Autor: Stefan Wirner

Patrik Körting, NOZ digital (Foto: Marcus Klose, drehscheibe)

Hören ist das neue Lesen, schon gehört?

Zweiter Tag, zweite Veranstaltung beim Forum Lokaljournalismus in Bremerhaven. Patrick Körting, Head of Audio von NOZ digital, sprach über Podcasts und insbesondere über die Text-to-Speech-Technologie. Was können lokale Verlage im Audio-Segment erreichen? „Vor allem für die lokalen Tageszeitungen wird sich ein Spot ergeben, wenn sie es schaffen, die geschriebenen Inhalte hörbar zu machen“, sagt Körting. Die Text-to-Speech-Technologie mache dies möglich. Mit ihrer Hilfe könne beispielsweise die vollständige Zeitung in einen Audioinhalt verwandelt werden. Die Beiträge würden dann mit der Stimme einer bestimmten Person vorgetragen, beispielsweise der Chefredakteurin oder des Chefredakteurs etc. Und das Ganze vollständig automatisiert. In der anschließenden Diskussion wurde auch auf die ethische Dimension dieser Technologie hingewiesen. Körting räumte ein, dass es ethische Fragen zu beantworten gebe. Wenn etwa ein Mitarbeiter des Verlags seine Stimme dafür zur Verfügung stelle, wem gehöre diese Stimme dann? Dem Verlag? Der Audioplattform? In einem aber zeigte sich Körting sicher: „Der Nutzertrend des Hörens wird nicht verschwinden.“ Mehr von Patrick Körting zur Text-to-Speech-Technologie, zu den Podcasts von NOZ digital und der Entwicklung im Audio-Bereich gibt es demnächst im …

Thomas Krüger ist Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.

„Krisenzeiten sind Hochzeiten für den Lokaljournalismus“

Das 25. Forum Lokaljournalismus in Bremerhaven ist eröffnet. Nach kurzen Begrüßungen durch Anke Vehmeier, Leiterin des Lokaljournalistenprogramms der Bundeszentrale für politische Bildung, und Christoph Linne, Chefredakteur der Nordsee-Zeitung, hielt Thomas Krüger, der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, die Eröffnungsrede. Er beschwor die großen Fähigkeiten des Lokaljournalismus und seine gesellschaftliche Bedeutung gerade in Zeiten wie diesen. Hier Auszüge aus der Rede: „Nach langer Pause freue ich mich, Sie nun heute hier beim 25. Forum Lokaljournalismus in Bremerhaven begrüßen zu dürfen. (…)Wir haben zwei herausfordernde Jahre hinter uns – zwei Jahre, die auch für Sie als Chefredakteurinnen und leitende Redakteure von Lokal- und Regionalzeitungen von neuen Herausforderungen und einem gravierenden Wandel geprägt sind. Gesellschaftliche wie auch wirtschaftliche Unsicherheiten haben sich in den Redaktionsalltag übersetzt, zahlreiche Redaktionen  standen vor existenziellen Fragen: Wie kann die Redaktion durch die Krise kommen, sie erfolgreich bewältigen? Welche Formate funktionieren aus dem Homeoffice und ohne den persönlichen Kontakt? Und wie kann sich das eigene Medienhaus finanziell wie strukturell gut aufstellen? Und all das, ohne dass die Qualität des Lokaljournalismus leidet. Die Pandemie war …

Bye, bye, Griebnitzsee!

Tschüss Potsdam, wir sehen uns in Bad Urach!

Das Modellseminar zum Thema Kommunalpolitik in Potsdam ist beendet. Es war eine Woche voller Ideen, Gespräche und intensiven Austausches. Lokaljournalistinnen und -journalisten aus Deutschland und der Schweiz arbeiteten an Konzepten für die Zukunft. Der allgemeine Tenor: Ja, mehr davon! Das nächste Seminar der bpb findet im November in Bad Urach statt, dann wird es um Lokalsport gehen. Alle Infos finden Sie hier.

In den Arbeitsgruppen wird Brainstorming groß geschrieben.

The Spirit of Modellseminar

Ganz den AGs gehört der Vormittag am Donnerstag. In den Arbeitsräumen wird allerhand diskutiert und ausprobiert. Die einen sprechen über Nachhaltigkeit und wie der sperrige Begriff dem Leser zu vermitteln ist. Ist das Ganze zu online-lastig, haben wir Print venachlässigt? Die anderen spielen Aktionen im öffentlichen Raum durch (Plünderungen sind nicht vorgesehen, wird zugesichert), die nächste Gruppe feilt bereits an ihrer (Bühnen-) Präsentation für den Abschluss am Freitag. Und wer tummelt sich draußen am Steg in der frischen Brandenburger Brise? Hier wird schon das Abschlussfoto in der kühlen Herbstsonne geschossen. Die Stimmung ist gut, und die meisten haben bereits Ideen im Gepäck, die sie dann in ihren Redaktionen auspacken werden. So soll es sein – the Spirit of Modellseminar.

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Ran an die Leser!

Ganz im Zeichen von Best Practice und der Frage: Wie kommen wir an die Leser ran? stand der Mittwochnachmittag der Seminarwoche in Potsdam Einige Stichworte aus den Vorträgen. Jutta Pöschko-Kopp, Redaktionsleiterin der Waiblinger Kreiszeitung, stellte den „Relevanzprozess“ in ihrem Verlag vor. Stichwort: Weg vom Terminjournalismus, hin zu aktiver, selbstbestimmter Themenplanung. Grundlage für die Neuorientierung: Die Leser der Waiblinger Kreiszeitung sind im Schnitt 63 Jahre alt. Die Ausgangsfrage: Wie gewinnt man jüngere Leser? Erkenntnis zu Beginn: Die Leser haben im Allgemeinen wenig Zeit, sich mit Artikeln zu befassen. Was wollen die Leser wissen? Ganz praktische Sachen: Was tut sich in der Stadt? Wo staut sich der Verkehr? Was wird aus dieser oder jener Baustelle? Die Schlussfolgerung: Weg vom Storytelling, hin zu den Baustellen! Zum Relevanz-Begriff: Am Anfang stand für die Waiblinger die Analyse der Menschen der Region: Was brauchen sie? Bei den Themen zählt: Relevanz (was ist wichtig), Orientierung (Warum?) und Nutzwert (Was bringt es mir?) -Waiblingen ist eine Pendlerregion. Es gibt jeden Tag verstopfte Straßen. Ein Beispiel, wie die Redaktion darauf eingeht: die Serie „Pendlerlust, …