Modellseminar Web 2.0 2010

Ich bin drin!

Bin ich drin? Und wie! Ich bin jetzt Bloggerin und damit wirklich mittendrin. Wer hätte das gedacht? Vielleicht Professor Dr. Peter Schumacher von der Hochschule Darmstadt, Institut für Kommunikation und Medien, der gerade seinen Vortrag begonnen hat. Das Thema: Video, Infografiken und Multimedia: Wie Nutzer neue Darstellungsformen sehen.

Ich bin gespannt, und muss nach den ersten drei Sätzen im Blog sagen: Hat was…

Jetzt aber zum Vortrag, zuhören!

Es geht gerade um Quoten und Qualität. Erkenntnis: Qualität wird aus Nutzersicht anders beurteilt. Ein Beispiel: Leser stürzen sich auf Infokästen mit der Intension: Da habe ich eine Zusammenfassung und muss den Text nicht lesen! Ist das nicht traurig? So ein Infokasten ist ja toll und bietet im Idealfall mächtig viel Service, er soll aber den noch tolleren Text dahinter ergänzen und nicht ersetzen.

Ich sehe: Video! Oder: Wie die Bilder im Lokalen laufen lernen… „Moin und Willkomen bei ostfriesen.tv!“ Unser Referent Peter Schumacher hat ein schönes Beispiel für eine lokale Newssendung im Netz mitgebracht. Und das Wetter, das wird natürlich auf Platt vorhergesagt.

Sackra, jetzt wird’s bayrisch! Drei Buarm kochen – und was noch viel besser ist: sprechen im Dialekt. Peter Schumacher: Das ist eine Geschichte, die auf Video gut funktioniert.

Videos sind wirklich unterhaltsam – aber wie lang eigentlich? Laut Schumacher laufen sie durchschnittlich 2 Minuten, auf Websites von Fernsehsendern 3 Minuten, auf Websites von Zeitungen 1,22 Minuten. Und das ganz abgesehen davon, wie lange die Videos sind. Eine weitere interessante Zahl: Der Anteil der Menschen, die sich ein Video bis zum Ende anschauen, liegt bei 38 Prozent. Die gute Nachricht fürs Lokale: Handwerkliche Fehler werden eher nachgesehen.

Weshalb man sie ja nicht unbedingt machen muss, die Fehler natürlich, nicht die Videos… Und was ist mit Infografiken? Müssen die wirklich sein? Einige Details nerven: Wenn zum Beispiel andauernd was aufpoppt, sobald der Cursor auch nur in die Nähe kommt. Professor Schumacher: Multimodalität, was passiert, wenn wir gleichzeitig auf mehreren Kanälen Informationen bekommen? Ein Problem: Sobald Bewegung (Pfeile oder durchlaufender Text) auftaucht, wandert der Blick dort hin.

Schumachers kleiner Tipp für die Homepage: Was in den Außenspalten steht, wird vom User oft als Werbung wahrgenommen, weil dort eben auch sehr oft Werbung platziert ist. Tja: G’lernt ist halt g’lernt!

Zum Schluss noch eine spannende Frage aus dem Publikum: Blamieren wir uns mit handgemachten Videos? Stichwort: Entproffessionalisierung. Der Professor sagt: noch nicht! Die Menschen nehmen das wacklige Bild in Kauf, weil sie wissen, dass sie dafür Lokales zu sehen bekommen. Wie das in Zukunft sein wird, wie anspruchsvoll die Zuschauer noch werden, vermag er natürlich nicht vorherzusehen.

Fazit: Film ab!

2 Kommentare

  1. … und ich bin auch drin und hab’s gerade entdeckt (mit Hilfe von Google Alerts)!

    Alles liebe,
    Alex

  2. Das mit Google Alerts habe ich bei diesem außergewöhnlichen Seminar der dritten Art übrigens auch gelernt. Werde ich zu allererst einstellen, wenn ich zurück am schönen Bodensee bin… Mal sehen, was ich dann alles so finde!

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