Alle Artikel mit dem Schlagwort: Demografie

Wenn der Bus nicht mehr fährt – und der Leser nichts darüber liest

Beim zweiten Podium am Donnerstag wurde der Ausblick auf ein weites Feld eröffnet. Es ging um die Herausforderungen, die Gesellschaft, Politik und Medien meistern müssen – um Megatrends wie etwa den demografischen Wandel. Zu Gast war aus der Politik Dr. Andreas Hollstein, der Bürgermeister der Stadt Altena. Er wurde im November 2017 auf tragische Weise bundesweit bekannt, als er Opfer einer Messerattacke wurde. In einer Imbissbude hatte ihn ein arbeitsloser Maurer angegriffen, der ihm vorwarf, zu viele Ausländer in die Stadt zu holen. Hollstein wurde am Hals verletzt. Der Angreifer ist erst kürzlich zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Außerdem auf dem Podium: Petra Klug, Senior Project Manager der Bertelsmann-Stiftung, Uwe Vetterick, Chefredakteur der Sächsischen Zeitung, und Barbara Zinecker, Audience-Development-Redakteurin der Nürnberger Nachrichten. Die Moderation übernahmen Jana Klameth, stellvertretende Chefredakteurin der Freien Presse aus Chemnitz, und Ralf Freitag, Chefredakteur der Lippischen Landes-Zeitung. Chancengerechtigkeit zwischen den Regionen Hollstein geht davon aus, dass die Gesellschaft schrumpfen wird. Die Frage sei, wie man dies mit den Lebensbedürfnissen der Menschen in Einklang bringen könne. Es müssen Qualitatives getan werden, da …

Bitte liefern Sie Ergebnisse

Während unseres Modellseminars gab es nicht nur viel Input durch spannende Referentinnen und Referenten und in Form von Diskussionen und Gesprächen. Während der letzten fünf Tage haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihren Arbeitsgruppen auch intensiv gearbeitet und natürlich Ergebnisse geliefert 🙂 Hier kommen sie! AG 1 Fuck you, Demografie Mit neuen Perspektiven die Leser erreichen. Der demografische Wandel geht uns zwar alle an, doch interessiert er deshalb noch längst nicht alle. Die Frage, die sich stellt, ist also: Wie lässt er sich spannend erzählen? Welche Aspekte, neben immer mehr Pflegebedürftigen, immer weniger Kindern und verödenden Innenstädten, bieten sich an, damit der eigenen Berichterstattung Aufmerksamkeit geschenkt wird? Die Arbeitsgruppe geht auf die Suche nach neuen Themen und Perspektiven. AG 1_Ergebnisse AG 2 Was denn nun: Text, Bild, Facebook oder WhatsApp? Für jede Berichterstattung den passenden Kanal finden. Stell Dir vor, Deine Geschichte zum demografischen Wandel ist toll geschrieben und keiner liest sie. Welcher Kanal sorgt dafür, dass sie möglichst viele Menschen erreicht? Wann lohnt es sich, eine Geschichte nur in Bildern zu erzählen und wann …

Eines Tages baby…

»One day baby, we’ll be old. Oh baby, we’ll be old and think of all the stories that we could have told« Bevor wir Journalistinnen und Journalisten alt werden und den ungeschriebenen Geschichten nachtrauern, können wir auch überlegen, wie wir unsere Begeisterung retten können. Robert Domes, selbstständiger Autor und Ausbilder für Journalistinnen und Journalisten, gab Tipps, wie man seine Ideen und Motivation in den Alltag retten kann. Aber lesen Sie selbst. Wenn Sie die Inhalte und Ideen aus dem Modellseminar in Ihre Redaktion einbringen wollen, können Sie: – eine Zusammenfassung des Seminars für die Kolleginnen und Kollegen anbieten. – die Dokumentation mit interessierten Kolleginnen und Kollegen teilen. – mit der Lokalchefin/dem Lokalchef bzw. Ressortleiter/-in klären, was Sie umsetzen wollen und was machbar ist. – Kolleginnen und Kollegen als Verbündete suchen, die Sie unterstützen. – geduldig und hartnäckig an dem Thema dranbleiben. Vielleicht können Sie trotzdem Ihre Ideen nicht retten. Aber Sie können sich selbst auf jeden Fall retten. Nämlich so: Schutz Sie haben das Recht, sich zu schützen. Sie haben sogar die Pflicht, sich Freiräume …

