Alle Artikel mit dem Schlagwort: Silicon Valley

„Es muss süchtig machen“

Christoph Keese, Executive Vice President der Axel Springer SE in Berlin, schwärmt vom disruptiven Wandel der Medienbranche und stellt die spannendsten Start-ups vor. „Es lachen immer die Halbtoten auf dem Weg zum Friedhof“, sagt Christoph Keese und erntet: Gelächter. Ein bisschen spielt er dabei auf die deutschen Medien an, die – wie er sagt – in Sachen Innovation eher einen weißen Fleck darstellen. An dem sogenannten disruptiven Wandel habe die deutsche Medienbranche jedenfalls wenig Anteil. „Disruption“ – ein Bonmot in Silicon Valley wie das Wort „Love“ Ende der 60er Jahre, kokettiert Keese. Doch was bedeutet „Disruption“ eigentlich? Keese, der sich ein halbes Jahr in Silicon Valley von den Vorreitern des disruptiven Wandels für den Springer Verlag inspirieren ließ, bringt das mit einem Beispiel aus der Musikbranche auf den Punkt: Während der Übergang von Platte auf CD eine „erhaltende Innovation“ gewesen sei, seider Übergang zu Spotify disruptiv. In anderen Worten: Bezahlte man für 17 Lieder auf einer CD noch 19,90 Euro, bekommt man auf Spotify heute die komplette Musikwelt für 9,90 Euro pro Monat. Der disruptive …

„Journalisten und Programmierer müssen eng zusammenarbeiten“

Eine bessere Verbindung zwischen journalistischen Inhalten und Technologie fordert Jan Bayer aus dem Vorstand der Axel Springer AG: „Technologie wird zum Schlüssel des Erfolges. Auf fünf Journalisten sollen bei uns künftig ein Programmierer und ein Designer kommen.“ Das sei die Lehre, die der Vorstand der Axel Springer AG, aus dem Besuch im Silicon Valley gezogen hat. „Dort arbeiten interdisziplinär zusammengesetzte Teams zusammen“, sagt Bayer. „Das müssen wir übernehmen und die Wände der Büros einreißen. Ideen enstehen im Austausch und nicht zurückgezogen in einem Büro.“ Nur wenn Bereitschaft zur Veränderung da sei, könne der Lokaljournalismus in Deutschland überleben. „Wir waren früher Teil eines Rituals am Frühstückstisch“, betont Bayer. „Das ist heute größtenteils nicht mehr so.“ Deshalb müssten Wege gesucht werden, wieder Bestandteil in den Alltagsritualen der Menschen zu werden. „Dafür müssen wir über den Tellerrand hinausschauen und erkennen, wer mit am Tisch sitzt.“ Im Lokalen seien das zum Beispiel Internetdienste wie Google News oder Qype. Doch könne dort „nur“ Content konsumiert werden, Orientierung oder Recherche werde nicht geboten. „An dieser Stelle kommt der Qualitätsjournalismus ins Spiel, …