Die erste Sitzung der Arbeitsgruppe „Workflow“ nach der Vorstellungsrunde und der erste intensivere Eindruck von der Arbeit, die in den Redaktionen der Kollegen geleistet wird, um das Printprodukt auch online angemessen aufzubereiten.
Die zentrale Herausforderung: Diese Mehrarbeit stemmen, ohne die Qualität und die Reichweite des Printprodukts zu torpedieren.
Obwohl am Anfang mehr Fragen im Raum standen als Antworten, konnte sich die Gruppe innerhalb von 90 Minuten einige erste Ergebnisse erarbeiten:
1) Die Nachricht vom Ereignis liegt in der Hand der Autoren. Folglich müssen auch die Autoren alle Informationskanäle damit bestücken. Das schließt noch nicht automatisch Layout-Aufgaben ein, die – sofern vorhanden – von einem „Onliner“ übernommen werden können. Dieser Onliner sorgt für eine ansprechende Gestaltung, die Verknüpfung mit Bildergalerien und fügt Videos ein. Das entbindet den Autoren aber nicht, den „Onliner“ anzuschubsen, dass dieser die Nachricht aus dem Markt überhaupt wahrnimmt.
2) Wer sich keinen eigenen „Onliner“ leisten kann, muss notgedrungen auf eine große Veredelung seiner Information im Web oder auf Kanälen wie dem iPhone oder iPad verzichten.
3) Damit der Mehraufwand sich für die Redakteure in Grenzen hält, muss die Technik weitestgehend für Automatisierung sorgen. Redaktionssysteme müssen per „Häkchen“ an der richtigen Stelle ermöglichen, dass die Texte an der optimalen Stelle online laufen. Anreißer für längere Artikel können gleichzeitig dazu dienen, die Nachricht per „Blitzmeldung“ oder „Newsticker“ direkt in den Markt zu bringen (doppelter Schreibaufwand muss vermieden werden).
4) „Online“ ist Redaktionsaufgabe für alle Kollegen. Deshalb muss die Einstiegshürde für die weniger Erfahrenen möglichst niedrig gehalten werden. Texte, die online gestellt werden, sollten für die gesamte Redaktion visualisiert werden, bspw. per Flatscreen an der Wand. Damit wird jeder Einzelne immer wieder – mehrfach täglich – daran erinnert, dass es neben dem Printprodukt auch noch einen Onlineauftritt gibt, der selbstverständlich gepflegt werden will.
Die größten Probleme, die sich in der Diskussion abzeichneten:
– geringe personelle Ressourcen – Mehraufwand muss überschaubar bleiben
– technisch unzureichende Redaktionssysteme, die einen zu hohen zusätzlichen Aufwand für die Onlineproduktion fordern
– alle müssen an einem Strang ziehen und bereit sein, eine Onlinestrategie mitzutragen
– ob als Strategie „online first“ ausgegeben wird, ist eine Entscheidung der Verlagshäuser. Die Meinungen gehen auseinander, ob damit das Hauptprodukt „Print“ kannibalisiert wird.
Nachher treffen wir uns nochmal… Weitere Ergebnisse folgen..