Crossmediales Arbeiten, Soziale Netzwerbe, bloggen – die schöne neue Arbeitswelt klingt verlockend und wirkt omnipräsent. Wer heute nicht bei Facebook ist, wer nicht twittert, gilt als konservativ. Den Sprung in diese neue Welt zu verpassen gleicht einem Schreckgespenst. Aber was bleibt, was muss bleiben vom klassischen Printjournalismus und wie kann es gelingen, beide Welten miteinander zu verbinden? Antworten versuchte heute die Arbeitsgruppe 4 zu finden.Professioneller Journalismus ist und muss unverzichtbar bleiben. Dazu zählen wir das journalistische Handwerk genauso wie unsere lokale Kompetenz. Analyse, Meinung, Hintergründe, die gründliche Recherche gehören zu unseren Stärken, die Facebook und Co nicht auf dem gleichen Niveau bieten können.
Parallel dazu müssen Jounalisten neue Kompetenzen erwerben. Der geschriebene und bebilderte Artikel reicht nicht mehr aus. Der Allrounder sollte in der Idealvorstellung schreiben, online bedienen, twittern, ein Video drehen, schneiden etc. Aber kann dieses Modell in der Praxis bestehen? Wir sagen nein und plädieren für Spezialisten. Das sichert die notwendige Qualität, um sich im Netz neben allen anderen Anbietern auf Augenhöhe bewegen zu können. Wenn die Printausgaben sinken, neue Leser in den nachwachsenden Generationen diese Verluste nicht ausgleichen, wenn Zeitungen gegenüber Facebook und Co an Boden verlieren, sollten Verlage investieren. Die neue Arbeitswelt kann es nicht zum Nulltarif geben. Sie beginnt in einer veränderten Ausbildung der Journalisten und endet gewiss noch nicht in der Integration eines Spezialisten in Lokalredaktionen.
Hanno Taufenbach