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Dem Leser auf der Spur

Servicestücke, Umfragen, Aktionen oder Hintergrundtexte? Dank intelligenter Technologien und schier endlos erscheinenden Datensätzen ist es möglich zu erkennen, welche Themen die Leserinnen und Leser beschäftigt. Aber wie gehen Lokalredaktionen mit den Unmengen an Informationen um? Wie lassen sich die Zahlen schnell und einfach auswerten? Und vor allem: Wie lassen sich Leser langfristig an die Zeitung binden? Yannick Dillinger (Schwäbische Zeitung), Barbara Zinecker (Nürnberger Nachrichten) und Jost Lübben (Westfalenpost) stellten ihre Ideen dazu vor. Yannick Dillinger (Schwäbische Zeitung) – Article Score 16:11 Uhr – die Verbindung steht. Yannick Dillinger, stellvertretender Chefredakteur der Schwäbischen Zeitung (Ravensburg), konnte nicht am Modellseminar teilnehmen, er wählte aber einen für einen Online-Experten angemessenen Weg, doch noch dabei zu sein: Videotelefonie. Dillinger sprach über das Messtool Article Score. Live dabei in den RedaktionenVor zwei Jahren startete er bei der Schwäbischen damit. Seine Idee dahinter: Anstatt den Redakteuren Excel-Tabellen mit Auswertungen der Klick- oder Besucherzahlen zu schicken, die in der Regel nur sporadisch geöffnet werden, möchte er jedes Ressort und jede Redaktion an den Zahlen und Scores teilhaben lassen. Jeder soll live sehen, …

„Lokalsport ist das schwierigste Ressort der Tageszeitung.“

Liest eigentlich überhaupt jemand den Lokalteil? Diese Frage kann kaum jemand besser beantworten als Carlo Imboden von Readerscan. Beim Kaminabend erzählte er, was Leser in Geschichten zieht und was sie rauswirft. Wer montags den Lokalsportteil der Zeitung aufschlägt, sieht meist vor allem eine Sache: Zahlen, Zahlen, Zahlen. Manche verkleiden sich als Tabelle, andere nennen sich Texte, die den Ablauf eines Spieles erzählen. Spannung geht anders. Carlo Imboden kann das statistisch belegen: Die Lesequoten im Lokalsportteil sind oft unterirdisch. Als erste deutsche Zeitung nutzte die Main-Post aus Würzburg das Readerscan Verfahren, bei dem die Leser mit einem Stift die letzte Zeile des Artikels markieren, bis zu der sie gelesen haben. Ergebnis: Nur 3,5 Prozent der Leser eines Artikels im Lokalsport lesen bis zum Schluss. Der Leser als unbekanntes Wesen Aber warum produzieren die Redakteure derart an ihren Lesern vorbei? Imboden hat darauf eine einfache Antwort: Die Artikel würden eigentlich nicht für die Leser geschrieben, sondern für die Vereine, die sich repräsentiert sehen wollen. Deswegen orientiere sich die Berichterstattung an den Spieltagen, die der Saisonkalender vorgibt, und …