Alle Artikel mit dem Schlagwort: Interview

„Man muss entwickeln, testen, anpassen, wieder testen“

Wie können Zeitungen neue Zielgruppen erschließen und damit nicht nur ihr wirtschaftliches Überleben sichern, sondern auch in Zukunft seriöse Lokal-Berichterstattung liefern? Darum geht es beim 24. Forum Lokaljournalismus, das die Bundeszentrale für politische Bildung und die Nürnberger Nachrichten von 20. bis 22. Juni in Nürnberg ausrichten. Wir haben vorab mit Rebekka Schmidt, Expertin für Produktentwicklung, gesprochen. Ihr Rat: Testen, testen, testen. Frau Schmidt, im Fraunhofer-Innovationslabor „Josephs“ in Nürnberg helfen Sie Unternehmen dabei, Produktideen zu testen. Die NN waren im Frühjahr 2017 dort, aber auch Versicherungen, Banken und Autobauer gehören zu Ihren Kunden. Was haben diese Branchen denn gemein? Sie stehen alle vor ähnlichen Herausforderungen und müssen sich fragen, wie lange ihr jetziges Geschäftsmodell noch trägt. Bei der Tageszeitung befürchten ja viele, dass das Printprodukt mit ihren Lesern altert und irgendwann stirbt. Und deshalb muss sich ein Verlag eben fragen, wie es weitergeht und mit welchen Innovationen man neuen Erfolg haben kann – genau wie Banken, die große Angst vor Startups haben, die Finanzdienstleistungen in der App anbieten. Welche Schlüsse kann ein Medienhaus denn aus den …

Kurzinterview mit… Jana Klameth, stellvertretende Chefredakteurin der Freien Presse Chemnitz

Frau Klameth, Sie sind seit 27 Jahren Journalistin in Sachsen – können Sie sich noch an ihre erste Geschichte im rechtsextremistischen Milieu erinnern? Das muss in den 90er Jahren gewesen sein, als darüber gesprochen wurde, die SSS (Anmerkung: Skinheads Sächsische Schweiz) zu verbieten. Wir waren damals in der Redaktion unsicher, wie wir mit Rechtsextremismus umgehen sollten und mussten uns erst an das Thema herantasten. Einmal sind wir so richtig auf die Nase gefallen, als wir ein Streitgespräch zwischen einem Neo-Nazi und einem Gegner abdruckten. Das hat schlicht nicht funktioniert. Seitdem haben wir nie wieder ein Wortlaut-Interview veröffentlicht. Sprechen Sie denn mit denen? Natürlich, aber die Wortlaut-Zitate werden immer eingeordnet, damit man Zusammenhänge klar machen kann. 2005 habe ich einen Artikel über ein Treffen mit den Jungen Nationaldemokraten veröffentlicht, in dem ich die Situation beschrieben habe, dass nur der Vorsitzende reden durfte. Die Jugendlichen, die anwesend waren, hatten Redeverbot. Das sagt schon viel aus. Sie sind stellvertretende Chefredakteurin von 19 Lokalzeitungen. Haben Sie Leitlinien für die Berichterstattung über Rechtsextreme? Es gibt nichts Schriftliches, aber schon Grundsätzliches: …