Alle Artikel in: Vortrag

Die wahrsagende Zahnbürste

Wie soll man diesen Vortrag zusammenfassen? Vielleicht, indem man nachliest, was darüber getweetet wurde.  „Man kann sich mühsam schwindelig trinken – oder auch ganz einfach Praetorius bei seiner Keynote zuhören“, meinte etwa Christian Lindner, Chefredakteur der Rhein-Zeitung. Uwe Renners von den Westfälischen Nachrichten schrieb: „Keynote macht Spaß und ist super spannend.“ Philipp Ostrop postete: „Der nächste A…tritt kommt von Praetorius.“ Andreas Kemper tweetete: „Das war ein Leute-macht-die-Augen-auf-Vortrag, leicht nerdig, aber klasse.“ Und Nina Könemann fragte sich: „Findet Journalismus bald morgens um sechs Uhr in der Zahnbürste statt?“   Das Beispiel einer kürzlich in Amerika auf den Markt gekommenen Zahnbürste, in die eine Kamera integriert ist, damit man seine Zähne beim Putzen beobachten kann, war nicht das einzige anschauliche Bild, das der Journalist und Coach Michael Praetorius in seinen Vortrag eingebaut hatte. Er wollte die versammelten Kolleginnen und Kollegen ganz offensichtlich aufrütteln, gleichsam mit einer Keynote-Rakete in die Zukunft schießen. Oder war das schon die Gegenwart, was er in seiner leidenschaftlichen Rede skizzierte? [http://www.youtube.com/watch?v=0rF774b6XwI] Was hat es auf sich mit dem Predictive Web? Push-Benachrichtigungen, Instant-Messaging, davon …

Grenzenlose Kommunalpolitik?!

Frank Scherer ist nicht nur Landrat des Ortenaukreises, sondern auch Präsident des Eurodistrikts Strasbourg-Ortenau. Darüber, wie die dauerhafte französisch-deutsche Zusammenarbeit funktioniert, und was hinter dem anspruchsvollen Projekt „Eurodistrikt“ überhaupt steckt, sprach er an diesem Donnerstagabend auf dem bpb-Seminar „Europa lokal“. Vom dualen Ausbildungsprogrammen bis zur „Silvesterprävention“, die Zusammenarbeit ist facettenreich, nicht immer einfach, dafür aber umso spannender. Seine Präsentation kann man hier als PDf nachlesen: Frank Scherer, Präsentation Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau

Was Kläranlagen mit der EU zu tun haben, und wie EU-Politik attraktiv wird

„Das ist einfach unsexy“. Margit Conrad, Europaministerin in Rheinland-Pfalz, sprach am Donnerstag auf dem Seminar „Europa lokal“ nicht über irgendwelche Trends oder Menschen, sondern über die in vielen EU-Dokumenten fast schon obligatorische  Endung „zur Vollendung des Binnenmarktes“. Mit solchen Begriffen könne man keinen Wahlkampf machen. Für Journalisten dürfte es ebenso schwer sein, damit fesselnde Beiträge zu gestalten. Conrad betonte mehrfach, dass Europa sozialer werden solle; die Bürger müssten aber auch sehen, dass sich politische Forderungen unterscheiden und als solche echte Konsequenzen vor Ort haben. Ein Kernanliegen des Lokaljournalismus, Besonders sichtbar sind diese Folgen in grenznahen Regionen, in denen die Zusammenarbeit mit anderen Ländern nicht bloß graue Theorie ist. Conrad hat selbst grenznahe gelebt und im Saarland und Rheinland-Pfalz Politik gemacht. Hier geht es an den Alltag. „Welche Sozialversicherung brauche ich? Welche Rentenansprüche habe ich? Welche Freiheit habe ich auf dem Arbeitsmarkt? Das sind wichtige Fragen in den Grenzregionen“, sagte Conrad. Und nicht nur dort, Fragen der Mobilität sind Fragen der EU. Als offizielle „Staatsministerin und Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und für Europa“ und Mitglied …

Bauernbrot trifft Baguette

„Bauernbrot trifft Baguette“. Knackige Formel  für eine gute Sache: Norbert Mattusch informierte die Teilnehmer beim bpb-Seminar Europa lokal über seine Arbeit in der der Stabsstelle für grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Agenturen für Arbeit Offenburg und Freiburg. Dass es zwischen Franzosen und Deutschen in der Haltung zur eigenen Arbeit auch Mentalitätsunterschiede gibt, erzählte er mit einem Augenzwinkern. Grenzüberschreitende Arbeitsvermittlung

Let’s talk II

Gute Dozenten bisher. Spannend heute Morgen Lars Wienand, Deuschlands einziger Social-Media-Redakteur, seit Oktober 2009 bei der Rhein-Zeitung. Er schockte ab 9 Uhr die Kollegen mit Begriffen aus der Twitter- und Facebookwelt und mit seinen Arbeitszeiten – zumindest twittert und posted er auch Sonntagfrüh, Samstagnacht und eben mal zwischendurch, wenn die Zeitung schläft.  Dem hörbaren Schnaufen einiger eingefleischten Printler zum Trotz – „Twitter  zahlt nicht meinen Lohn, wir machen immer noch Zeitung“ – ist doch die wenn auch widerwillig akzeptierte Meinung des Plenums: die Arbeit an der Marke Tageszeitung geht heute nicht mehr ohne Anerkennung der Internetkanäle. Viele Kollegen berichten von Themen, die ihnen ohne Twitter und Fatzebook schlicht entgangen wären, einige Verlage scheinen auch schon in Sachen Werbung im Internet einen Nachfragezuwachs zu merken.

Krügers zehn Thesen

Mit einer eindringlichen Rede eröffnete Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, am Mittwochabend das 19. Forum Lokaljournalismus in Waiblingen. Viele könnten nicht wahrhaben, dass der Journalismus dabei sei, „sich grundsätzlich zu wandeln“, sagte Krüger. Als Gründe nannte er unter anderem: Besitzstandwahrung, den Wunsch, die Deutungshoheit zu bewahren. Doch die „Hochkonjunktur des gedruckten Worts“, wie wir sie nach dem Krieg erlebt hätten, gehe dem Ende entgegen.

Visuelle Angebote

Wir tauchen jetzt gemeinsam mit Peter Schumacher mal ein in die Welt der Infografiken etc. Wird ja immer wichtiger heutzutage. Oh je, offensichtlich ist es gar nicht so leicht, die Augen des Users zu befriedigen. Mann-o-Mann, wir haben uns gerade mal angeschaut, wo so ein Internet-User hinschaut, wenn sich auf dem Bildschirm was tut. Die Ablenkung ist enorm, wenn man zuviel auf die Seite packt. Die Verwirrung ist perfekt. Vor allem bewegte Inhalte ziehen die Augen auf sich, läuft dann auch noch Text durchs Bild, wird’s kompliziert. Da geht so viel flöten, schade eigentlich. Das klingt zwar alles total logisch, aber die Beispiele, die uns Schumacher zeigt, beweisen, dass sich längst nicht alle damit beschäftigen oder einfache Regeln beherzigen. Das Ergebnis? Der Internetnutzer ist gefrustet und verschwindet, oder aber: Er bemerkt gar nicht, was für tolle Infos die Redaktion da für ihn aufbereitet hat…  Und wer arbeitet schon gern umsonst?