Damit die Motivation nicht gleich schwindet, wenn man nach dem Seminar wieder auf die Wirklichkeit in der Redaktion trifft, sollten die Teilnehmer nicht versuchen, alle neuen Ideen und Konzepte auf einmal umzusetzen. Anke Vehmeier gibt Tipps, wie man seine Seminarideen in den Redaktionsalltag retten und sie dort mit Elan und Tatkraft effektiv umsetzen kann.
Schritt 1: Suchen Sie sich Verbündete in der Redaktion. Formulieren Sie eine Rundmail an die Kollegen, die ähnliche Ideen und kreatives Potenzial wie Sie haben und auch an diejenigen, die Sie aus persönlicher Verbundenheit unterstützen werden und berichten Sie darin knapp von den Ergebnissen des Seminars oder laden Sie sie zu einer Mini-Konferenz (Stehtisch, Teeküche) ein.
Schritt 2: Für viele Ideen brauchen Sie die Unterstützung des Lokalchefs oder Redaktionsleiters. Bitten Sie ihn um ein kurzes Gespräch nach dem Motto „Ich war ja bei dem Seminar Kommunalpolitik. Haben Sie einmal fünf Minuten für mich?“, in dem Sie erklären, was Sie umsetzen wollen.
Bereiten Sie sich intensiv auf das Gespräch vor. Überlegen Sie sich Alternativen. Der Plan B sollte immer mehr als eine zweite Wahl sein. Suchen Sie anschauliche Beispiele aus der drehscheibe, die zeigen, was alles machbar ist – wenn man nur will! Bieten Sie an, in der Konferenz eine Zusammenfassung des Seminars zu geben und die Dokumentation anschließend an interessierte Kollegen zu senden
Schritt 3: Das perfekte Timing. Oft entscheidet der Zeitpunkt einer Verhandlung über die bessere Ausgangsposition. Für den redaktionellen Alltag kann also die Chance für eine größere Serie in einer eher nachrichtenarmen Zeit liegen
Schritt 4: Ausdauer/Geduld/Hartnäckigkeit. Standhaftigkeit und Ausdauer sind Attribute, die wir ein ganzes Leben lang brauchen. Geduld und Hartnäckigkeit werden wir auf unserem Weg zur Umsetzung neuer Konzepte und Ideen ebenfalls benötigen. Denn viele erlernte Eigenschaften gehen verloren, wenn wir in alte Muster zurückfallen.
Gehen Sie bei der Rückkehr in die Redaktion davon aus, dass Sie Ihr Tempo und die Masse an kreativen Ideen zügeln müssen, denn sonst treffen sie ungebremst auf eine Betonwand aus Routine. Beginnen Sie damit, Ihre Ideen nach Priorität zu ordnen.