Alle Artikel mit dem Schlagwort: Kommunalpolitik

Bye, bye, Griebnitzsee!

Tschüss Potsdam, wir sehen uns in Bad Urach!

Das Modellseminar zum Thema Kommunalpolitik in Potsdam ist beendet. Es war eine Woche voller Ideen, Gespräche und intensiven Austausches. Lokaljournalistinnen und -journalisten aus Deutschland und der Schweiz arbeiteten an Konzepten für die Zukunft. Der allgemeine Tenor: Ja, mehr davon! Das nächste Seminar der bpb findet im November in Bad Urach statt, dann wird es um Lokalsport gehen. Alle Infos finden Sie hier.

Regeln für den Faktencheck

Die erste Veranstaltung des Tages: Stefan Voß, Leiter Verifikation der dpa, sprach darüber, was bei einem Faktencheck zu beachten ist. Barbara Zinecker (Nürnberger Nachrichten) moderierte. Gibt es ein Journalistenleben ohne Social Media? „Nein“, sagt man bei der dpa. Man müsse alles im Blick haben, „verifizieren und einordnen“, sagt Stefan Voß, Leiter Verifikation bei der dpa. Wie aber umgehen mit Inhalten aus Netzwerken wie Facebook, Twitter und Co.? Zunächst gehe es darum, relevante Inhalte überhaupt zu finden, anschließend müssten sie geprüft werden. Die dpa versteht den Faktencheck „als Dienst an der Demokratie“. Was sind die Kriterien der dpa für Faktenchecks? -dpa-Faktenchecks sind Behauptungschecks: Stimmt das? Hat er/ sie das gesagt? -Checks werden nur gemacht bei gesellschaftlicher Relevanz. -Es geht nur um Tatsachenbehauptungen, nicht um Meinungsäußerungen. -Die Sprache des Faktenchecks ist einfach, die Herleitung klar, damit der Leser sie nachvollziehen kann. -Wichtig ist zu untersuchen: Wie hat der Verfasser die zu prüfende Behauptung gemeint? Wie wurde sie vom Publikum verstanden? -Der Faktencheck ist gegliedert: Behauptung, Bewertung, Fakten -Hinweis: Vorsicht bei Satire!

„Erzähl‘s ihnen! Wie aus Dokumentarischem Themen und aus Themen Geschichten werden“

Benjamin Piel ist Redaktionsleiter der Elbe-Jeetzel-Zeitung. Für das Modellseminar „Rock das Rathaus“ in Augsburg hat er folgende Thesen zur kommunalpolitischen Berichterstattung erstellt. 1.These: Wir reden im Lokaljournalismus viel von Geschichten, aber tatsächlich erzählen wir viel zu selten welche. Deshalb die Frage: Was ist eigentlich eine Geschichte? – Aristoteles „Poetik“: Ort, Zeit, Handlung und zusätzlich Personal – Übertragen auf die journalistische Geschichte: Eine Geschichte ist eine Geschichte, wenn sie das Handeln (= Aktion!) eines oder einer überschaubaren Mehrzahl von Menschen an einem Ort über einen gewissen Zeitraum erzählt. – Daraus folgt: Sie müssen die Redaktion verlassen, sonst wird es mit dem Erzählen von Geschichten schwer, je mehr Sie von der später zu erzählenden Handlung mitbekommen, desto besser 2. Warum eigentlich Geschichten? Reicht nicht auch ein Bericht aus Zahlen, Daten, Fakten? – Es geht im Lokaljournalismus immer mehr darum, die knappe Aufmerksamkeit zu bekommen, um eine gute Quote, zu packen, zu begeistern, zu interessieren, herauszustechen aus der Masse der miteinander konkurrierenden Informationen oder anders gesagt: nicht zu langweilen! Auf diese Forderung ist die Geschichte mediumneutral eine Antwort. …

Who’s who in Augsburg

Guck mal, wer da tagt – das Team des Modellseminars im Kurzinterview, heute mit Maike Scholz. Dein Ziel für das Modellseminar Kommunalpolitik? Ich hoffe, dass wir sowohl junge Redakteure als auch die „alten Hasen“ für Kommunalpolitik begeistern können und dass es einen regen Ideenaustausch gibt, der die Teilnehmer motiviert. Kommunalpolitik im Lokaljournalismus sollte… …dem Leser einfach und verständlich erklärt werden. Mit welchem Slogan rockst Du die kommunalpolitische Berichterstattung? Never give up! Dranbleiben, nachfragen, fair bleiben.   Maike Scholz ist Redakteurin bei der Schwäbischen Zeitung in Laichingen. Seit Januar hat es sie von Niedersachsen ins „Ländle“ verschlagen, wo sie – wenn das Wetter es denn zulässt – auch gerne auf ihrem Motorrad zum Termin fährt. Hier in Augsburg leitet sie die Arbeitsgruppe 4: Aufhübschen – Wie der Flächennutzungsplan zum Krimi wird.