Autor: Stefan Wirner

Die drehscheibe bei der Abreise vom 26. Forum Lokaljournalismus.

Ciao, Ingolstadt und Eichstätt!

Am 12. April um 12 Uhr 45 hat Anke Vehmeier, die Leiterin des Lokaljournalistenprogramms der Bundeszentrale für politische Bildung, das 26. Forum Lokaljournalismus für beendet erklärt. Hinter allen Beteiligten liegen drei Tage voller Diskussionen, Input, Anregungen, Ideen und lebhaften Austausches. Aber nicht verzagen: Nach dem Forum ist vor dem Forum. Wir sehen uns wieder. Bis dahin gilt: Bleib anders. Bleib lokal. Ihre Redaktion drehscheibe. (Foto: Marcus Klose, drehscheibe)

Benjamin Piel

Panel F: So gelingt der Austausch mit der Leserschaft

Für Lokalredaktionen reicht es längst nicht mehr aus, nur „über“ Menschen zu berichten. Vielmehr müssen und wollen sie heutzutage sowohl „live“ als auch digital wieder mehr in Kontakt mit den Leserinnen und Lesern kommen und so Räume für konstruktive Diskussionen bieten. Wie das gelingen kann, darum ging es im Workshop mit Lars Reckermann, Chefredakteur der Ostfriesen-Zeitung, am Donnerstagvormittag in Eichstätt. (Foto: Marcus Klose, drehscheibe) Die Zeitung als Ort der Begegnung „Die Lokalzeitung war immer ein Ort, wo unterschiedliche Menschen zusammenkamen“, meinte Benjamin Piel, Chefredakteur des Mindener Tageblatts. Diese Rolle sollten Lokalzeitungen wieder mehr übernehmen. Mit seiner Redaktion hat Piel deshalb mehrere Diskussionsformate ins Leben gerufen. Seit 2022 gibt es etwa die „Mindener Mediengespräche“. In Kooperation mit der örtlichen Volkshochschule lädt das Mindener Tageblatt prominente Gäste zu Gespräch und Podiumsdiskussion ein. Zuletzt war etwa eine Veranstaltung über die Correctiv-Recherchen zu den „Remigrationsplänen“ der AfD ein großer Erfolg. Emotionaler Jahresrückblick
 Ein weiteres Format ist der „Jahresrückblick live“, bei dem Piel und sein Team wichtige Persönlichkeiten aus dem zurückliegenden Jahr einladen. Dort gehe es häufig auch mal emotionaler …

Panel A: Alle Inhalte überall

Wie Lokaljournalismus auf verschiedenen Kanälen funktioniert und was erfolgreich ist, darum sollte es auf dem 26. Forum Lokaljournalismus bei Panel A gehen. Die Moderation übernahm Jens Ostrowski, Chefredakteur der Ruhr Nachrichten. (Foto: Marcus Klose, drehscheibe) Ein Projekt der Freien Presse Franziska Pester, Leiterin Digitales bei der Freien Presse, stellte zunächst „Wir in Mittweida“ vor, ein Projekt für hyperlokalen, digitalen Lokaljournalismus (siehe drehscheibe-Interview mit Franziska Pester) Sie schilderte den Grundgedanken, die Planungs- und Umsetzungsphase und berichtete von den Erfahrungen der Redaktion. Es ging darum, sehr viel hyperlokaler bzw. sublokaler zu werden, als man das zuvor in der Mittweidaer Lokalausgabe gewesen war. Die Menschen aus Mittweida hätten sehr positiv auf die Redaktion reagiert, erzählte Pester. Es gab Nachfragen, Anschreiben, auf Facebook bildete sich eine „tolle Community“, wie sie meinte. Aber wie sah es um den wirtschaftlichen Erfolg aus? „Es war ein reines Zuschussgeschäft“, räumte Pester ein. Außer ein paar Probeabos sei nicht viel hängen geblieben. „Das war aber auch nicht das Ziel des Projekts“, sagte sie. Man sei näher an die Zielgruppen herangekommen und könne nun die …

Jens Ostrowski (Ruhr Nachrichten)

KI übernimmt. Aber nicht alles.

