Alle Artikel in: Modellseminar Kommunalpolitik 2014

Und ewig grüßt der Landrat. Wie Lokalredaktionen der kommunalpolitischen
Tristesse entkommen
Modellseminar vom 23. bis 27. Juni 2014 in Gummersbach

OB von Köln will Ombudsmann werden

Ein Kamingespräch ohne Feuer, aber feurig sollte es zugehen: „Hassliebe: Vom Verhältnis zwischen Lokalpolitikern und Journalisten“ ist das Motto des Streit-Gesprächs, bei dem sich Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) den Fragen des Chefredakteurs des Nordbayerischen Kuriers, Joachim Braun, stellt. „Wir sind nicht für Friede, Freude, Eierkuchen hier“, sagt Braun und fragt auch so. Sein Gegenüber reagiert anfangs noch etwas zaghaft, holt sich seine Lacher bei Geschichten, die ihn als OB bei Ausrutschern zeigten – etwa als er – aus Westfalen kommend – beim Karneval ein paar Sätze auf Kölsch versuchte zu sprechen. „Das war kein angenehmer Moment, als ich am nächsten Tag die Zeitung aufschlug.“ Hass oder Liebe – wie steht der OB zu den Journalisten? Eher Liebe. Das sagt Roters zwar nicht, macht jedoch deutlich, wie wichtig Journalisten, wie wichtig ihm die Medienvielfalt ist. „Wenn der Kölner-Stadtanzeiger irgendwo hinein pickt und der WDR darüber anders berichtet, dann ist das nur gut“, meint Roters. Ein Medium hingegen sei eine große Gefahr, weil man schnell abhängig vom Mainstream werden würde. „Sie fahren im Aufzug mit uns …

Der Tretmühle entkommen

Lokaltrott vermeiden, -politiker aus der Reserve locken, neue Recherchewege erschließen und Input aus allen Himmelsrichtungen bekommen: Das sind nur ein paar wenige Ansprüche, die 35 Lokaljournalistinnen und -journalisten von Heide ganz im Norden über Mühlhausen bis nach Bad Tölz im Süden Deutschlands haben. Sie trafen einander heute Nachmittag zum Auftakt des Modellseminars „Und ewig grüßt der Landrat – Wie Redaktionen der lokalpolitischen Tristesse entkommen“ in der Theodor-Heuss-Akademie im beschaulichen Gummersbach. Das aktuelle Progamm gibt es hier: Programm: Und ewig grüßt der Landrat Nach einer enthusiastischen Eröffnungsrede des Akademieleiters Klaus Füßmann – „Sie stellen Öffentlichkeit her – das ist großartig“ – ging es schon weiter mit der Vorstellungsrunde. Die Paare fanden über (lokal/sozial)politische Stichworte wie etwa „Hartz“ – „IV“, „Steinbrück“ – „Stinkefinger“ oder „Kölsch“ und „Klüngel“ zusammen, die für so manches Gelächter sorgten. Neben der Erweiterung des geografischen Spektrums wurde eines schnell klar: Zu viele leere Seiten mit zu wenig Mitarbeitern zu füllen, tut keiner Zeitung gut, oder wie es ein Redakteur ausdrückte: „Ich liebe meinen Beruf, aber meinen Job finde ich manchmal ganz schrecklich.“ Diverse …