Alle Artikel in: Modellseminar Demografie 2016

Wer braucht denn die Tagesschau?!

Als erstes zur Lokalzeitung greifen, um sich zu informieren?! Das ist bei jungen Menschen wohl unwahrscheinlich – ihre Informationsquelle heißt YouTube, denn das Portal ist längst nicht mehr nur die Plattform für Katzenvideos. Inzwischen gibt es zahlreiche YouTuberinnen und YouTuber, die sich auf ihren Kanälen mit dem Weltgeschehen auseinandersetzen. Einer davon ist Nicolas Lindken, im Netz besser bekannt als „Tense“. Alle zwei Wochen geht es in seinem Magazin „TenseInforms“ um relevante Themen aus Deutschland, der Welt und dem Netz – unter anderem in einer Rubrik für besonders gute, sowie in Vergessenheit geratene Nachrichten: die Happy News und die Lost News. Wir sprachen im Interview mit ihm unter anderem darüber, ob eine Zusammenarbeit von Lokalzeitungen und YouTuberInnen und YouTubern denkbar ist und wie politische Themen auf YouTube aufbereitet werden sollten. Wer noch mehr wissen möchte, der möge hier klicken https://www.facebook.com/schwaepo/videos/vb.431410340537/10156584858035538/?type=2&theater Unter diesem Link finden Sie eine Aufzeichnung des gesamten Kaminabends mit „Tense“.

Bitte liefern Sie Ergebnisse

Während unseres Modellseminars gab es nicht nur viel Input durch spannende Referentinnen und Referenten und in Form von Diskussionen und Gesprächen. Während der letzten fünf Tage haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihren Arbeitsgruppen auch intensiv gearbeitet und natürlich Ergebnisse geliefert 🙂 Hier kommen sie! AG 1 Fuck you, Demografie Mit neuen Perspektiven die Leser erreichen. Der demografische Wandel geht uns zwar alle an, doch interessiert er deshalb noch längst nicht alle. Die Frage, die sich stellt, ist also: Wie lässt er sich spannend erzählen? Welche Aspekte, neben immer mehr Pflegebedürftigen, immer weniger Kindern und verödenden Innenstädten, bieten sich an, damit der eigenen Berichterstattung Aufmerksamkeit geschenkt wird? Die Arbeitsgruppe geht auf die Suche nach neuen Themen und Perspektiven. AG 1_Ergebnisse AG 2 Was denn nun: Text, Bild, Facebook oder WhatsApp? Für jede Berichterstattung den passenden Kanal finden. Stell Dir vor, Deine Geschichte zum demografischen Wandel ist toll geschrieben und keiner liest sie. Welcher Kanal sorgt dafür, dass sie möglichst viele Menschen erreicht? Wann lohnt es sich, eine Geschichte nur in Bildern zu erzählen und wann …

Eines Tages baby…

»One day baby, we’ll be old. Oh baby, we’ll be old and think of all the stories that we could have told« Bevor wir Journalistinnen und Journalisten alt werden und den ungeschriebenen Geschichten nachtrauern, können wir auch überlegen, wie wir unsere Begeisterung retten können. Robert Domes, selbstständiger Autor und Ausbilder für Journalistinnen und Journalisten, gab Tipps, wie man seine Ideen und Motivation in den Alltag retten kann. Aber lesen Sie selbst. Wenn Sie die Inhalte und Ideen aus dem Modellseminar in Ihre Redaktion einbringen wollen, können Sie: – eine Zusammenfassung des Seminars für die Kolleginnen und Kollegen anbieten. – die Dokumentation mit interessierten Kolleginnen und Kollegen teilen. – mit der Lokalchefin/dem Lokalchef bzw. Ressortleiter/-in klären, was Sie umsetzen wollen und was machbar ist. – Kolleginnen und Kollegen als Verbündete suchen, die Sie unterstützen. – geduldig und hartnäckig an dem Thema dranbleiben. Vielleicht können Sie trotzdem Ihre Ideen nicht retten. Aber Sie können sich selbst auf jeden Fall retten. Nämlich so: Schutz Sie haben das Recht, sich zu schützen. Sie haben sogar die Pflicht, sich Freiräume …