Jens Ostrowski von den Ruhr Nachrichten (Foto: Marcus Klose, drehscheibe) Am dritten Tag ging es auf dem Forum Lokaljournalismus schwerpunktmäßig um Künstliche Intelligenz. Ein Podium am Vormittag trug den Titel: „Die KI übernimmt – Erfahrungen und Best-Practice in den Redaktionen“. Redner waren Alessandro Alviani, Product Lead NLP bei Ippen-Media, Jonas Keck, Leiter der Arbeitsgruppe KI bei der Main-Post aus Würzburg, Jens Ostrowski, Chefredakteur der Ruhr Nachrichten, Dr. Jan Georg Plavec, Leitender Redakteur Datenjournalismus bei der Stuttgarter Zeitung, und Johannes Sommer von Retresco aus Berlin, einer Firma, die sich mit der automatisierten Analyse und Generierung von Content befasst. Die Moderation übernahm Uwe Renners, stellvertretender Chefredakteur Digital der Rheinpfalz. Im Laufe des Gesprächs wurde deutlich, wie unterschiedlich Redaktionen mit KI umgehen. Alviani etwa erzählte, wie sein KI-Team bei Ippen mithilfe der Erstellung von Tools den Kollegen in den Redaktionen hilft, effizient zu werden und Zeit zu sparen. „Wir versuchen erst einmal, die Bedürfnisse der Redaktion zu verstehen“, sagte er. Dabei können Redakteure zunächst im KI-Team hospitieren, wo ihnen Grundlagen vermittelt werden. Die Tools werden dann auf die …

(V.l.) Thomas Krüger (Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung), Marie Todeskino (Leiterin Digitale Lokale-Strategie bei Ippen-Media), Gerd Schneider (Chefredakteur des Donaukuriers in Ingolstadt) und Annika Sehl (Professorin für Journalismus mit Schwerpunkt Medienstrukturen und Gesellschaft, KU Eichstätt-Ingolstadt) (Foto: Marcus Klose/drehscheibe)

Polarisierung und anhaltende Krisen

Thomas Krüger (Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung), Marie Todeskino (Leiterin Digitale Lokale-Strategie bei Ippen-Media), Gerd Schneider (Chefredakteur des Donaukuriers in Ingolstadt) und Annika Sehl (Professorin für Journalismus mit Schwerpunkt Medienstrukturen und Gesellschaft, KU Eichstätt-Ingolstadt) (Foto: Marcus Klose/drehscheibe) Das erste Podium des 26. Forums Lokaljournalismus widmete sich sogleich einem der brennendsten gesellschaftlichen Themen der Zeit: „Polarisierte Debatten: Was kann und soll Lokaljournalismus in Zeiten der gesellschaftlichen Spaltung leisten?“ Auf dem Podium vertreten waren Gerd Schneider, Chefredakteur des Donaukuriers aus Ingolstadt, Prof. Dr. Annika Sehl, Professorin für Journalistik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, und Marie Todeskino, Leiterin Digitale Lokal-Strategie bei Ippen-Media. Moderator war Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung. Die Diskussion umfasste ein weites Feld, es ging um die mögliche gesellschaftliche Spaltung, die aufgeladene Stimmung im Land, um Echokammern genauso wie um die Gefahren von Desinformation oder die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz. Krüger zitierte zunächst aus der repräsentativen Studie „Wie wir wirklich leben”. Die Studie habe gezeigt, dass die Mehrheiten in unserem Lande hinter der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stünden, aber die Akteure hinter der Grundordnung …

KI wird den Lokaljournalismus verändern. (Foto: AdobeStock/metamorworks)

Intelligent in die Zukunft

Künstliche Intelligenz verändert die Medien und den Journalismus. Welche Chancen bieten KI-Anwendungen im Lokaljournalismus? Welches Potenzial steckt in Technologie und Tools – und welche Risiken? Darüber werden wir uns am 26. Forum Lokaljournalismus vom 10. bis 12. April 2024 in Ingolstadt und Eichstätt austauschen.
 Auf dem 26. Forum Lokaljournalismus der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb werden die drängenden Themen im Lokaljournalismus diskutiert. Die KI ist nur eines davon. Darüber hinaus analysieren renommierte Referentinnen und Referenten gesellschaftspolitische Entwicklungen und spannende Workshops präsentieren praxistaugliche Lösungen. Das Forum findet statt vom 10. bis 12. April 2024 in Ingolstadt und Eichstätt. Es erwartet Sie eine exklusive Plattform zum praxisorientierten Austausch für Entscheiderinnen und Entscheider, Macherinnen und Macher im Lokaljournalismus. Das Projektteam Lokaljournalisten (PLJ) und die bpb veranstalten die Tagung in Kooperation mit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und dem Donaukurier. Die drehscheibe wird hier auf dem Blog live vom Forum berichten. Mehr Infos gibt es hier. (Foto: AdobeStock/metamorworks)

Ingolstadt

Hallo Forum, wir kommen!

Das 26. Forum Lokaljournalismus findet vom 10. bis 12. April 2024 in Ingolstadt und Eichstätt statt. Veranstaltet wird es von der Bundeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und dem Donaukurier. Thema wird vor allem sein: KI im Lokalen. (Foto: AdobeStock/Sina Ettmer)