Mercedes Bunz, ehemalige Chefredakteurin von Tagesspiegel Online und Medienexpertin, fordert dazu auf, den Wettkampf zwischen Online und Print zu beenden. Es gehe vielmehr darum, die Welt des Lesers journalistisch abzubilden, egal in welchem Medium. Bunz glaubt auch nicht daran, dass uns das iPad retten wird. Im Video-Interview beim 19. Forum Lokaljournalismus spricht sie von einer Fragmentarisierung der Medien, mit der wir leben müssen. Daher müsse man jetzt ein Modell entwickeln, um in jedem Medium so viele Leser wie möglich zu erreichen und so viele Anzeigen wie möglich zu verkaufen., d.h. es wird vom „Revenue Stream“ zum „Revenue Delta“ kommen.
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Party? Qualitätsmanagement? Warum nicht mal beides verbinden, fragt Sonja Kretzschmar.
Wie kommen Medienforschung und journalistische Praxis zusammen? Wie können sie voneinander profitieren? Prof. Dr. Sonja Kretzschmar sollte es wissen, denn sie ist eine Grenzgängerin. Weiterlesen
Was zeichnet eine gute journalistische Geschichte aus, Herr Haider?
Zuerst einmal muss eine Geschichte eben eine Geschichte sein, sagt Lars Haider, Chefredakteur des Weser-Kurier, im Video-Interview. Eine Geschichte, die man eben auch einem guten Freund erzählen würde. Haider sagt, dass gute Geschichten so geschrieben sein müssen, dass sie die Leute interessieren. Der Journalist dürfe sich nicht nur als Nachrichtenbeschaffer sehen. Er sei eben auch ein kleiner Schriftsteller.
Recherche sollte kein Luxus sein
Christine Kröger, Leiterin der Redaktion Ausbildung und Recherche beim Weser-Kurier (Bremen), sagt im Video-Interview, dass der Stellenwert von Recherche in der Journalistenausbildung nicht hoch genug anzusetzen sei. Sie hält es auch für ein grundlegenden Irrtum, Recherche im Lokalen als Luxus zu betrachten. Die Lokalredaktionen müssten vielmehr darauf setzen, gerade in diesem Gebiet ihre lokale Kompetenz zu zeigen.
Was können Lokaljournalisten aus der Schweiz und Deutschland voneinander lernen, Frau Duttweiler?
Catherine Duttweiler, Chefredakteurin des Bieler Tagblatts, erzählt im Video-Interview darüber, welche Erkenntnisse vom 19. Forum Lokaljournalismus sie mit nach Hause nimmt. Die Schweizer Journalistin spricht zudem darüber, wie Lokaljournalisten aus Deutschland und der Schweizer voneinander lernen können. So könnten deutsche Journalisten unter anderen auch von den Erfahrungen profitieren, die Schweizer Kollegen bereits mit der Berichterstattung über Instrumente der direkten Demokratie haben.
Was ist eigentlich hyperlokal, Herr Brouwers?
Der niederländische Journalist Bart Brouwers vom Medienhaus Telegraaf Media Group arbeitet daran, mit der Internetplattform Dichtbij.nl ein landesweites Netzwerk für hyperlokale Nachrichten und Daten aufzubauen. Was es damit auf sich hat, erläuterte er kurz im Video-Interview. Mehr über Brouwers Ansatz gibt es hier zu lesen.
Sven Gösmann: „Journalismus und PR müssen getrennt bleiben“
Auf dem Forum Lokaljournalismus lieferten sich Tom Schimmeck und Sven Gösmann (Rheinische Post) einen spannenden Schlagabtausch über das Verhältnis von Journalismus und PR. Während Schimmeck vor allem auf die Gefahr hinwies, die eine gut ausgestattene PR-Maschinerie für die unter Spardruck stehenden Redaktionen darstellt, machte der Chef der Rheinischen Post deutlich, dass professionelle PR auch Chancen für Journalisten bietet, schnell an Informationen zu kommen. Das setze allerdings einen „selbstbewussten Journalismus voraus, der PR nutzt, sich aber nicht von ihr ausnutzen lässt.“ Grund genug für uns, ihm nach dem Podium zu einem kleinen Video-Interview zu bitten.