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Frösche im Newsroom

Am Anfang steht das Verstehen. Von Möglichkeiten, die das Internet bietet und Organisationsformen, wie man sie umsetzen kann. Der erste Vortrag beim 18. Forum Lokaljournalismus drehte sich um Newsroom-Modelle und den etwas abgelatschten Begriff  „Change Management“. Referentin Sarah Schantin-Williams,  WAN-IFRA Associate Consultant, ging aber am Anfang auf die Medienkrise ein und erläuterte in vielen Worten, warum die Tageszeitung ums Überleben kämpft. Kurz gesagt: Anzeigen brechen weg, Leser suchen sich andere Kanäle, etc. – nichts Neues. Ihr Fazit: Zeitung muss Orientierung bieten, aber nicht den Kanal in den Mittelpunkt stellen (wie die Zeitung), sondern vielmehr die Marke, die Glaubwürdigkeit repräsentiere. Dann stellte sie vier Newsdesk-Modell vor. 1) den Newsroom, in dem die Plattformen Print und Online getrennt sind und getrennte Redaktionen haben (viele Zeitungen in Deutschland), 2) den Newsroom, in dem ein Reporterpool für alle Kanäle produziert, die einzelnen Plattformen aber von verschiedenen Personen gemanagt werden (als Beispiel Nordjyske Medier aus Dänemark), 3) die Plattformen werden von verschiedenen spezialisierten Fachleuten gestaltet – zum Beispiel von Designern, die nur für Print zuständig sind. Auf der Leitungsebene ist jedoch die …

Gelungener Auftakt

Zur Eröffnung des 18. Forums Lokaljournalismus fanden sich alle Teilnehmer in Dortmund ein. In der 21. Etage des RWE-Towers sprach der NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers einige einleitende Worte. Dabei machte er klar, dass die Politik die Zeitungen nicht retten werde, aber Rahmenbedingungen schaffen könne, die es Verlagen ermöglichen, sich selbst zu helfen. Staatliche Unterstützungen für Zeitungen lehnte er vehement ab. WAZ-Geschäftsführer und Mitveranstalter des Forums Bodo Hombach verwirrte die Zuhörer zunächst mit Ausführungen zu Brunnen und Lindenbäumen vor den Toren.  Doch wer glaubte, es ginge ihm nur um die Unterweisung der Zuhörer in Deutscher Romantik, lag dann wohl doch falsch: Hombach ging es um die einstige Bedeutung von Brunnen und Lindenbaum als Versammlungsorte und Kommunikationszentren im Gemeindeleben. Aufgabe, die heutzutage die Lokalzeitung erfüllen. In der globalisierten Gesellschaft werde seiner Meinung nach der Blick aufs Lokale zurückgelehnt: Die Umgehungsstraße sei für den Leser oft wichtiger als die Entscheidung in Brüssel. In der lokalen Sphäre entstehe Heimat. Nach dem langen kulturgeschichtlichen Exkurs zu Brunnen, Lindenbäumen und Heimat kam Hombach dann schließlich auf seine Kernthese:  Heutzutage reiche das Gespräch …