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Europawahl-Kandidaten in Kochduellen, Schüler-Interviews und dem Wahl-O-Mat-Test

kochduellKochduelle trugen Europawahlkandidaten in einem Einkaufszentrum aus, während ein Redakteur der Thüringer Allgemeine (TA) mit ihnen über EU-Politik sprach. Diese neue Spielart der Podiumsdiskussion hat die TA-Redaktion erstmals ausprobiert – mit Erfolg: die Bürger diskutierten mit. Zwei weitere ungewöhnliche Konzepte setzte die Zeitung im Vorfeld der Europawahl um: Schüler und Studenten befragten Spitzenkandidaten im „Leser-Interview“. Und Europapolitiker testeten gemeinsam mit Erstwählern den Wahl-O-Mat.

 

 

 

 

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Modellseminar: Die neue DNA des Lokaljournalismus

neue_dnaWir arbeiten in bewegten Zeiten: Auflagen und Erlöse schwinden, Traditionsblätter werden verkauft, Redaktionen dezimiert oder gleich komplett entlassen. Die Digitalisierung schreitet voran, die Reichweiten steigen, aber die wegbrechenden Print-Erlöse können mit den Online- Aktivitäten noch längst nicht ausgeglichen werden. Daneben stehen die Erwartungen und der Leistungsdruck, als Lokalredakteur/ -in die politischen und gesellschaftspolitischen Aufgaben in einer funktionierenden Demokratie
erfolgreich zu meistern.



Das Lokale wird derzeit gehypt wie nie zuvor. Aber sind die Lokalredaktionen in Deutschland ihrer Rolle als Heilsbringer überhaupt gewachsen? Zeit für ein Modellseminar des Lokaljournalistenprogramms der Bundeszentrale für politische Bildung, dass es wagt, den Lokaljournalismus neu zu denken. Es geht darum, ein modernes, zeitgemäßes und vor allem produktives Selbstverständnis und Selbstbewusstsein für Lokaljournalisten zu entwickeln, das sich tatsächlich im Arbeitsalltag auswirkt. Drängende Themen sind unter anderem organisatorische: Unter dem Motto „Regiodesk – Hohe Schule des Newsrooms oder nur ein Sparmodell?“ wollen wir uns damit beschäftigen, was diese Strukturen gebracht haben. Sind die Erwartungen an eine inhaltliche Qualitätsverbesserung erfüllt worden? Wie gestaltet sich die Arbeitsteilung zwischen der Redaktion und draußen vor Ort? Es geht um die große Frage, was ein/e Redakteur/in heute und morgen können muss, was ihn/sie ausmacht. Wie steht es um das Zusammenspiel von Online-Angeboten und Lokalem? Wie sehen erfolgreiche Konzepte aus?



Oder das Thema Recherche. Gerade in den vergangenen Jahren haben regionale Zeitungen bei den renommierten Preisen mit den großen überregionalen Blättern in einer Liga gespielt. Wie lässt sich investigativer Journalismus im Lokalteil ausbauen? Und welche Rezepte können uns Leser- und Marktforschung an die Hand geben? Es geht auch um die redaktionelle Qualität des Lokalteils, darum, was Qualität ist, nach welchen Standards sich Redaktionen richten und wie sie Raum für Innovation schaffen können. Deshalb wendet sich dieses Modellseminar an Entscheider/ -innen in den Redaktionen oder solche, die es werden wollen. Die DNA des Lokaljournalismus ändert sich, die Erbinformationen von damals sind schon lange nicht mehr die für heute und morgen. Sie ist neu und steht für einen unumkehrbaren Wandel der gesamten Branche. Hier wird Lokaljournalismus neu gedacht.

Arbeitsgruppen

AG 1: Newsdesk, Regiodesk – Chance für den journalistischen Nachwuchs?


Immer mehr Verlage setzen auf den Desk – im Mantel und im Lokalen. In der Arbeitsgruppe wollen wir mit Vorurteilen zwischen Printjournalisten und Onlinern aufräumen, Probleme und Chancen im Alltagsgeschäft aufzeigen. Ziel sind zehn Goldene Regeln für einen lebenswerten News- und Regiodesk. Was bedeutet diese Organisationsform für das Berufsbild? Und: Liegt gerade im Management am Desk eine Chance für den journalistischen Führungsnachwuchs? Was müssen sie können, die Journalist/innen der Zukunft?



