Autor: Clemens Wlokas

Portal lokaler Meinungsvielfalt

Kern eines künftigen Geschäftsmodells für lokale Tageszeitungen sind für Meinolf Ellers zwei untrennbar miteinander verbundene Elemente: 1. Wie einst am Lagerfeuer wird es immer Menschen geben, die das Talent zum Geschichtenerzähler haben und die anderen, die zuhören. 2. Die Zeitungen müssen Moderatoren in ihren lokalen Märkten sein und dürfen das Feld nicht anderen überlassen. Geschichtenerzähler zeichnen sich für mich durch Subjektivität aus. Genau daran mangelt es in der lokalen Berichterstattung, die oft zu steril, zu keimfrei ausfällt. Es fehlt an Typen, an Originalen, am Mut zur pointierter Darstellung, an der sich die Menschen reiben und ihre eigene Meinung bilden können. Das schafft Aufmerksamkeit, das schafft Spannung, das Gegenteil von Langeweile. Lokale Zeitungen haben die Kompetenz und den Überblick, Menschen zusammenzubringen. Das könnte zum neuen Alleinstellungsmerkmal werden, quasi als Ausgleich für den Verlust der früheren Monopole der medialen Verbreitung und des Nachrichtenfilters. Wer die Distributionswege mithilfe eines einzigen Produktes nicht mehr künstlich knapp dosieren kann, um damit Geld zu verdienen, sollte sich radikal öffnen: die Vielfalt moderieren, die Rolle des lokalen Guides übernehmen, Events schaffen, Messplatz …

Von Print emanzipieren

„Fangen Sie jetzt an, sich von Print zu emanzipieren.“ Mit dieser Botschaft setzte Meinolf Ellers den Schlusspunkt des Kamingesprächs. „E-Publishing wird Print ablösen“, ist er überzeugt. Für ihn ist es nur noch eine Frage der Zeit. Deswegen sollten die Verlage von ihrer Ein-Produkt-Philosophie abkommen und in ihren Redaktionen Produktionsabläufe entwickeln, die medienneutral aufgebaut, aber multikanalfähig sind. Vom herkömmlichen Printmodell aus gesehen sind Plattform und Verpackung nicht mehr zukunftstauglich. Zuversicht für die Tragfähigkeit neuer Geschäftsmodelle bezieht er aus den zwei Assets, quasi dem Vermögen und der Kernkompetenz von Regionalzeitungen: Sie verfügen zum einen über die Beziehungen zu den Lesern und Kunden, die in der lokalen Lebenswelt verankert sind, zum anderen über ihre Marken, mit denen Vertrauenskapital verbunden ist. Ellers: „Daraus kann man was machen, wenn man nicht papierhörig ist.“ Voraussetzung ist aber auch: „Näher ran an die Menschen, Leser wie Kunden.“

Von Print emanzipieren

„Fangen Sie jetzt an, sich von Print zu emanzipieren.“ Mit dieser Botschaft setzte Meinolf Ellers den Schlusspunkt des Kamingesprächs. „E-Publishing wird Print ablösen“, ist er überzeugt. Für ihn ist es nur noch eine Frage der Zeit. Deswegen sollten die Verlage von ihrer Ein-Produkt-Philosophie abkommen und in ihren Redaktionen Produktionsabläufe entwickeln, die medienneutral aufgebaut, aber multikanalfähig sind. Vom herkömmlichen Printmodell aus gesehen sind Plattform und Verpackung nicht mehr zukunftstauglich. Zuversicht für die Tragfähigkeit neuer Geschäftsmodelle bezieht er aus den zwei Assets, quasi dem Vermögen und der Kernkompetenz von Regionalzeitungen: Sie verfügen zum einen über die Beziehungen zu den Lesern und Kunden, die in der lokalen Lebenswelt verankert sind, zum anderen über ihre Marken, mit denen Vertrauenskapital verbunden ist. Ellers: „Daraus kann man was machen, wenn man nicht papierhörig ist.“ Voraussetzung ist aber auch: „Näher ran an die Menschen, Leser wie Kunden.“