Die Wahrheit ist im Lokalen
Über den journalistischen Tellerrand blickten nach der Kaffeepause zwei Fachleute aus der Politik. Karl-Rudolf Korte – der Theoretiker von der Uni Duisburg Essen. Und der Praktiker: Arnsbergs Bürgermeister Hans-Josef Vogel. Beide brachen demonstrativ eine Lanze für den Lokaljournalismus, mit harten Thesen untermauerten die warmen Worte. Politikwissenschaftler Korte machte die Bedeutung und Herausforderungen des Lokaljournalisms an vier Punkten fest: Der Lokaljournalismus ist Qualitätsgarant für die Demokratie: Denn Journalismus ist rechenschaftspflichtig, zustimmungspflichtig und begründungspflichtig: All das kann und muss eine Lokalredaktion leisten und so die Qualität der politischen Kommunikation innerhalb einer Gemeinde oder Region verbessern. Lokaljournalisten müssen auf die neue Beteiligungsarchitektur reagieren: Jeder Bürger hat ein Stück Stuttgart 21 vor seiner Haustür – der Geist ist aus der Flasche und kann nicht mehr zurückgeholt werden. Der Lokaljournalismus kann einen Ausweg aus einer gespaltenen Öffentlichkeit anbieten: Wenn Sie die Bürger verstehen, überbrücken Lokaljournalisten den Spalt zwischen Politik und der Lebenswirklichkeit. Der Lokaljournalismus besitzt gute Instrumente, um auf zentrale und moderne Befindlichkeiten der Menschen zu reagieren: Denn diese suchen Orientierung in allen Bereichen ihres Alltags – das wichtigste ist …