Alle Artikel in: Forum Lokaljournalismus 2018

„Bleibt nicht alleine, vernetzt euch“

Das war eine Neuheit auf dem jüngsten Forum Lokaljournalismus in Nürnberg: Über das Interaktionstool Slido konnten die Teilnehmer auch während der Panels Fragen an die Podiumsteilnehmer stellen. Hier kommen die Antworten. Fragen an Thomas H. Kaspar, Chefredakteur Ippen Digital Ippen entwickelt Zielgruppen und Themen anhand von meist gesuchten Begriffen, ab wann ist man loyaler Nutzer? Wie wird er weiter monetarisiert? Die Entwicklung anhand von Keywords ist ja nur ein Element der Themenmatrix. Wir arbeiten mit einer so genannten Themenmatrix, die sehr unterschiedliche Inhalte kombiniert. Neben der journalistischen Grundversorgung mit nationalen und lokalen Nachrichten erarbeiten wir systematisch auch Inhalte zur Abrundung des Nutzerinteresses. Ein wichtiger Baustein, um neue Zielgruppen zu erreichen sind dann so genannte Pull-Inhalte, also Inhalte, nach denen Nutzer gezielt suchen und die abseits des Tagesgeschäfts liegen.

Die Loyalisierung unterteilen wir in vier Stufen der Frequenz, Wiederkehrquote und des konsumierten Volumens an Nachrichten. Jeder Zugangsweg (Google-Suche, Google-Markensuche, Facebook, App, Newsletter, WhatsApp usf.) hat spezifische Cluster. Die genaue Unterteilung dieser Lesercluster ist Teil unseres Betriebsgeheimnisses. Denn die richtige Grenzziehung und das richtige Timing mit dem richtigen …

Bilder des 24. Forum Lokaljournalsmus

Das Forum 2018 in Bildern

Das 24. Forum Lokaljournalismus ist vorbei. Alle Redner, Teilnehmer, die abendlichen Programmpunkte, die Unterhaltungen und schließlich auch das fränkische Essen trugen dazu bei, dass es drei informative, nachhaltige und auch unterhaltsame Tage ganz im Zeichen des Lokaljournalismus wurden. In einer kleinen Bilderschau lassen wir das Forum noch einmal Revue passieren. Vielen Dank an Michael Matejka, Fotograf der Nürnberger Nachrichten, der für uns beim Forum im Einsatz war. Sie haben das Forum verpasst? Kein Problem. Auf drehscheibe.org finden Sie noch einmal das komplette Programm und auf unserem Blog können Sie die Beiträge durchlesen.

Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung

Eine Rede, die Mut macht

Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, sprach beim 24. Forum Lokaljournalismus in Nürnberg. Hier können Sie seine komplette Rede noch einmal nachlesen: Lieber Herr Oberbürgermeister, lieber Herr Husarek, lieber Herr Dr. Encke, liebes Projektteam Lokaljournalisten, sehr geehrte Damen und Herren, ein Ort wie der Tiergarten mit seiner Vielfalt an Lebensformen vom Wildvogel bis zum Meeressäuger lädt zum Staunen ein. Oder haben Sie schon mal zu Abend gegessen während eine Seekuh an Ihnen vorbeischwimmt? Vielen Dank lieber Dag Encke, Direktor des Tiergartens, dass Sie uns diesen Saal zur Verfügung gestellt haben und damit diese einmalige Atmosphäre ermöglichen. Warum Lokaljournalismus? Lokaljournalisten müssen zum Staunen an keinen besonderen Ort gehen. Die Geschichten, die die Menschen umtreiben, die begeistern und für Diskussionen sorgen, liegen oft auf der Straße. Wer aus seiner Redaktion hinausgeht und mit den Menschen spricht, wird sie finden. Weshalb brauchen wir, die Bürger, die Leser, die Journalisten, den Lokaljournalismus? Die Gründer des Lokaljournalistenprogramms waren der Meinung: „Der Lokalteil ist das Herzstück der Zeitung, von ihm lebt sie. Der Lokalteil entscheidet darüber, wie sich die …

Kabarettist Bernd Regenauer (Foto: Michael Matejka)

