Autor: Dörte Grabbert

Bürgerhaushalt – Was ist das eigentlich?

Der Begriff ist problematisch, sagt Oliver Märker, geschäftsführender Gesellschafter von Zebralog. Es ist ein Verfahren, indem versucht wird, Bürger während der Beratung zum Haushalt als Ideengeber hinzuzuziehen. Das ist  kein direktdemokratisches Beteiligungsinstrument sondern ein konsultatorisches. Der Bürger ist Berater, Experte, Impulsgeber. Der repräsentativ gewählte Rat bleibt Entscheidungsgremium. Die Methodik ist dabei unterschiedlich. Beispiel Köln: Bürger und Bürgerinnen werden eingeladen, Vorschläge für den Haushalt einzureichen.  Zuvor wurden sie gefragt, welche drei Themenbereiche  besprochen werden sollen. Die von den Bürgern via Internet 300 bestbewerteten Vorschläge werden später im Rat diskutiert und beschlossen.  Der Kölner Rat hat fast 80 Prozent der Vorschläge auch umgesetzt. Die Bürger wurden auch aufgefordert, Sparvorschläge einzureichen. Das waren beim 2. Bürgerhaushalt bereits 20 Prozent der Ideen. Im Herbst macht die Stadt Köln bereits den dritten Bürgerhaushalt.

Prädikat „Sehr gut“

Nach intensiver Gehirnstürmung bis die Köpfe rauchen, haben wir viele Tipps erarbeitet. Sie sollen Redaktionen als als Anregungen dienen, wie noch mehr Lesern eine Stimme gegeben werden kann. Welche Kanäle können Tageszeitungen noch für ihre Leser öffnen? Übrigens: Arbeitsgruppe zwei ist schon fertig. AG-Leiterin Patricias Kommentar: „Ich kann nicht verhehlen, dass ich ein wenig stolz auf euch bin.“ Eine Zusammenfassung gibt’s morgen.

Wie erreichen wir unsere Leser – Visionen

Das ABC der redaktionellen Instrumente ist abgehandelt, die eine oder andere Anregung gefunden. Doch wie weiter? Jetzt geht’s um Visionen, ganz ohne Einschränkungen. Welche Redaktions-Kanäle können wir für unsere Leser und für uns Redakteure noch öffnen? Auch hier gibt’s mit viel Kreativ-Technik spannende Ideen: vom Leserzeugnis für Redaktionen, einem Redaktions-Café und mobilen Redaktionen über Leser als Tester, Leser als Kritiker, Leser als Lebensberater für andere Leser oder Leser als Kritiker bis hin zu Leser-Befragungen auf Brötchentüten und Lesersprechstunden. Und wie wäre es übrigens mit einem Social-Media-Redakteur für jede Redaktion?

Eine Stimme geben – aber wie?

Dem Leser eine Stimme geben – klingt einfach, ist es aber nicht. Was bedeutet das überhaupt: eine Stimme geben? Zunächst geht es in unserer Arbeitsgruppe darum Instrumente zusammenzutragen, mit deren Hilfe Leser zu Wort kommen und sich ernst genommen fühlen. Was praktizieren die Zeitungen bereits jetzt? Inspiration gab es am Vormittag von Armin Maus, Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung, mit dem Konzept der Bürgerzeitung.