Alle Artikel in: Tutzinger Radiotage 2015

Redaktionskonferenz für Lokaljournalistinnen und
Lokaljournalisten von Tageszeitungen in Zusammenarbeit
mit der Akademie für Politische Bildung Tutzing
6. bis 8. Februar 2013 in Tutzing, Starnberger See

Crossmedial aus Tutzing

Es wäre wohl langweilig, wenn die Tutzinger Radiotage nicht ab und zu auf dem Kopf stehen würden. Auf dem Twitter-Bild zu sehen sind Axinja und Inda, zwei der sechs Nachwuchsreporter, die Tutzing in diesen Tagen crossmedial auf dem Blog radiotage.wasmitmedien.de/2015 begleiten. Während man auf dem Blog die Klassiker nachlesen kann – etwa die Do’s and Don’ts von Audios im Netz, eine smarte Digitalstrategie oder – ganz groß – Zukunftsvisionen für Radiomacher, haben Axinja, Anne, Ann-Kathrin, Ina, Marie und Vassilli aber auch einige Videos gedreht: Es wird nachgefragt bei den Erzählprofis Christian Grasse, Florian Schwinn und Grimme Preisträgerin Sandra Müller, was es denn bedeutet, gut zu erzählen – spannenderweise gehen vor allem beim Thema Online ihre Meinungen deutlich auseinander. Oder aber: Was teilen eigentlich die Radiomacherinnen und Radiomacher privat?     Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren   Unterstützt werden die sprudelnden Ideen der jungen Journalisten von den RadioOnline-Profis Daniel Fiene und Dennis Horn, die unter anderem mit technischem Know-How den sechs Reportern zur Seite …

Recherche als Gemeingut

Fast direkt von der Grimme-Preis-Verleihung reist Investigativ-Journalist David Schraven vom gemeinnützigen Recherchebüro CORRECT!V nach Tutzing. Er erzählt im Interview, was grenzenlose Recherche ausmacht und mit welchen Methoden CORRECT!V seine Erfahrungen weitergibt. Eines der Leitmotive von CORRECT!V ist es, jenseits der Grenzen zu arbeiten. Sie denken nicht mehr in Medienformaten, und Ihre Recherchen hören auch nicht an den Stadt- oder Landesgrenzen auf. Was bedeutet das für Ihre Arbeit? Zuallererst ist es mal eine Entdeckung – man muss sich nicht wie ein Printjournalist überlegen, wann die Deadline ist oder wie viele Zeichen meine Geschichte haben darf. Bei uns werden die Geschichten fertig, wenn sie fertig sind – und danach überlegen wir uns, welches Medium oder welche Formate sich am besten dafür eignen. Das kann von Radio über Dokumentarfilm bis hin zu einem Theaterstück gehen. Und im räumlichen Bereich ist das Auflösen von Grenzen auch wichtig, weil deine Recherche nicht mehr im nächsten Dorf aufhört. Sie haben heute gesagt, dass CORRECT!V multilokal arbeitet – etwas, das es vorher nicht gegeben hat. Ja, nehmen wir mal den Ausbau einer …

Mut zum Kontrollverlust

Weiterdenken, Grenzen verwischen und doch die Gesetzmäßigkeiten der Sozialen Netzwerken kennen: Im Gespräch mit Schiwa Schlei, der Onlinechefin von 1Live und Funkhaus Europa.   Frau Schlei, in ihrem Vortrag hat eine Ihrer Fragen sehr zum Nachdenken angeregt. Sie lautete: Würden Sie Content von Ihrem Radiosender auch privat teilen? – Wann haben denn Sie das letzte Mal etwas von 1Live geteilt? Schiwa Schlei denkt länger nach. Ich muss dazusagen, dass ich relativ wenig Content teile, obwohl ich sehr viel in den sozialen Netzwerken unterwegs bin…Inhaltlicher Content, den ich geteilt habe, war die Freude über den Grimme Preis von Mr. Dicks – wir haben als Radio den Grimme Preis Fernsehen gewonnen, das ist schon stark. Ein Radiosender gewinnt den Fernsehpreis, Sie plädieren dafür das Radio nicht nur als reines Audiomedium zu begreifen und das Selbstverständnis der Radiomacher zu ändern. Was hilft Ihnen auszubrechen aus gewohnten Denkmustern? Jeder braucht andere Rahmenbedingungen, mir hilft es beispielsweise mit bestimmten Personen darüber zu sprechen, den Ball hin und her zu spielen, sich immer weiter in ein Thema reinzusteigen. Es geht bei …

„Content ist King“

Auf den 11. Tutzinger Radiotagen steht der Inhalt im Fokus. Smartphones, Autoradio, personalisiertes Hören – die Technologie ändert das Radiohören – „und das wird wiederum zu einer intensiven Diskussion über Inhalte führen“, sagt Bertold L. Flöper. Der Leiter des Lokaljournalistenprogramms der Bundeszentrale für politische Bildung eröffnet mit Michael Schröder, Leiter der Akademie für politische Bildung Tutzing, die 11. Tutzinger Radiotage „Recherchieren – erzählen – teilen“. In Tutzing wird es in den kommenden zwei Tagen neben den veränderten Hörgewohnheiten und technologischen Entwicklungen vor allem um die Inhalte gehen, die laut Flöper bestimmend für die Relevanz des Radiosenders bzw. das jeweilige Programm sein werden. „Neben einem spannenden Storytelling oder die Teilbarkeit in den sozialen Netzwerken scheint im Kampf um die Aufmerksamkeit die Glaubwürdigkeit eine ganz besondere Rolle zu spielen“, sagt Flöper. Polarisierende Diskussionen über die Ukraine-Krise oder die Reaktionen auf den Germanwings-Absturz hätten gezeigt, dass sich Bürger aktiv in die Berichterstattung einklinken. Trotz heftiger Diskussionen soll das Radio laut Umfragen noch immer das Vertrauensmedium Nummer 1 bei den Deutschen und bei vielen anderen Europäern sein. „Wie aber …