Alle Artikel in: Folo 2014

Forum Lokaljournalismus
Jährlich findet ein großes Forum für Lokaljournalisten an wechselnden Orten statt. Zum Anfang des Jahres werden dort Trends und Entwicklungen bei den Zeitungen von Chefredakteuren und leitenden Redakteuren diskutiert. Das von der Bundeszentrale für politische Bildung iniziierte Forum ist das herausragende Podium für die nahezu 360 deutschen Tageszeitungen, um über den Lokaljournalismus zu sprechen und dessen Qualität zu analysieren und zu steigern. In jedem Jahr ist ein anderes Verlagshaus Ausrichter der Veranstaltung, zu der auch externe Gäste wie Politiker und Wissenschaftler geladen werden. Auf dieser Seite finden Sie Dokumentationen zu den Foren.

Neues gewagt in Franken

Praxisgespräch III: „Lokales 4.0 – von der Tradition zur Innovation“. Tische raus, Beamer an, und die Stühle in einen Kreis gerückt: Auch für die größte Praxisgesprächsgruppe des Forums Lokaljournalismus 2015 in Köln mit an die 40 Teilnehmern allein in der ersten Tageshälfte war klar, dass dies kein Frontalunterricht werden würde. Sondern ein runder Tisch, bei dem man sich gegenseitig ins Gesicht blick, und genauso ehrlich wie unverblümt fragt und antwortet – zu handfesten Formaten, die „Lokales 4.0“ alle Ehre machen. SamSon aus Nürnberg Los ging’s mit einem digitalen Magazin namens „SamSon“, das Michael Husarek, stellvertretender Chefredakteur der Nürnberger Nachrichten vorstellte. SamSon steht für „Samstag und Sonntag“ – und ist eine entschleunigte, magazinige Form des Lokaljournalismus.  „Marktforscher haben uns zu verstehen gegeben, dass es durchaus Sinn macht, im Netz auf langsamere Formate zu setzen“, sagte Husarek. SamSon wird wöchentlich produziert und jeden Freitag um 18 Uhr als iPad-Ausgabe und normal im Browser veröffentlicht. Rein digital sei es auch deswegen, weil man sonst Konkurrenz zu anderen Magazinen im Haus sehe, sagte Husarek. Pro Ausgabe seien bis zu …

Aufgezeichnet – Graphic Recoording auf dem Forum Lokaljournalismus

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren   Graphic Recording ist die visuelle Begleitung von Gruppenprozessen, Diskussionen oder Vorträgen. Ruth Rindlisbacher war visuelle Begleiterin auf dem 22. Forum Lokaljournalismus in Bayreuth. Mit ihr sprach Von Anke Vehmeier.   Wie funktioniert Graphic Recording?   Während die Teilnehmenden zuhören, verbinden diese ihre eigenen Bilder im Kopf mit einem vor ihren Augen in Echtzeit entstehenden „großen Bild“. Dadurch werden Inhalte und Zusammenhänge sichtbar und erlebbar gemacht. Meine Aufgabe ist das Hören, Spüren, Analysieren, dann Struktur geben und auf Papier festhalten. Und das alles möglichst schnell.   Wie entsteht das Bild?   Inhalt zuerst ist die Maxime – deshalb schreibe ich Schlagworte oder Originaltöne mit. Die Grafiken und Cluster entstehen dann auf dieser Basis. Zu großen Themenfeldern arbeite ich mich im Vorfeld natürlich ein.   Wenn Sie Ihr Bild beschreiben, was sagt es?   Es zeigt die ganze Vielfalt der Themen während der Diskussion: kontroverse Aussagen, Übereinstimmungen, offene Fragen, Analysen, Vorschau auf Bedürfnisse, Trends und Anregungen.   Wie ist …

Das Abschlusspodium … „Relevanz muss man sich leisten können“

„Welche gesellschaftspolitische Relevanz hat Lokaljournalismus heute?“ Diese Frage wurde auf dem Abschlusspodium des Forums diskutiert. Dabei waren Larissa Bieler, Chefredakteurin Bündner Tagblatt aus Chur in der Schweiz, Stefan Lutz, Chefredakteur des Südkuriers aus Konstanz, Michael Rümmele, Geschäftsführer des Nordbayerischen Kuriers, Professor Klaus Meier, Katholische Universität Eichstätt, Britta Bielefeld, Ressortleiterin Lokales beim Göttinger Tageblatt,  und Svenja Prins, Happy Thinking People München. Moderatoren waren Joachim Braun, Chefredakteur des Nordbayerischen Kuriers, und der Unternehmensberater Prof. Klaus Kocks.   Wie relevant ist Lokaljournalismus heute?   Prof. Meier meinte, Verlage müssten eben gesellschaftspolitisch begründen, warum sie gebraucht werden. Profit alleine könne hierbei nicht das Argument sein. „Es wird in manchen Regionen in zehn oder fünfzehn Jahren keine Verlage mehr geben“, sagte er. Er hoffe, dass dann gesellschaftlich Wege gefunden würden, damit es weiterhin Lokalberichterstattung gebe.   Schlagabtausch zum Mindestlohn   Stefan Lutz meinte, dass der „Abkehrschwung“ bei den gedruckten Tageszeitungen anhalten werde. Es gehe aber um die Frage der Zahl der Kunden. Lutz meinte, Ministerin Ilse Aigner hätte am Vorabend den Verlagen beim Thema Mindestlohn den Rücken stärken können. Dagegen …

