Modellseminar Kommunalpolitik 2014

Hochmotiviert

Der letzte Tag in Gummersbach war voller Motivation. Eine kleine Rückschau.

Axel Bürger, lange Zeit Lokalchef der Lippischen Zeitung und heute Medienberater, sagt zur Begrüßung: „Ich war 15 Jahre Teil des Problems, jetzt möchte ich Teil der Lösung sein.“ Er ist der letzte Referent in Gummersbach und spricht über Motivation, die man zuallererst mit Alltagsumkrempelung auf Schiene bringen kann.

Mit der anderen Hand Zähne putzen, mal anders die Arme verschränkt haben, mal einen anderen Blick haben. Ca. 60.000 Gedanken hat ein Mensch pro Tag – weniger als 10 % davon sind aufbauend, behauptet Bürger. „Das Positive steht unter Generalverdacht.“ So auch das Lob, meint Bürger: „Wir haben ein Problem mit Lob in dieser Gesellschaft und deshalb haben wir ein Problem mit Motivation.“ Wenn man aber an der Motivation arbeiten möchte, sollte man nicht nur lernen, sich über Lob zu freuen, sondern auch sich zu fragen: „Was ihr sehen wollt.“

Von wenig Motivation konnte diese Woche aber nicht die Rede sein. Die Modellseminar-Teilnehmerinnen und Teilnehmer werkelten zwischen den Vorträgen an ihren eigenen Projekten in vier verschiedenen Arbeitsgruppen. Bei den Abschlusspräsentationen gab es viele Überraschungen und einiges Gelächter:

AG4: Wo Quellen sprudeln: neue Recherchewege im Lokalen

Die Arbeitsgruppe entführt uns einen Tag lang in den Großkafflinger Kurier und zeichnet die Arbeit von zwei verschiedenen Redakteuren nach. Am Ende stehen je nach Rechercheaufwand zwei völlig verschiedene Titelseiten. Paul Faul titelte: „Breklo zieht ins Ausland. Schlechte Wirtschaftslage ist Schuld.“ Die gut recherchierte Geschichte von Sabina Fleißig hingegen lautete: „Rathausklüngel kostete 1300 Jobs“.

 

Paul Faul beim ständigen Pausieren.

Paul Faul beim ständigen Pausieren.

Sabina Fleißig beim harten Nachfragen.

Sabina Fleißig beim harten Nachfragen.

Team: Dagmar Besand, Inga Hansen, Bastian Henning, Moritz Kircher, Christiane Mühlbauer, Georg Müller, Sebastian Tauchnitz (Leitung), Florian Würth

AG2: Bürger beteiligen: Brücken bauen zur Politik

In Printheim, einer Stadt mit 95.000 Einwohner ist die Stimmung schlecht. Ein Leser möchte mal wissen, was seine Zeitung so macht. Er klopft an bei der „Printheimer Presse“ und fragt die Redakteurinnen und Redakteure, was sie denn so zur Etatverabschiedung geplant haben.

 

Anonyme Briefkästen zum Beispiel, Lesergesprächsrunden – davon einen Live-Stream, die Zusammenarbeit mit dem „Friedrich Naumann Gymnasium“...

Anonyme Briefkästen zum Beispiel, Lesergesprächsrunden – davon einen Live-Stream, die Zusammenarbeit mit dem „Friedrich Naumann Gymnasium“…

Team: Tim Attenberger, Wolfgang Becker, Bettina Boronowsky, Alexandra Groth, Martina Möller, Jörg Müller, Steffen Reichel, Petra Waschescio (Leitung), Mathias Wiedemann,Volker Uerlings

AG1: Stadtgespräch werden: Alltägliches spannend erzählt

Um halb 10 ist der Chef der erste bei der Redaktionskonferenz. Nach und nach trudeln seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Lässig, nicht besonders arbeitseifrig, eher die Kreiskaninchenschau als Kommunalpolitisches im Blick. Wie so eine Konferenz in genau die andere Richtung kippen kann, zeigte das kleine Kammerspiel.

 

AG1

Team: Ralph Adameit, Jessica Bader, Josef Barnekamp, Sarah Brasack (Leitung), Markus Erhard, Tanja Freudenmann, Dana Müller, Georg Müller, Matthias Schätte, Jürgen Stricker

AG3: Dranbleiben: zwischen Chronistenpflicht und Hetzjagd

Zu dem Song Stay der Gruppe Hurts kämpften die Themen um die Lokalredakteurin.

 

AG3

Team: Renate Angstmann-Koch, Volker Böhm, Maike Gauterin-Stahl, Holger Heitmann, Roman Hiendlmaier, Christina Knorz (Leitung), Ellen Reim, Felix Voigt, Jörg Weirich

Was sich die Arbeitsgruppen inhaltlich erarbeitet haben, können Sie im Seminarreader nachlesen.

Axel Bürgers Präsemtation gibt es hier.