Fight Club

Zwei Männer, zwei Städte, zwei Zeitungen, zwei Situationen, zwei Strategien. In der Ecke Altena steht Thomas Bender voller Tatkraft bereit, in der Ecke Ibbenbüren brennt Klaus Rieping auf neue Aufgaben. Mann Nummer 1 Name: Thomas Bender Zeitung: Altenaer Kreisblatt Position: Redaktionsleiter Situation: Altena ist eine Stadt, die besonders vom demografischen Wandel betroffen ist. Hatte Altena 1969 etwa 32.000 Einwohner, waren es im Jahr 2014 nur noch 17.270. Die Zahl der potentiellen Kunden der Zeitung ist um etwa 16.000 gesunken. „Es gibt Tage, da gibt es in Altena keinen einzigen Termin, zu dem wir gehen“, berichtet Bender. Die Konsequenz sei, dass bei einem gleichbleibenden lokalen Umfang (mindestens vier Seiten) mehr eigene Geschichten geschrieben werden müssten. Kampfansage könnte etwa so lauten: Demografie, Du machst uns nicht fertig! Strategien für die weitere Arbeit: – ohne Serien kommt man in bestimmten Zeiten nicht aus – Glosse als Darstellungsform, die sich besonders zur Leser-Blatt-Bindung eignet – den demografischen Wandel als Themenschatz nutzen – kann man eine Stadt „kleiner“ machen? Beispiel Abwassernetz. „Das ist bei uns mit am teuersten, weil es …

Schöne neue Welt

Was sollte man davon halten? Referent Kersten Riechers, 29 Jahre, warf als Einstieg erst mal die Frage auf, ob Verlage überhaupt noch benötigt würden. Begriffe wie „Ineffizienz“ und „Beschränkungen im Kopf“ fielen. Print? Ohnehin die alte Welt. Ach ja, und er als Online-Journalist und Gründer von „Quäntchen und Glück“, einer Agentur für Online-Kommunikation, könne übrigens nicht sagen, welche Kanäle in Zukunft eine Rolle spielen würden. Da kam dann schon etwas Unruhe und aufgeregtes Murmeln auf. Der 29-Jährige betonte sodann aber, dass er gerne provozieren würde und sein Ziel nie gewesen sei, als „Kanal-Orakel“ aufzutreten. Er wolle vor allem dazu anregen, bisherige Arbeitsprozesse und Denkweisen zu hinterfragen. Inhalte werden aufgrund eines Abteilungsdenkens geformt und nicht aufgrund des Themas „Im Großen und Ganzen gibt es noch sehr viele Häuser, die zuerst immer die Zeitung im Blick haben und deren gesamtes System so gebaut ist, dass sich damit perfekt ein Printerzeugnis herstellen lässt“, erklärte Riechers. Und weiter: „Die Onlinekolleginnen und -kollegen bekommen also ein fertiges Produkt, an dem sie überhaupt nichts mehr ändern können.“ Das Internet werde lediglich …

Nun raten Sie bitte mal

Welche Gehirnzelle hat trotz Kaffeedurst noch keine Lust auf eine Pause und will ein Rätsel lösen?! Die Frage lautet: Welche Überschrift könnte zu dem Bild passen? Ein kleiner Tipp: Der Titel hat natürlich etwas mit dem Thema „Demografischer Wandel“ zu tun. Ihre Lösungsvorschläge bitte unten in die Kommentare. Sollte der richtige dabei sein, erfahren Sie es hier. Die Gewinnerin/der Gewinner erhält unser selbstgebasteltes Demografie-Krönchen 🙂 Viel Spaß!

Einschaltquote für die Zeitung

Was lesen Leserinnen und Leser wirklich? Um genau dies zu erfahren, haben Redakteurinnen und Redakteure der Sächsischen Zeitung das System Lesewert kreiert. Dabei erhalten die Leserinnen und Leser einen Scanstift im Format eines Textmarkers und ein Smartphone. Sie lesen die Zeitung wie bisher auch. Wenn sie mit einem Artikel fertig sind, erfassen sie mit dem Scanstift die Zeile, an der sie aufgehört haben zu lesen. Diese gescannte Textzeile wird via Bluetooth an die Lesewert-App auf dem Smartphone und so an die Redaktion geschickt. Der Lesewert (Wie attraktiv ist ein Text insgesamt für die Leserinnen und Leser?) setzt sich zusammen aus dem Blickwert (der Text wird wahrgenommen) und dem Durchlesewert (Wie weit wird der Text im Durchschnitt gelesen). Georg-Dietrich Nixdorf von Lesewert hat auf dem Modellseminar seine Schlussfolgerungen aus bisherigen Lesewert-Ergebnissen zusammenfassend präsentiert und stieß dabei nicht nur auf Zustimmung. Dass seine Thesen durchaus bei den Zeitungsmacherinnen und -machern umstritten sind, ist Nixdorf aber selbst bewusst: „Jede Lokalzeitung muss aus den Lesewert-Ergebnissen, die wir für ihr Blatt ermittelt haben, natürlich eigene Schlüsse ziehen. Wir geben lediglich …