„Fangen Sie jetzt an, sich von Print zu emanzipieren.“ Mit dieser Botschaft setzte Meinolf Ellers den Schlusspunkt des Kamingesprächs. „E-Publishing wird Print ablösen“, ist er überzeugt. Für ihn ist es nur noch eine Frage der Zeit. Deswegen sollten die Verlage von ihrer Ein-Produkt-Philosophie abkommen und in ihren Redaktionen Produktionsabläufe entwickeln, die medienneutral aufgebaut, aber multikanalfähig sind. Vom herkömmlichen Printmodell aus gesehen sind Plattform und Verpackung nicht mehr zukunftstauglich. Zuversicht für die Tragfähigkeit neuer Geschäftsmodelle bezieht er aus den zwei Assets, quasi dem Vermögen und der Kernkompetenz von Regionalzeitungen: Sie verfügen zum einen über die Beziehungen zu den Lesern und Kunden, die in der lokalen Lebenswelt verankert sind, zum anderen über ihre Marken, mit denen Vertrauenskapital verbunden ist. Ellers: „Daraus kann man was machen, wenn man nicht papierhörig ist.“ Voraussetzung ist aber auch: „Näher ran an die Menschen, Leser wie Kunden.“
Veröffentlicht am 16. November 2010