Fight Club

Zwei Männer, zwei Städte, zwei Zeitungen, zwei Situationen, zwei Strategien. In der Ecke Altena steht Thomas Bender voller Tatkraft bereit, in der Ecke Ibbenbüren brennt Klaus Rieping auf neue Aufgaben. Mann Nummer 1 Name: Thomas Bender Zeitung: Altenaer Kreisblatt Position: Redaktionsleiter Situation: Altena ist eine Stadt, die besonders vom demografischen Wandel betroffen ist. Hatte Altena 1969 etwa 32.000 Einwohner, waren es im Jahr 2014 nur noch 17.270. Die Zahl der potentiellen Kunden der Zeitung ist um etwa 16.000 gesunken. „Es gibt Tage, da gibt es in Altena keinen einzigen Termin, zu dem wir gehen“, berichtet Bender. Die Konsequenz sei, dass bei einem gleichbleibenden lokalen Umfang (mindestens vier Seiten) mehr eigene Geschichten geschrieben werden müssten. Kampfansage könnte etwa so lauten: Demografie, Du machst uns nicht fertig! Strategien für die weitere Arbeit: – ohne Serien kommt man in bestimmten Zeiten nicht aus – Glosse als Darstellungsform, die sich besonders zur Leser-Blatt-Bindung eignet – den demografischen Wandel als Themenschatz nutzen – kann man eine Stadt „kleiner“ machen? Beispiel Abwassernetz. „Das ist bei uns mit am teuersten, weil es …

Nun raten Sie bitte mal

Welche Gehirnzelle hat trotz Kaffeedurst noch keine Lust auf eine Pause und will ein Rätsel lösen?! Die Frage lautet: Welche Überschrift könnte zu dem Bild passen? Ein kleiner Tipp: Der Titel hat natürlich etwas mit dem Thema „Demografischer Wandel“ zu tun. Ihre Lösungsvorschläge bitte unten in die Kommentare. Sollte der richtige dabei sein, erfahren Sie es hier. Die Gewinnerin/der Gewinner erhält unser selbstgebasteltes Demografie-Krönchen 🙂 Viel Spaß!

Altsein ist geil – Schreiben Sie das doch mal

So könnte man die Forderung von Henning Scherf, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Bremen, überspitzt zusammenfassen. Machte er doch gleich zu Beginn deutlich: „Die allgemeine Berichterstattung zum Thema Demografie ist eine Katastrophe, weil sie panisch ist.“ So seien all die Meldungen, die den demografischen Wandel als ein Schreckensszenario skizzieren, Ausdruck eines kulturellen Lecks. „Die Entwicklung wird nicht vollkommen wahrgenommen. Viele haben nur das Älterwerden als etwas Negatives im Blick und sehen zum Beispiel gar nicht, dass ältere Menschen zwar körperliche Gebrechen haben, aber geistig so derartig auf der Höhe sind“, erklärt Scherf. Beispielsweise sei die Angst, wie man all die alten Menschen denn pflegen soll, seiner Meinung nach unbegründet: „Die meisten wollen doch überhaupt nicht ins Heim – die wollen raus ins Leben.“ Scherf ist überzeugt davon, dass die älterwerdende Gesellschaft eine Chance für alle ist. Er erhofft sich von JournalistInnen, dass sie sich auf die Suche nach alten Menschen vor Ort machen, die selbstständig leben und ihr Leben aktiv gestalten. Er muss allerdings einräumen, dass man diese unter Umständen suchen müsste, aber wenn man sie …