Sturmfrisuren, klirrende Gläser und hohe Wellen – was zu einer guten Schifffahrt gehört, bekamen die Lokaljournalisten bei Windstärke 7 bis 8 auf der „Oceana“ geboten. Ob zum ersten Mal auf dem Wasser oder nicht: Die Begeisterung war groß.
Es hatte vorher Proteste gegen diesen Programmpunkt gegeben: In der Raucherecke vor dem Hotel trafen sich die Verschwörer. Ein Teilnehmer hielt eine flammende Rede gegen die Weserfahrt: „Wenn wir Boot fahren, haben wir keine Zeit, in die letzte Kneipe vor New York zu gehen. Und wer dort nicht war, kennt Bremerhaven nicht.“ Die Revoluzzer gaben schließlich klein bei.
Einmal an Deck, scheinen alle ganz zufrieden. Katharina Ritzer vom Nordbayerischen Kurier lässt sich das Haar tüchtig vom Wind zerzausen. „Für mich als Binnenländerin ist das ziemlich unterhaltsam.“ Sie war vor der Abfahrt besorgt, ob der starke Wellengang ihrem Magen zusetzen würde. „Aber ich kann essen und trinken, alles bestens.“
Essen und Trinken – kein Problem. „Reiseleiter“ Andreas Hoetzel vom Hafen-Logistiker BLG kommentiert: „Verzweifelte Männer klammern sich am Buffet fest, um doch noch etwas auf ihre Teller zu bekommen.“ Während eines Wende-Manövers rutschen Gläser von den Tischen. Die Stimmung erreicht ihren Höhepunkt.
Tripods und Containerschiffe hinterlassen Eindruck: „Ich fage mich ja immer, wie Piraten die überfallen können“, sagt Annette Milz vom Medium Magazin angesichts der haushohen Schiffe. Sie hatte früher immer Angst, an die Reling zu gehen, weil sie ihre Brille verlieren könnte. Heute kann sie nah ran gehen: Sie trägt Kontaktlinsen.