AG 2: Die neue Öffentlichkeit – Gesicht zeigen und Gesichter sehen


Privat war gestern – soziale Netzwerke sind die neue Newsplattformen der Generation Internet. Wie gehe ich als Journalist/ in mit den Angeboten um? Wie nutze ich sie richtig? Und wo sollte ich aktiv sein? Diskutiert werden die Herausforderungen eines journalistisches Lebens auf Facebook, Twitter & Co. Die Gruppe erarbeitet einen „Social-Knigge“ für Journalisten – nicht nur für die eigene Darstellung und Recherche, sondern auch für die Beziehung zu den Usern.



AG 3: Recherche im Lokalen: Rein ins Netz oder raus auf die Straße?


Verbrechen oder Verschleierung im Rathaus: Echte, preisverdächtige und brisante Themen finden Lokaljournalisten/-innen nicht in Pressemitteilungen oder auf Pressekonferenzen. Aber: Wie und wo gräbt ein/e Redakteur/in exklusive Themen aus? Und wie komme ich an Informationen, wenn niemand etwas sagen will? In der Arbeitsgruppe werden Checklisten und Recherchestrategien erarbeitet.
 

AG 4: Alles eine Frage der Qualität – So machen wir den Lokalteil besser


Was ist eigentlich Qualität? Was macht einen guten Lokalteil aus? In der Arbeitsgruppe werden Standards für Qualität im Lokalteil erarbeitet. Es werden Konzepte entwickelt, die den Inhalt(smix) und die Organisation im Blick haben und ein Rüstzeug zusammengestellt, das wir unseren freien Mitarbeitern an die Hand geben müssen. Ziel ist es, Checklisten zu erarbeiten, innovative Formate zu finden und Selbstvertrauen für neue Wege zu vermitteln.

Veranstalter
: Bundeszentrale für politische Bildung / bpb
Fachbereich Multimedia / Journalistenprogramm und
 deren Projektteam Lokaljournalisten (PLJ)



Mehr über das Seminar, das Programm, den Tagungsort und die Seminarleitung lesen Sie hier bei der drehscheibe.

Wahlen im spanischen Olivenhain

Spanien

 

Spanische Lokalzeitungen versuchen, ihren Lesern die Europawahlen vor allem mit Themenschwerpunkten schmackhaft zu machen. Europapolitik ist für den Diario Jaen in Jaén, der andalusischen Hauptstadt einer Agrarregion, streng genommen Lokalpolitik. Im El Dia de Cordoba analysiert die Redaktion zum Wahlkampfauftakt, warum „Andalusien dank Europa gewachsen ist – aber noch größer werden muss“.Das Diario de Teruel hat jede Woche selbst recherchierte Geschichten rund um die EU im Blatt. Weiterlesen

++ Themenradar ++ Die Wahlhelfer / Wahllokale

Fotograf: (cc) Viktor Rosenfeld @flickr

Fotograf: (cc) Viktor Rosenfeld @flickr

Der Westen hat vermeldet, dass es Essen noch an 1500 Wahlhelfern fehlt, um das Auszählen der Stimmen bei Europa- samt Kommunalwahlen zu stemmen.  –> zur Meldung 
So wie in Essen suchen noch weitere Städte und Gemeinden dringend nach Helfern. Das wäre eine Geschichte wert, mit Fakten wie:

  • Anzahl der Wahlhelfer für die lokalen Wahlbezirke.
  • Wer Helfer werden darf.
  • Wie ich Wahlhelfer werde.
  • Aufgaben und Pflichten im Wahllokal.
  • Wann ist der Stimmzettel ungültig?
  • Der spannendste Moment bei der Auszählung.
  • Was dabei für die Helfer rausspringt.
  • Kosten der Wahlen

Online-Version: Videoreport von Wahlhelferschulung mit Stimmen vom erfahrenen Helfer, dem aufgeregten Anfänger und dem Organisator.

 

Spannende Zusatzfakten in Infokästen:

  • Die Wahllokale (Barrierefreiheit, typische Eckkneipe als Wahllokal stirbt aus, siehe Der Westen)
  • Wie die Auszählung funktioniert
  • Die Stimmzettel (Grafik von Stimmzetteln Kommunal- / Europawahl)
  • Der Organisator

 

Beispiel-Artikel

Anschauliches Beispiel zur Kommunalwahl 2008 aus der Augsburger Allgemeinen

Artikel über das „(Wahl)-Lokal-Sterben“ in der Mittelbayerischen Zeitung (6. Mai 2014)