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Wahlverwandtschaften: bpb-Präsident Thomas Krüger über die Aufgaben von Journalismus und politischer Bildung

Was haben Journalisten und politische Bildner gemeinsam? Das wollte Berthold Flöper, Leiter des Lokaljournalistenprogramms der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, von dem Präsidenten, Thomas Krüger, wissen. Sie seien „wahlverwandt“, antwortet dieser. Aufklärung, Ausleuchtung von Hintergründen, verschiedene Perspektiven betrachten – das seien gemeinsame Aufgaben. Die AfD nicht tabuisieren Und was rate Krüger Journalisten zum Umgang mit der AfD? Die Positionen dieser Partei würden zu Recht kritisiert, antwortet dieser. Er räumt aber ein, dass die Partei ein paar relevante Fragen stelle. Man müsse jetzt an die Ängste und Sorgen der Menschen anknüpfen, da die „chauvinistisch aufgeladenen“ und „latent rassistischen“ Antworten und Erklärungsmuster der AfD die falschen seien. Es müsse eine Reflexion „im präventiven Sinne“ eingeleitet werden – eine Aufgabe für Lokaljournalisten genauso wie für die politische Bildung. Deswegen, so Krüger, sei auch Tabuisieren der völlig falsche Weg. Kritik an den großen digitalen Playern Von der AfD ging es zur Digitalisierung und Netzpolitik: Wie Lokaljournalisten angesichts der Übermacht von Google, Facebook und Co. reagieren sollten?, fragt Flöper. Krügers Antwort fällt klar aus: „Jemand der sich einbildet, Google und Facebook …

Im Lokalen Eliten auf die Finger klopfen

Um das Verhältnis von Journalismus und Politik ging es auf dem Podium mit dem Titel „Und was machen wir jetzt daraus?“ Wie steht die neue Journalistengeneration zur Politik, insbesondere zur lokalen? Wie steht die lokale Politik zu den Lokaljournalisten? Diese Fragen sollten nach den Keynotes von Hans-Josef Vogel, Bürgermeister der Stadt Arnsberg, und Prof. Karl-Rudolf Korte, Direktor School of Governance der Universität Duisburg, beantwortet werden. Moderator war Stephan Detjen, Chefkorrespondent des Deutschlandradios. Joachim Braun, Chefredakteur des Nordbayerischern Kuriers aus Bayreuth, meinte: „Lokalpolitiker werden von Lokaljournalisten als Störenfriede betrachtet. “ Andersherum werde Politik von Lokaljournalisten, besonders auch von jungen, als etwas Negatives angesehen. „Man will sich mit niemandem streiten“, meinte Braun. Und die Leser, also die Bürger? „Viele verstehen Politik nicht mehr. Auch lokale Politik ist vom Bürger weggerückt.“ Peter Pauls, Chefredakteur des Kölner Stadt-Anzeigers, sagte, Journalisten im allgemeinen würden als „Hohepriester einer Politik verstanden, die keiner versteht.“ Das Lokale habe aber „gegenüber übergeordneter Politik den Vorteil, dass es näher und erfassbarer ist.“ Lokaljournalisten fielen dabei neue Aufgaben zu. „Es ist an uns, Vertrauen zu erwerben. …

Die Kraft der Karte

Lorenz Matzat musste seinen Vortrag auf dem Modellseminar in Augsburg wegen Krankheit leider absagen. Glücklicherweise gibt es von ihm ein Video über die Möglichkeiten des Datenjournalismus für das Lokale. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.Mehr erfahren Video laden Vimeo immer entsperren Datenjournalismus im Lokalen – 07.02.2012 – Vortrag – 17 Min. from datenjournalist.de on Vimeo.

Gesucht: Tabubrecher und Grenzgänger

85 Prozent aller Bürger interessieren sich für Wirtschaftsberichterstattung – das ist die gute Nachricht. Die nicht ganz so gute: Nur die wenigsten Lokalredaktionen schaffen es derzeit, die Themen regelmäßig so aufzubereiten, wie es ihre Leser sich wünschen würden. Das glaubt zumindest Klaus Spachmann von der Uni Hohenheim, der zum Auftakt des Modellseminars 2012 in Augsburg seine aktuelle Studie vorstellte:  „Wie Leser Wirtschaft wollen“. Vorne weg machte er den Seminar-Teilnehmern Mut: 60 Prozent der Befragten halten Journalisten für glaubwürdig. Ein guter Wert, gerade im Vergleich zu Bankern, die mit 22 Prozent ganz weit unten in der Vertrauensskala rangieren. Fast die Hälfte der Befragten informiert sich über Wirtschaft in der regionalen Tageszeitung. Auf dieser Erkenntnis können sich Lokalredakteure aber nicht ausruhen, ganz im Gegenteil. Das Privileg bringt auch eine Verantwortung mit sich. Es müsse ein Umdenken stattfinden. Journalisten sollen sich zu Grenzgängern zwischen den Disziplinen entwickeln, um der Komplexität in der Wirtschaftswelt gerecht zu werden. Gefragt sind Tabubrecher, die kritisieren und kontrollieren.

Schreiben allein reicht nicht mehr

Vergiss das Praktikum, sei online: Multimedia-Kompetenz ist wichtiger als Referenzen. Was unglaublich klingt, sagt Christian Lindner, Chefredakteur der Rhein-Zeitung. „Wir nehmen auch Leute, die noch keine Zeile für Print geschrieben haben“, verriet er auf dem Forum Lokaljournalismus über die Auswahl der Volontäre.

Einstimmung auf Tag 3

[media id=27 width=460 height=280] Der letzte Konferenztag ist angebrochen: Ab 9.00 Uhr wird über die Frage „Karriere bei der Zeitung – wo gibt’s denn sowas?“ diskutiert. Und da jede Karriere einmal beginnen muss, wird hier die Frage beantwortet, warum junge Leute in den Lokaljournalismus streben sollten.