Das Storify zum Forum Lokaljournalismus 2014

Götterdämmerung. Wir stehen vor dem Anbruch eines neuen Medienzeitalters mit ganz eigenen Konzepten, Innovationen und Trends im Spannungsdreieck von Lokaljournalismus, Politik und Gesellschaft. Wie gestalten wir es mit? Darum ging es beim 22. Forum Lokaljournalismus 2014 der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb vom 29. bis 31. Januar 2014 in Bayreuth. Die Veranstaltung verstand sich als exklusive „Vordenker-Plattform“ für den Lokaljournalismus in deutschen und deutschsprachigen Medienhäusern. Es ging darum, die Ideen der kreativsten Köpfe der Branche zu bündeln und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und zu kommunizieren. Denn am Ende des Tages haben alle dasselbe Ziel: das sichere Bestehen des Lokaljournalismus. Was auf dem 22. Forum Lokaljournalismus in Bayreuth getwittert, fotografiert und geblogt wurde, haben wir in einem Storify zusammengefasst. Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von storify.com zu laden. Inhalt laden [View the story „Der Lokaljournalismus erfindet sich neu“ on Storify]

„Runter vom Sockel“ – Praxisgespräch 5

Wie schaffen wir es eigentlich, dass wir das, was wir unter Qualität verstehen, im gesamten Verlag durchbringen können? Mit dieser Frage eröffneten Jana Klameth, stellvertretende Chefredakteurin der Freien Presse aus Chemnitz, und Ralf Freitag, Leiter Medien und Kommunikation in der Lippischen Landeszeitung, das Praxisgespräch „Qualitätsmanagement und redaktionelles Marketing – auf den Plan kommt es an“.   Mehr Qualität mit Themenmatrix und Storyplanner Freitag zeigte eingangs gleich zwei Werkzeuge, um die Zeitung besser zu machen: die Themenmatrix und den Storyplanner. Bei der Themenmatrix geht es darum, dass die Redaktion festlegt, welche Geschichten auf welche Weise unbedingt in den kommenden Wochen ins Blatt müssen. Beim Storyplanner schreibt der Redakteur ein Konzept – was will ich mit dem Beitrag eigentlich erreichen? „Manche Journalisten sind Edelfedern, aber chaotische Rechercheure“, sagte Freitag. Storyplanner hilft deshalb vor allem bei zeit- und kostenintensiven Geschichten. „Das Formular schreckt erstmal ab“, meinte Roland Freund von der dpa. Spannend fände er jedoch das Reporterbriefing. „Wir haben gemerkt, dass wir in der Vergangenheit viel zu wenig wert darauf gelegt haben.“ Das könne aber sehr hilfreich sein, um …

Freiheit schafft Motivation – Praxisgespräch 4

Wie schaffe ich es, dass meine Mitarbeiter motiviert arbeiten? Wie kann ich mich und meine Redaktion neu erfinden und aus der klassischen Vereinsberichterstattung ausbrechen? 50 Prozent der Journalisten würden sich laut einer aktuellen Studie nicht für den Leser interessieren, sagte Maike Sophie Wessolowski, Leiterin der Lokalredaktion Dillenburg des Herborner Tageblatts. Angeregt und angereichert mit vielen Erfahrungen aus Redaktionen aus ganz Deutschland haben Redakteurinnen und Redakteure über das Problem der „unkreativen Frösche“ unter ihnen diskutiert.   Die Lokaljournalisten haben gemeinsame Lösungsansätze gesucht und sind auf fünf Thesen gekommen: 1. Freiheit schafft Motivation Die Freiheit als junger Journalist etwas Neues ausprobieren zu dürfen, aus den alten Strukturen auszubrechen und nicht nur nach dem Terminjournalismus zu arbeiten: „Was fehlt ist, dass die Leute einfach mal laufen gelassen werden.“ Dies war ein Grundgedanke, dem viele Teilnehmer der Gesprächsrunden zugestimmt haben. Besonders auch die freien Mitarbeiter müssten geschult werden. Dazu gehöre auch, dass sie nicht nur die „Drecksarbeit“ zu erledigen haben. 2. Kommunikation innerhalb der Redaktion ist extrem wichtig Ein Koordinatensystem: Die eine Achse steht für Relevanz, die andere für …

Relevanz und Augenhöhe – Praxisgespräch 2

Das Podium von Herrn Praetorius hallte noch nach. Lassen sich seine Modelle überhaupt in Lokalzeitungen umsetzen? Und wenn ja, was bedeutet es für die Zeitungen? Das war eine der Fragen der Praxis-Gesprächsgruppe 2 „Relevanz und Augenhöhe – Inhalte für lokale User“. Moderiert wurde die Runde von Lutz Feierabend, stellv. Chefredakteur des Kölner Stadt-Anzeigers, und Nicole Amolsch, leitende Redakteurin der Heilbronner Stimme.   Was fragen Leser und User nach? Lutz Feierabend präsentierte zunächst Grafiken zur Nutzung des digitalen Angebots des Kölner Stadt-Anzeigers. Die meisten Klicks gibt es demnach um 8/9 Uhr und um 12 Uhr. Bei der Nutzung über mobile Endgeräte seien die Kernzeiten morgens zwischen 5 und 7 Uhr, sowie abends ab 21 Uhr. Auch beim Kölner Stadt-Anzeiger könne man steigende Zugriffszahlen über mobile Endgeräte verzeichnen, sagte Feierabend.   Bei der Nutzung mobiler Apps gab es dennoch sehr unterschiedliche Erfahrungen, wie Publikumsmeldungen zeigten. Moderatorin Nicole Amolsch von der Heilbronner Stimme etwa sagte, die App ihrer Zeitung würde selten genutzt, weil die Leser schon die Onlineseite der Zeitung nutzen würden und damit zufrieden seien.   Jörg-Peter …