So viele Journalisten wie bei keinem bpb-Seminar zuvor haben bei „Das Netz ist lokal“ gebloggt und getwittert. Zudem haben Teilnehmer die Referenten fürs Web vor der Kamera interviewt. Insgesamt waren es rund 20, die sich beim Modellseminar nebenbei auf meinen Blog- und Video-Workshop eingelassen haben. Warum, und was es ihnen gebracht hat, sagen sie hier.
„Eine private Videokamera habe ich zwar, doch ich filme nur selten. Das „Learning by doing“habe ich hier mitgenommen, um Erfahrungen zu machen. Ich habe Lust bekommen, redaktionelle Videos für unsere Zeitung zu machen. Allerdings ist es auf unserer Verlagswebseite noch nicht möglich eigene Videos hochzuladen.“
Janet Neiser, 34, Märkische Oderzeitung:
„Das Bloggen über das Seminar war wirklich gut. Ich habe die Furcht verloren einen Text ins Netz zu stellen, den dann Millionen Menschen lesen könnten. Die Sprache wurde beim Bloggen lockerer, als würde ich eine SMS an Freunde schreiben. Bisher hatte ich keinen Sinn in dieser Schreibform gesehen. Jetzt bin ich auf den Geschmack gekommen und würde sogar mal andere Blogs lesen und kommentieren. Aber ein eigener Blog kostet wahrscheinlich doch zu viel Zeit, und es macht vielleicht sogar süchtig.“
Anja Mayer, 28, Bote vom Untermain:
„Ich bin froh, das ich das Bloggen selbst ausprobiert habe. Jetzt fallen mir spontan einige Themen ein, die wir künftig mal mit einem Blog begleiten könnten. Eine Selbsttest-Serie „vom Anfänger zum Fünf-Kilometer-Lauf“ etwa. Da könnte das nächste Mal der Lauflaie seinen Kampf mit dem inneren Schweinehund in einem Online-Tagebuch aufschreiben, ergänzend zu den Serienteilen in der Zeitung. Heilfasten ist auch so ein Thema, bei dem ein Blog des Fastenden spannend wäre.“
Tanja Poimer, 39, Schwäbische Zeitung:
„Den Blog-Workshop fand ich sehr wichtig für mich. Er hat mir die Angst vor den ganzen neuen Medien genommen. Bisher dachte ich, das machen nur Leute wie Bloggerstar Sascha Lobo. Es macht Spaß wenn andere meinen Beitrag kommentieren. Ich lag im Bett und hatte die Idee einen Blog aus meinem Heimatort zu starten: „Good morning L. A.“ soll er heißen. Eine Glosse über das Leben in Langenargen – mit Promiklatsch, dem Stadtgespräch und Aufregerthemen.“
Jan Hollitzer, 30, Thüringer Allgemeine:
„Mit Twitter habe ich angefangen, als ich vor eineinhalb Jahren Online-Chef wurde. Unter „TAOnline“ twittern wir Nachrichten und regen Diskussionen an. Von meinem persönlichen Account „TAOnLeiter“ habe ich vom bpb-Seminar gewittert. Ansonsten gebe ich meinen Followern damit Einblicke in den Redaktionsalltag und weise auf Topartikel mit vielen Klicks hin. Es ist zwar ein kleiner Kreis von 130. Die sind allerdings durchaus interessiert an meinen Themen. Medienforscher zum Beispiel und die sind Multiplikatoren, eben auch für die Diskussionsthemen und -Thesen dieses Modellseminars. Das ist ein guter Kanal in die Szene. Das Videointerviewen habe ich gerne mitgemacht. Online-Videos fordere ich auch für unseren Auftritt, das gehört mittlerweile zur normalen journalistischen Arbeit dazu. Es ist kein Problem bei einem Termin noch vier Minuten Fragen vor der Kamera zu stellen. Das bringt sogar Spaß für die Redakteure.“