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Gesucht: Tabubrecher und Grenzgänger

85 Prozent aller Bürger interessieren sich für Wirtschaftsberichterstattung – das ist die gute Nachricht. Die nicht ganz so gute: Nur die wenigsten Lokalredaktionen schaffen es derzeit, die Themen regelmäßig so aufzubereiten, wie es ihre Leser sich wünschen würden. Das glaubt zumindest Klaus Spachmann von der Uni Hohenheim, der zum Auftakt des Modellseminars 2012 in Augsburg seine aktuelle Studie vorstellte:  „Wie Leser Wirtschaft wollen“. Vorne weg machte er den Seminar-Teilnehmern Mut: 60 Prozent der Befragten halten Journalisten für glaubwürdig. Ein guter Wert, gerade im Vergleich zu Bankern, die mit 22 Prozent ganz weit unten in der Vertrauensskala rangieren. Fast die Hälfte der Befragten informiert sich über Wirtschaft in der regionalen Tageszeitung. Auf dieser Erkenntnis können sich Lokalredakteure aber nicht ausruhen, ganz im Gegenteil. Das Privileg bringt auch eine Verantwortung mit sich. Es müsse ein Umdenken stattfinden. Journalisten sollen sich zu Grenzgängern zwischen den Disziplinen entwickeln, um der Komplexität in der Wirtschaftswelt gerecht zu werden. Gefragt sind Tabubrecher, die kritisieren und kontrollieren.

Einstimmung auf Tag 3

[media id=27 width=460 height=280] Der letzte Konferenztag ist angebrochen: Ab 9.00 Uhr wird über die Frage „Karriere bei der Zeitung – wo gibt’s denn sowas?“ diskutiert. Und da jede Karriere einmal beginnen muss, wird hier die Frage beantwortet, warum junge Leute in den Lokaljournalismus streben sollten.

Lokaljournalismus punktet mit Exklusiviät und neuem Heimatbegriff

Über die Chancen lokaler Medien im Internet-Zeitalter diskutieren Redakteure auf dem 20. Forum Lokaljournalismus der Bundeszentrale für politische Bildung in Bremerhaven, das jetzt beginnt. Der Leiter des Journalistenprogramms der bpb, Berthold L. Flöper, erläuterte vorab im Interview mit dapd-Korrespondentin Inge Treichel, warum er der Ansicht ist „Das Herz des modernen Journalismus schlägt im Lokalen.“

Schnurstracks ins Lokale

Das 20. Forum Lokaljournalismus steht kurz vor der Tür. Als Einstimmung können Sie vorab ein Interview aus der nächsten Ausgabe der drehscheibe lesen. Wir sprachen mit Dr. Carlo Imboden, der das Readerscan-Verfahren entwickelt hat, darüber, dass offensichtlich immer mehr Leser direkt zum Lokalteil greifen, wenn sie eine Zeitung aufschlagen.