Alle Artikel mit dem Schlagwort: Grimme Preis

Recherche als Gemeingut

Fast direkt von der Grimme-Preis-Verleihung reist Investigativ-Journalist David Schraven vom gemeinnützigen Recherchebüro CORRECT!V nach Tutzing. Er erzählt im Interview, was grenzenlose Recherche ausmacht und mit welchen Methoden CORRECT!V seine Erfahrungen weitergibt. Eines der Leitmotive von CORRECT!V ist es, jenseits der Grenzen zu arbeiten. Sie denken nicht mehr in Medienformaten, und Ihre Recherchen hören auch nicht an den Stadt- oder Landesgrenzen auf. Was bedeutet das für Ihre Arbeit? Zuallererst ist es mal eine Entdeckung – man muss sich nicht wie ein Printjournalist überlegen, wann die Deadline ist oder wie viele Zeichen meine Geschichte haben darf. Bei uns werden die Geschichten fertig, wenn sie fertig sind – und danach überlegen wir uns, welches Medium oder welche Formate sich am besten dafür eignen. Das kann von Radio über Dokumentarfilm bis hin zu einem Theaterstück gehen. Und im räumlichen Bereich ist das Auflösen von Grenzen auch wichtig, weil deine Recherche nicht mehr im nächsten Dorf aufhört. Sie haben heute gesagt, dass CORRECT!V multilokal arbeitet – etwas, das es vorher nicht gegeben hat. Ja, nehmen wir mal den Ausbau einer …

Mut zum Kontrollverlust

Weiterdenken, Grenzen verwischen und doch die Gesetzmäßigkeiten der Sozialen Netzwerken kennen: Im Gespräch mit Schiwa Schlei, der Onlinechefin von 1Live und Funkhaus Europa.   Frau Schlei, in ihrem Vortrag hat eine Ihrer Fragen sehr zum Nachdenken angeregt. Sie lautete: Würden Sie Content von Ihrem Radiosender auch privat teilen? – Wann haben denn Sie das letzte Mal etwas von 1Live geteilt? Schiwa Schlei denkt länger nach. Ich muss dazusagen, dass ich relativ wenig Content teile, obwohl ich sehr viel in den sozialen Netzwerken unterwegs bin…Inhaltlicher Content, den ich geteilt habe, war die Freude über den Grimme Preis von Mr. Dicks – wir haben als Radio den Grimme Preis Fernsehen gewonnen, das ist schon stark. Ein Radiosender gewinnt den Fernsehpreis, Sie plädieren dafür das Radio nicht nur als reines Audiomedium zu begreifen und das Selbstverständnis der Radiomacher zu ändern. Was hilft Ihnen auszubrechen aus gewohnten Denkmustern? Jeder braucht andere Rahmenbedingungen, mir hilft es beispielsweise mit bestimmten Personen darüber zu sprechen, den Ball hin und her zu spielen, sich immer weiter in ein Thema reinzusteigen. Es geht bei …