januar 2017 ihre Schlagzahl bei den Pushnachrichten erhöht hat, wächst auch die Zahl der bezahlenden Online-Leser – die …

(v.l.) Lars Reckermann, Rebekka Schmidt, Yannick Dillinger, Michael Husarek

Von Kartoffelfeldern und Roboterjournalisten

Wie kommt man ran an das richtige Publikum? Gibt es überhaupt ein richtiges oder falsches Publikum? Diese Fragen beschäftigten ein Podium am Mittwochnachmittag. Yannick Dillinger, Leiter Digitales und Mitglied der Chefredaktion der Schwäbischen Zeitung, moderierte das Panel. Seine Gesprächspartner waren Rebekka Schmidt, Human Centered Innovation, Frauenhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services Nürnberg, Lars Reckermann, Chefredakteur der Nordwest-Zeitung aus Oldenburg, und Michael Husarek, Chefredakteur der Nürnberger Nachrichten. Dillingers erste Frage ging an Rebekka Schmidt: „Was ist überhaupt richtiges oder falsches Publikum?“ Sie meinte: „Es gibt nicht das falsche Publikum, man kann alle irgendwo abholen. Alle sind die Richtigen.“ Es hänge von der Zeitung, dem Verlag ab. Nürnberger im Labor Die Nürnberger Nachrichten lassen sich von der Suche nach ihrem Publikum vom Frauenhofer-Institut beraten. Zunächst kooperierten sie dabei mit dem Josephs-Institut, einem Innovationslabor des Frauenhofer-Instituts. In dem Institut wird werkstattartig an der Verbesserung von Innovationen gearbeitet. Ob es bei dieser Art Kooperation auch Widerstände im eigenen Haus gegeben habe, wollte Dillinger wissen. Ja, die habe es gegeben, räumte Husarek ein, „aber die Zeiten, sich damit auseinanderzusetzen, sind vorbei“.„Wir …

Auf die Daten kommt es an

Es hat nur eine halbe Stunde gedauert, dürfte das Plenum aber dennoch viele Stunden beschäftigen: das Impulsreferat von Michael Praetorius, Digital-Strategist. Mit Messenger-Diensten, Personal Live Video, Super Personalization und Cross Device Journeys nannte er nicht nur einige der derzeitigen und kommenden Herausforderungen für die Medienbranche. Vor allem machte er deutlich, worauf es ankommt: auf ein rückkanalfähiges Business-Modell. Zunächst betonte Praetorius, was inzwischen zwar allen klar ist, aber dennoch nicht vergessen werden darf: „Wir müssen das Erzählen ganz neu lernen, denn digitale Erzählweisen sind grundlegend anders. Auch die digitale Vermarktung funktioniert anders, denn die Kennziffern sind anders.“ Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.Mehr erfahren Inhalt laden Twitter Tweets immer entsperren Angesichts dieser Tatsachen forderte der Münchner, der bei der Digitalagentur akom360 arbeitet, dass die Digitalkompetenz eines Medienhauses in die Chefetage und nicht in die Social-Media-Abteilung gehöre. „Es kann nicht sein, dass Onlinejournalisten schlechter bezahlt werden als ihre Printkollegen“, sagte Praetorius. Immerhin seien die entscheidenden Fragen für die Medienhäuser, welche Daten sie schöpfen und nutzen. Praetorius machte klar: „Klicks und Visits sind …

So geht bessere Wahlberichterstattung im Lokalen

Wie wird die Berichterstattung der eigenen Zeitung zum Bundestagswahlkampf spannender, verständlicher und relevanter? Wie begegnet man dem sich verändernden politischen Klima und Lügenpressevorwürfen? Was gibt es für Tools und Berichterstattungsformen, die man kennen und anwenden sollte? Dreißig Redakteurinnen und Redakteure haben sich bei der bpb-Redaktionskonferenz zur Wahlberichterstattung im Lokalen Gedanken dazu gemacht. Hier sind ihre Ideen.