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„Das Private und das Öffentliche werden miteinander verwoben“

Jens Lönneker, Geschäftsführer rheingold salon in Köln hat in Gummersbach ein Keynote unter dem Titel „Die verwirrten Bürger. Wie steht es um die Glaubwürdigkeit der Medien?“ gehalten. Im Interview mit Anke Vehmeier erläutert er seine Thesen. Sie haben in Ihrer aktuellen Studie eine „neue Pröffentlichkeit“ bei den Deutschen festgestellt. Was ist damit gemeint? Die westlichen Gesellschaften befinden sich in einem enormen Wandel. Früher gab es historisch gewachsen eine starke Trennung zwischen der Öffentlichkeit und dem Privaten. In der Öffentlichkeit musste man sich nach festen Konventionen verhalten. Dazu gehörte beispielsweise auch, dass man immer möglichst vernünftig und schlüssig argumentieren und auch entsprechend handeln musste. Heute rückt alles, was vorher eher im Privaten verborgen war – also alles Emotionale und Irrationale – viel stärker in die Öffentlichkeit. Das Private und Öffentliche werden miteinander verwoben, es entsteht gewissermaßen eine neue Melange, die wir „Pröffentlichkeit“ nennen. Ein sehr gutes Beispiel hierfür sind die sozialen Medien. Hier stellt sich schon die Frage, ob dort Privates öffentlich gemacht wird, ob da jemand ein öffentliches Medium nutzt, um sich privat zu inszenieren, …