„Ich möchte über meine Kunst politische Botschaften senden“

Über sein Verhältnis zum Lokaljournalismus, seine Versuche, den allgemeinen Zynismus zu überwinden und die Renaissance des Heimatbegriffes spricht Kabarettist Bernd Regenauer im Interview mit Nicolas Rose und Katharina Lipowsky. Herr Regenauer, einer Ihrer Rollen auf der Bühne ist der Persönlichkeitscoach Harald Nützel. Brauchen Merkel, Seehofer, Söder und Co. in der aktuellen Unionskrise gerade dessen Unterstützung? Regenauer: Ich glaube, die haben sich so verselbstständigt, die brauchen gar keinen Coach mehr und würden den freiwillig auch nicht aufsuchen. Wenn, dann nutzen die ihre Strategen. Jeder Charakter der genannten Personen hat sich schon so verfestigt, da kommt kein Coach mehr ran. Wie soll der Lokaljournalismus polarisierende Themen bearbeiten? Kritisch nach Möglichkeit, sehr kritisch. Der Lokaljournalismus beschäftigt sich ja in    erster Linie mit lokalen Themen und sollte so ein Thema dann auch lokal bearbeiten und bewerten, wie die Politiker in der Region mit dem Thema umgehen. Ich kenne wunderbare Lokalpolitiker, die gute Politik machen, weil sie Sachlagenorientiert ihr Ding machen. Da ziehe ich den Hut vor. Und es gibt Lokalpolitiker, die sind einfach schmierige Idioten, denen gehört auf die …

Uwe Renners, Rheinpfalz

Nach oben gepusht

Die Rheinpfalz macht vor, wie eine Zeitung per Pushnachricht den Leser auf den Laufendem hält und ihn  langfristig an das Blatt binden kann. Auf dem Forum Lokaljournalismus stellte ihr stellvertretende Chefredakteur Uwe Renners das Konzept vor. Kurz und prägnant, das zeichnet Pushnachrichten aus, und so präsentierte Renners auch seinen Vortrag. Über den „Pfalzticker“ seiner Zeitung ploppen täglich zwei bis fünf der Pushnachrichten auf den mobilen Endgeräten auf. Der Nutzer hat daraufhin die Wahl, zwischen der E-Paper-Ansicht oder dem angepassten Smartphone-/ Tablet-Layout zu wählen. Einige Pushnachrichten aus dem „Pfalzticker“ sind verlinkt zu Plus-Artikeln, die dann mit dem Digital-Abo abrufbar oder am nächsten Tag in der gedruckten Ausgabe lesbar sind. Nicht nur regelmäßiges Update, sondern auch Erinnerung ans Medium „Wir würden gerne noch mehr pushen, aber die Inhalte sollen auch relevant sein“, sagt Renners. Es handle sich nicht nur um ein regelmäßiges Update, sondern auch um eine Erinnerung ans Medium. Das Konzept scheint zu funktionieren. Seitdem die Rheinpfalz im Januar 2017 ihre Schlagzahl bei den Pushnachrichten erhöht hat, wächst auch die Zahl der bezahlenden Online-Leser – die …

Corinna Igler, Mediengruppe Oberfranken

Die beste Freundin im Handtaschenformat: Die Landmadla – Post von Fränkinnen für Fränkinnen

Ein Magazin, bei dem Frauen selbst mitbestimmen können, was sie gerne lesen: Dieses Best-Practice-Beispiel stellte Produktmanagerin Corinna Igler von der Mediengruppe Oberfranken auf dem Podium des Forum Lokaljournalismus vor. Landmadla heißt das Magazin, das mit einem Format von DINA 5 leicht in jede Handtasche passt. Die Idee Die Mediengruppe Oberfranken wollte ein Frauenmagazin auf den Markt bringen, das auf die Wünsche und Bedürfnisse seiner Leserinnen eingeht. „Es soll wie die beste Freundin sein. Ob Inhalte oder Layout – die Leserinnen bestimmen“, sagte die Bambergerin. Dabei soll das Magazin des achtköpfigen Teams auch Geheimtipps geben und sich von der klassischen Tageszeitung unterscheiden. Entstanden ist das Landmadla im Rahmen des Workshop „design-thinking-project“. Dort wurde Landmadla als eine von zwei Ideen aus insgesamt 15 ausgewählt. Für zwölf Testerinnen wurde die erste Ausgabe als Vierseiter im Sommer 2015 veröffentlicht. Darauf folgte eine Facebookgruppe, die 40 Mitglieder hatte. Innerhalb von zwei Tagen stieg die Mitgliederzahl 400 – „eine ganz schnelle Dynamik“, betonte Igler. Wie funktioniert Landmadla? Die Frauenzeitschrift ist interaktiv: Durch Mädelsabende mit gemeinsamem Cocktailmixen oder einem Grillkurs , einer …