Autor: Anika Zidar

Startup aus Tradition

Ein überzeugter Sauerländer und unverdrossener Blattmacher erzählt von seiner Verlegerfamilie. Eine Märchenstunde voller Erfolgsgeschichten? Mitnichten. In seiner 125-jährigen Geschichte hat das Süderländer Tageblatt nämlich mehrmals schwere Zeiten erlebt. Aber Nordrhein-Westfalens kleinste Tageszeitung erscheint weiterhin – mit einer Auflage von derzeit 5478 verkauften Exemplaren. Das klappt auch deshalb, weil das Unternehmen wie ein Start-Up funktioniert. In seiner amüsanten Rede referierte Stefan Aschauer-Hundt sehr emotional über die Entwicklung des „Zeitungszwergs“ (Aschauer-Hundt) aus Plettenberg im Sauerland. Es ist eine Geschichte mit Höhen und Tiefen – aber voller Superlative. Der Chef vom Dienst des Süderländer Tageblatts sprach von den Ursprüngen seiner Verlegerfamilie, die Verlagshaus und Druckerei zunächst in Hattingen im Ruhrgebiet betrieben hatten. Bewegte Geschichte Erst nach dem Ersten Weltkrieg, im Oktober 1919, wurde Otto Hundt Verleger des Süderländer Tageblatts. Zuvor hatte es mehrfach den Besitzer gewechselt. Während der Herrschaft der Nationalsozialisten standen die Verantwortlichen der neutralen Heimatpresse aus Plettenberg unter dem enormen Druck des Regimes, im Mai 1941 mussten sie sogar den Redaktionsbetrieb einstellen. Dennoch konnte der Verlag auch während der Kriegszeit eine Zeitung mit lokalen Nachrichten und …

Ringen um die besten Köpfe – Praxisgespräch 3

Das Ringen der Medienhäuser um die exzellenten Köpfe im Lokaljournalismus – hat es schon begonnen? Wie findet es statt und was kann es bewirken? Darum ging es im dritten Praxisgespräch unter dem Motto: „Gut aufgestellt – Ringen um die exzellenten Köpfe“. Moderatorin war Kirsten Reuschenbach, Projektredakteurin bei mssw Print Medien Service Südwest, Referent Christian Sauer, Journalist und Coach aus Hamburg.   Geht es nach Sauer, müsste der Wettbewerb um die besten Bewerber erst in Gang gebracht werden. Gemeinsam mit Reuschenbach regte er im Praxisgespräch Redaktionsleiter zum Austausch über Möglichkeiten der  Personalentwicklung an.   Erfolgreiche Personalentwicklung erfordere mehr als eine gute Volontärsausbildung, darin waren sich die versammelten Redakteure einig. Um den ständigen Veränderungen in der Branche gerecht zu werden, müsse auch in den Medienhäusern ein Wandel erfolgen. Weiterbildungskonzepte für die Mitarbeiter steckten bei vielen Lokalmedien aber noch in Kinderschuhen. Zunächst einmal müssten  Wandel und Weiterbildung als Chance für die Redakteure kommuniziert werden, nicht als Pflicht. Komme diese Botschaft nicht an, werde der Wandel jedoch unweigerlich zur Pflicht. „Hier muss man die richtige Mischung aus Druck und …