Alle Artikel mit dem Schlagwort: Lokalpolitik

Wenn der Bus nicht mehr fährt – und der Leser nichts darüber liest

Beim zweiten Podium am Donnerstag wurde der Ausblick auf ein weites Feld eröffnet. Es ging um die Herausforderungen, die Gesellschaft, Politik und Medien meistern müssen – um Megatrends wie etwa den demografischen Wandel. Zu Gast war aus der Politik Dr. Andreas Hollstein, der Bürgermeister der Stadt Altena. Er wurde im November 2017 auf tragische Weise bundesweit bekannt, als er Opfer einer Messerattacke wurde. In einer Imbissbude hatte ihn ein arbeitsloser Maurer angegriffen, der ihm vorwarf, zu viele Ausländer in die Stadt zu holen. Hollstein wurde am Hals verletzt. Der Angreifer ist erst kürzlich zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Außerdem auf dem Podium: Petra Klug, Senior Project Manager der Bertelsmann-Stiftung, Uwe Vetterick, Chefredakteur der Sächsischen Zeitung, und Barbara Zinecker, Audience-Development-Redakteurin der Nürnberger Nachrichten. Die Moderation übernahmen Jana Klameth, stellvertretende Chefredakteurin der Freien Presse aus Chemnitz, und Ralf Freitag, Chefredakteur der Lippischen Landes-Zeitung. Chancengerechtigkeit zwischen den Regionen Hollstein geht davon aus, dass die Gesellschaft schrumpfen wird. Die Frage sei, wie man dies mit den Lebensbedürfnissen der Menschen in Einklang bringen könne. Es müssen Qualitatives getan werden, da …

Im Lokalen Eliten auf die Finger klopfen

Um das Verhältnis von Journalismus und Politik ging es auf dem Podium mit dem Titel „Und was machen wir jetzt daraus?“ Wie steht die neue Journalistengeneration zur Politik, insbesondere zur lokalen? Wie steht die lokale Politik zu den Lokaljournalisten? Diese Fragen sollten nach den Keynotes von Hans-Josef Vogel, Bürgermeister der Stadt Arnsberg, und Prof. Karl-Rudolf Korte, Direktor School of Governance der Universität Duisburg, beantwortet werden. Moderator war Stephan Detjen, Chefkorrespondent des Deutschlandradios. Joachim Braun, Chefredakteur des Nordbayerischern Kuriers aus Bayreuth, meinte: „Lokalpolitiker werden von Lokaljournalisten als Störenfriede betrachtet. “ Andersherum werde Politik von Lokaljournalisten, besonders auch von jungen, als etwas Negatives angesehen. „Man will sich mit niemandem streiten“, meinte Braun. Und die Leser, also die Bürger? „Viele verstehen Politik nicht mehr. Auch lokale Politik ist vom Bürger weggerückt.“ Peter Pauls, Chefredakteur des Kölner Stadt-Anzeigers, sagte, Journalisten im allgemeinen würden als „Hohepriester einer Politik verstanden, die keiner versteht.“ Das Lokale habe aber „gegenüber übergeordneter Politik den Vorteil, dass es näher und erfassbarer ist.“ Lokaljournalisten fielen dabei neue Aufgaben zu. „Es ist an uns, Vertrauen zu erwerben. …