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„Nehmen niemanden, der das Netz nicht verstanden hat“

Christian Lindner, Chefredakteur der Rhein-Zeitung, Paul-Josef Raue, Chefredakteur der Thüringer Allgemeinen, der Blogger Richard Gutjahr und der Verlagsberater Steffen Büffel diskutierten am letzten Tag des 20. Forum Lokaljournalismus über die Frage: „Karriere bei der Zeitung – wo gibt’s denn sowas?“ Wie macht man Karriere als Journalist? Dabei kamen die Podiumsteilnehmer ziemlich schnell zum Thema, dass eigentlich alle derzeitigen Debatten bestimmt: Print-Online.

Mit Digital Only der Beste der Welt werden

Zum Abschluss des zweiten Forumstages gab es eine Videokonferenz mit Dr. Clark Gilbert von Deseret News, der am stärksten wachsenden Digitalzeitung in den USA. Er nannte zwei entscheidende Kriterien für den Erfolg seines Unternehmens und stellte den herkömmlichen Umgang mit dem Medienwandel von Grund auf infrage.

„Das Handy wird Nachrichtenquelle Nr.1“

Zum Auftakt des zweiten Forumstags hielt Torry Pedersen von der norwegischen Zeitung Verdens Gang ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, sich auf die digitale Welt einzulassen. Wenn man seinem Vortrag zuhörte, musste auch dem Letzten klar werden: Wir reden nicht von der digitalen Zukunft. Sondern von einer digitalen Gegenwart. Am Anfang des Umdenkens bei Verdens Gang stand der Niedergang der Entwicklung im Printbereich. Auf das rapide Absinken der Leserschaft wollte man mit einem neuen Geschäftsmodell in der „digitalen Arena“ reagieren. „Wir glauben, dass die Werbeeinnahmen im digitalen Bereich steigen“, sagt Pedersen. Schon 2011 verdiente sein Verlag erstmals mehr Geld damit als mit dem herkömmlichen Zeitungsgeschäft.

„Meine Heimatzeitung ist mir wichtig“

Zur Eröffnung des 20. Forum Lokaljournalismus kam Besuch aus dem benachbarten Niedersachsen nach Bremerhaven. Der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister erläuterte, warum er „Fan der Lokalzeitung“ und „bekennender Zeitungsleser“ ist. Er zeigte sich überzeugt, dass die neuen Medien die Zeitung nicht verdrängen werden. Er habe „Respekt vor dem, was Sie zu Papier bringen“, sagte McAllister vor den aus dem ganzen deutschsprachigen Raum angereisten Journalisten und Verlegern. Dann erklärte er anhand von sechs Punkten, warum ihm seine „Heimatzeitung“ wichtig sei und wo er das große Potenzial des Lokaljournalismus sehe.

Schnurstracks ins Lokale

Das 20. Forum Lokaljournalismus steht kurz vor der Tür. Als Einstimmung können Sie vorab ein Interview aus der nächsten Ausgabe der drehscheibe lesen. Wir sprachen mit Dr. Carlo Imboden, der das Readerscan-Verfahren entwickelt hat, darüber, dass offensichtlich immer mehr Leser direkt zum Lokalteil greifen, wenn sie eine Zeitung aufschlagen.