Alle Artikel mit dem Schlagwort: Wischmob Recherche Brauerei

„Investigative Recherche ist eine sehr persönliche Kiste“

Das Rechercheschwergewicht David Schraven ist heute in Gummersbach zu Gast und führt uns mit trockenem Humor durch seine Geschichten. Angekündigt ist sein Vortrag mit „Tote Briefkästen im Netz und konspirative Treffen: neue Recherchewege“. Von toten Briefkästen kann keine Rede sein, zwischen 10 und 80 „Briefe“ flattern jede Woche in Schravens anonyme Briefkästen. „Ich rate jedem so einen Briefkasten einzurichten“, sagt der ehemalige Leiter des Ressorts Recherche der WAZ (heute Funke-Gruppe). „Besonders im Lokaljournalismus kann man mit relativ wenigen Schrauben große Sprünge machen.“

Der richtige Dreh

Die Hauswirtschaftschefin von Haus St. Ulrich ist glücklicherweise äußerst hilfsbereit: Sie händigt mir einen wunderschöne Wischmobstiel aus, Alu, Teleskopausführung, genau richtig für die Zwecke der AG Online-Recherche. An der Rezeption schnorre ich eine Rolle Klebeband. Wir brauchen Zubehör für unsere Dreharbeiten (nein, es wird niemand gefesselt und geprügelt, die Infos zu unserem Wirtschaftskrimi um die Brauereien Projekt- und Fuchs-Bräu haben wir elegent, legal und ganz ohne Druck aus dem Web bezogen). Not macht eben erfinderisch. Das ist eigentlich ein schönes Sinnbild für diese Woche: Wir sind hier, weil wir wissen wollen, ob es ein Leben nach dem Papier gibt und für wen und was dazu qualifizieren könnte. Verlage sind in (Reichweiten-)Not und merken allmählich, dass sie was erfinden müssen. Hier wird es wenigstens versucht. Motto: Ideen first. Schauen wir mal, was aus einem Wischmobstiel alles werden kann … Gespräch bei Tisch: Ist es wirklich sinnvoll, sich jetzt mit viel Aufwand für I-Pad-Apps der Zeitungen zu engagieren. Nur wenige Leute besitzen solch ein Gerät. Andererseit: So ähnlich haben die Strategen in den Verlagen wohl auch gedacht, …