Autor: Inge Seibel

Rechtsextremismus im Lokaljournalismus: „Wer hart im Milieu arbeitet, ist gefährdet, beweist Mut und verdient Anerkennung“

Rechtsextremes Gedankengut ist kein Randphänomen, sondern in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das zeigen aktuelle Studien wie „Die Mitte im Umbruch“ der Friedrich Ebert Stiftung und das bestätigen auch die jüngsten Wahlergebnisse zum Europaparlament. Für Journalisten stellt sich zunehmend die Frage, wie sie journalistisch korrekt mit rechtsextremem Gedankengut und demokratisch gewählten Vertretern rechtsextremer Parteien umgehen sollen. Einige Antworten gab es auf der Redaktionskonferenz „Recherche Rechtsextremismus“ der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb Ende Mai in München. Die bpb legt seit langem einen besonderen Schwerpunkt auf die Aufklärung über und den Umgang mit Rechtsextremismus. Eine Berichterstattung über diesen Themenkomplex bringt Chancen und auch Gefahren mit sich, vor allem für die Lokalpresse. Die Redaktionskonferenzen der bpb werden daher, auch zu anderen Themen, immer für Lokaljournalisten und mit Lokaljournalisten organisiert. „Sorgfalt in der Berichterstattung über Rechtsextremismus und vor allem ein kontinuierlicher Umgang mit dem Thema sind die Grundlage für guten Journalismus“, meint Berthold. L. Flöper. Der Leiter des Lokaljournalistenprogramms der bpb erinnerte zu Beginn der Konferenz daran, dass nicht nur die Sicherheitsbehörden, sondern auch der Journalismus allen Grund gehabt habe …

Das Storify zum Forum Lokaljournalismus 2014

Götterdämmerung. Wir stehen vor dem Anbruch eines neuen Medienzeitalters mit ganz eigenen Konzepten, Innovationen und Trends im Spannungsdreieck von Lokaljournalismus, Politik und Gesellschaft. Wie gestalten wir es mit? Darum ging es beim 22. Forum Lokaljournalismus 2014 der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb vom 29. bis 31. Januar 2014 in Bayreuth. Die Veranstaltung verstand sich als exklusive „Vordenker-Plattform“ für den Lokaljournalismus in deutschen und deutschsprachigen Medienhäusern. Es ging darum, die Ideen der kreativsten Köpfe der Branche zu bündeln und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und zu kommunizieren. Denn am Ende des Tages haben alle dasselbe Ziel: das sichere Bestehen des Lokaljournalismus. Was auf dem 22. Forum Lokaljournalismus in Bayreuth getwittert, fotografiert und geblogt wurde, haben wir in einem Storify zusammengefasst. Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von storify.com zu laden. Inhalt laden [View the story „Der Lokaljournalismus erfindet sich neu“ on Storify]

Web, Mobile, Local und Social

Alle Medien müssen künftig rückkanalfähig werden – und zwar auf allen Plattformen. Wie das funktionieren könnte, finanzierbar bleibt und noch dazu Spaß macht, das erklärt der Publizist und Medienberater Michael Praetorius heute Vormittag auf dem Forum Lokaljournalismus in Bayreuth.   [http://www.youtube.com/watch?v=9NNqehMPd14] Michael Praetorius liebt es, zu provozieren, um die Diskussion anzukurbeln. So erklärt er auf Medienkongressen das Radio gerne mal für tot und den Journalismus im Eimer. Analoge Arbeitsweisen und Redaktionsstrukturen lassen sich nicht in das Digitale übertragen. Praetorius: „Digitaler Journalismus erfordert andere Fähigkeiten: Die Kollegen, die heute in den Redaktionen arbeiten, werden entweder nicht entsprechend weitergebildet oder wollen dies selbst nicht. Die Meldung an sich ist heute nichts mehr wert. Journalisten müssen Informationen aus unterschiedlichsten Quellen aufnehmen, aufbereiten, einschätzen, kuratieren, bewerten, verifizieren und das Ergebnis über viele Kanäle hinweg verbreiten. Es ist auch nicht mehr notwendig, jeden Tag eine bestimmte Anzahl an Seiten vollzuschreiben, damit eine durch vier teilbare Zahl entsteht. Diese Workflows sind heute aber noch in den Köpfen. Stattdessen haben wir heute viel stärkere Individualisierungen. Facebook macht uns das mit dem Newsfeed …

Di Lorenzos Rede beeindruckt

Bilanz nach dem ersten Tag des Blitz-Forums Lokaljournalismus: Am meisten beeindruckt waren die Teilnehmer von der Rede des Chefredakteurs der Wochenzeitung „Die Zeit“. „Di Lorenzo hat Recht, wir dürfen nicht anfangen, unsere eigene Branche selbst tot zu schreiben, wir müssen mehr Selbstbewußtsein entwickeln“, meinte beispielsweise Dirk Baldus, stellvertretender Chefredakteur „Die Glocke“ im westfälischen Oelde. Wenn das ein Ergebnis des Forums ist, dann sei das toll. [http://www.youtube.com/watch?v=DMSRdSW5Zb8] „Weil er das gesagt hat, was wir Wissenschaftler schon seit vielen Jahren sagen“, war auch Dr. Wiebke Möhring“, Professorin an der FH Hannover äußerst angetan von Giovannis Rede beim Lokaljournalistenforum. Gemeinsam mit Dr. Sonja Kretzschmar und Lutz Timmermann hat die Wissenschaftlerin 2011 ein Buch zum Thema Lokaljournalismus veröffentlicht. „Es war ein Mutmacher“, meinte auch Helmuth Rücker von der Passauer Neuen Presse. Allerdings hätte er sich von den anschließenden Diskussionsrunden noch mehr erwartet. Die Themen seien nicht mehr ganz neu gewesen. Ähnlich äußerte sich auch Martin Krigar, Chefredakteur beim Westfälischen Anzeiger in Hamm und forderte mehr Praxisbezüge. Der Chefredakteur des Hanauer Anzeigers, Dieter Schreier, nimmt vom ersten Tag des Forums …

#folo2013 im Ticker via Storify

Diese Woche wird Hamburg zum Mittelpunkt der Zukunftsdiskussionen zum Lokaljournalismus in den Tageszeitungen. Ein paar Zahlen zum Start: Knapp 80 Prozent der Bundesbürger lesen Zeitung, für 69 Prozent ist sie unverzichtbar. „Es ist Zeit, mit breiter Brust und aufrechtem Gang den Wert des Journalismus zu untermauern und auf ein starkes Fundament zu stellen“, meint Berthold L. Flöper, Leiter Lokaljournalistenprogramm bei der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb. Gemeinsam mit dem Hamburger Abendblatt hat die bpb für das Blitzforum ein Programm auf die Beine gestellt, das den Zeitungsmachern bei der Weichenstellung für die Zukunft Mut machen soll. Wir berichten von der Konferenz am 16. und 17. Mai 2013, die in der Handwerkskammer Hamburg stattfindet, auch live bei Storify. 21. Forum Lokaljournalismus im Ticker auf Storify [View the story „Blitzforum Lokaljournalismus in Hamburg auch via Storify“ on Storify] Dieser Storifystream wird während der Veranstaltung in Hamburg immer wieder aktualisiert. Reinschauen lohnt also.