Über Kommunalpolitik zu berichten kann mitunter langweilig sein, sagt Helmut Frangenberg, Redakteur des Kölner Stadt-Anzeigers. Langweilig, vor allem aber auch kompliziert. Als ihn ein Kollege bei der Redaktionskonferenz fragte, wie das genau sei mit den Ausschüssen, und wie Kommunalpolitik eigentlich funktioniere, kam Frangenberg die Idee zu einer Erklär-Serie. „Denn wenn die Kollegen schon diese Fragen haben“, sagt er, „dann haben die Leser sie erst recht.“
Frangenberg plante und bearbeitete die Serie allein, unterstützt von einer Layouterin. Die Arbeit lief neben dem Tagesgeschäft.
UMFANG
* es gab zwei Durchgänge: 2014 anlässlich der Wahl des Stadtrates (6 Folgen), 2015 zur Wahl des Oberbürgermeisters (6 Folgen).
* Serie läuft zwei Mal in der Woche.
HINTERGRUND
* Serie soll nicht nur Ämter beschreiben, sondern auch Funktionsweise und Zusammenarbeit in der Organisation
* einer der Bestandteile war ein Ranking zur Frage „Wer hat wie viel Macht?“ Frangenberg führte dazu Gespräche mit verschiedenen Politikern, um sich abzusichern. Niemand habe das Ranking beanstandet, sagt er.
LAYOUT
* Serie orientiert sich an „Schulbuchoptik“, sollte einfach und schnell verständlich sein.
* hilfreich: Die Art Direktorin interessierte sich überhaupt nicht für Kommunalpolitik. „Ein guter Hinweisgeber“, sagt Frangenberg, „um die Serie so einfach wie möglich zu halten.“
NACH DER WAHL
* alle zwei Monate erscheint ein Politbarometer: Wie geht es voran in der Stadt? Zudem kürt Redaktion die Gewinner und die Verlierer des Quartals.
PRINT / ONLINE
* Serie erschien in der gedruckten Zeitung, auf eine multimedia-Umsetzung wurde verzichtet
* Frangenbergs These: „Das Macht-Ranking hätte online eine geringere Bedeutung gehabt.“
AKTIONEN
* die Redaktion geht in Stadtteile mit geringer Wahlbeteiligung und in Schulen, um für die Wahl zu werben.