Autor: Theresa Leberle

Spaß am digitalen Journalismus

Praxisgespräch V.: „Lösungen für Smartphone, Tablet oder Web-App“. Sechs Uhr morgens an einem Wochentag: Der Wecker des Smartphones klingelt zur gewohnten Zeit. Schnell das störende Geräusch mit der Schlummerfunktion abstellen. Noch einmal kurz umdrehen, nach ein paar Minuten erklingt das lästige Geräusch erneut. Entweder jetzt oder spätestens beim Frühstück nimmt so manch einer den Dauerbegleiter Smartphone zur Hand. Es werden aktuelle Nachrichten gelesen. Erste Tweets mit den Followern geteilt. E-Mails kontrolliert. „Es gibt morgens einen dramatischen Anstieg der mobilen Nutzung “, sagt Philipp Ostrop, Leiter digitale Inhalte und Mitglied der Chefredaktion der Ruhr Nachrichten in Dortmund, im Praxisgespräch 5. „Die Nutzungs- und Lesegewohnheiten ändern sich und wir ziehen Konsequenzen.“ Digitale Zusteller Die sehen so aus: Bei den Ruhr Nachrichten gibt es beispielsweise zwei neue Social-Media-Redakteure. Diese zwei Journalisten „sind die digitalen Zusteller“.  Eine weitere Neuerung ist der Chefredakteursnewsletter, den die Redaktion täglich morgens um 5 Uhr an etwa 10 000 Empfänger via E-Mail verschickt. Eine günstige Möglichkeit, möglichst viele Leser zu erreichen. „Alles was wir tun, muss mobil funktionieren. Inhalte natürlich auch.“ Davon ist Ostrop …

Freiheit schafft Motivation – Praxisgespräch 4

Wie schaffe ich es, dass meine Mitarbeiter motiviert arbeiten? Wie kann ich mich und meine Redaktion neu erfinden und aus der klassischen Vereinsberichterstattung ausbrechen? 50 Prozent der Journalisten würden sich laut einer aktuellen Studie nicht für den Leser interessieren, sagte Maike Sophie Wessolowski, Leiterin der Lokalredaktion Dillenburg des Herborner Tageblatts. Angeregt und angereichert mit vielen Erfahrungen aus Redaktionen aus ganz Deutschland haben Redakteurinnen und Redakteure über das Problem der „unkreativen Frösche“ unter ihnen diskutiert.   Die Lokaljournalisten haben gemeinsame Lösungsansätze gesucht und sind auf fünf Thesen gekommen: 1. Freiheit schafft Motivation Die Freiheit als junger Journalist etwas Neues ausprobieren zu dürfen, aus den alten Strukturen auszubrechen und nicht nur nach dem Terminjournalismus zu arbeiten: „Was fehlt ist, dass die Leute einfach mal laufen gelassen werden.“ Dies war ein Grundgedanke, dem viele Teilnehmer der Gesprächsrunden zugestimmt haben. Besonders auch die freien Mitarbeiter müssten geschult werden. Dazu gehöre auch, dass sie nicht nur die „Drecksarbeit“ zu erledigen haben. 2. Kommunikation innerhalb der Redaktion ist extrem wichtig Ein Koordinatensystem: Die eine Achse steht für Relevanz, die andere für …