Alle Artikel mit dem Schlagwort: Snapchat

Müssen wir es tun, nur weil wir es können?

Im Interview erklärt Richard Gutjahr, freier Journalist, warum Snapchat wichtig ist und welche Probleme zu viel Aktionismus in der Medienbranche mit sich bringt. Herr Gutjahr, in einem Satz erklärt: Was ist Snapchat? Richard Gutjahr: Snapchat ist eine Art Hybrid aus Chatplattform wie WhatsApp und Video- und Bildplattform wie Instagram. Warum sollten Journalistinnen und Journalisten bei Snapchat sein? Gutjahr: Weil Snapchat eine wichtige Übergangstechnologie ist, weg vom geschriebenen Wort à la Twitter hin zu einer Bildsprache, die sehr viel mit Emoticons aber auch Videos arbeitet. Und vor allem, weil die Taktung von Snapchat – Snaps sind maximal 10 Sekunden lang – ideal zu unserem Lebensalltag passt. Selbst wenn Snapchat in zwei oder drei Jahren vielleicht nicht mehr so angesagt ist, werden wir etwas Wichtiges durchs Snappen gelernt haben. Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.Mehr erfahren Inhalt laden Twitter Tweets immer entsperren Nämlich? Gutjahr: Snapchat bringt uns dazu, etwas so zu kommunizieren, dass man es eben gerne noch am Bahnsteig, kurz bevor der Zug kommt, konsumiert. Es passt gut in die Kürze …

Schöne neue Welt

Was sollte man davon halten? Referent Kersten Riechers, 29 Jahre, warf als Einstieg erst mal die Frage auf, ob Verlage überhaupt noch benötigt würden. Begriffe wie „Ineffizienz“ und „Beschränkungen im Kopf“ fielen. Print? Ohnehin die alte Welt. Ach ja, und er als Online-Journalist und Gründer von „Quäntchen und Glück“, einer Agentur für Online-Kommunikation, könne übrigens nicht sagen, welche Kanäle in Zukunft eine Rolle spielen würden. Da kam dann schon etwas Unruhe und aufgeregtes Murmeln auf. Der 29-Jährige betonte sodann aber, dass er gerne provozieren würde und sein Ziel nie gewesen sei, als „Kanal-Orakel“ aufzutreten. Er wolle vor allem dazu anregen, bisherige Arbeitsprozesse und Denkweisen zu hinterfragen. Inhalte werden aufgrund eines Abteilungsdenkens geformt und nicht aufgrund des Themas „Im Großen und Ganzen gibt es noch sehr viele Häuser, die zuerst immer die Zeitung im Blick haben und deren gesamtes System so gebaut ist, dass sich damit perfekt ein Printerzeugnis herstellen lässt“, erklärte Riechers. Und weiter: „Die Onlinekolleginnen und -kollegen bekommen also ein fertiges Produkt, an dem sie überhaupt nichts mehr ändern können.“ Das Internet werde lediglich …