Alle Artikel mit dem Schlagwort: Rezeptionsforschung

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Wenn jemand weiß, wie Tageszeitungsleserinnen und Leser ticken, dann ist das Carlo Imboden. Mit vielen lebendigen Beispielen im Gepäck hat der Medienforscher aus der Schweiz am Freitag in Gummersbach einige seiner Forschungsergebnisse präsentiert. Da wäre zum Beispiel der Artikel über einen Geflügelzuchtverein. Imbodens Forschung bestätigt, was viele schon immer vermutet haben: Den Artikel über das 100-jährige Bestehen des Vereins liest kaum jemand. Genauer gesagt: knapp zwei Prozent des Artikels werden vom durchschnittlichen Leser bis zum Ende gelesen. Zahlen wie diese entstammen dem von Imboden entwickelten Readerscan-Verfahren, das zur Erforschung des Leseverhaltens dient. Die elektronische Untersuchungsmethode dient dazu, bei Zeitungen und Zeitschriften tagesaktuell die Lesequote, die Lesedauer und den Leseverlauf der Nutzer auszuweisen. Allein im deutschsprachigen Raum arbeiten über 70 Verlage mit dem System. Im Falle des besagten norddeutschen Geflügelzuchtvereins, so Imboden, habe man es mit einer klassischen „Rezeptionsfalle“ zu tun. Gemeint ist damit, dass sich nur diejenigen für das sehr spezifische Thema interessieren, die mit dem Verein auch zu tun haben. „Für den Rest der Welt ist das irrelevant“, so Imboden. Ähnliches gilt für einen …