Alle Artikel mit dem Schlagwort: Wahlberichterstattung

Der Countdown läuft: Mit diesen Themen und Trends müssen wir im Wahlkampf rechnen

Was zählt in der Wahlberichterstattung? Für welche Inhalte sollte eine Redaktion angesichts der kommenden Bundestagswahl besonders gewappnet sein? Um diese Fragen ging es im letzten Beitrag des zweiten Tages. Birgit Wentzien, Chefredakteurin des Deutschlandfunks (DLF), gab ihre Einschätzungen ab und lieferte außerdem ein Best-Practice-Beispiel aus der eigenen Redaktion. Die Moderation übernahm Jürgen Haar, Chefredakteur der Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung. Folgende Themen und Aufgaben für den Journalismus benannte Wentzien in ihrem Vortrag: Außenpolitik Früher habe es geheißen, dass mit dem Thema Außenpolitik keine Wahlen zu gewinnen seien, erzählt Wentzien. Aufgrund des Wahlsieges von Donald Trump und der Verschiebungen innerhalb der westlichen Welt, sei dies jedoch heute anders. So könne womöglich auch erstmals mit dem Thema Europa gepunktet werden, da dabei heute vor allem die gemeinsamen demokratischen Werte im Mittelpunkt stünden. Im Lokalen sei das Thema Europa besonders in den Grenzregionen präsent. Innere Sicherheit Das Thema sei durch Terroranschläge und Krisensituationen so relevant wie nie. Beim Deutschlandfunk versuche man diese Themen nicht nur anhand der großen Aufhänger sondern vielmehr innerhalb kleinerer Formate anzugehen, darin etwa belastbare Quellen prüfen. …

So geht bessere Wahlberichterstattung im Lokalen

Wie wird die Berichterstattung der eigenen Zeitung zum Bundestagswahlkampf spannender, verständlicher und relevanter? Wie begegnet man dem sich verändernden politischen Klima und Lügenpressevorwürfen? Was gibt es für Tools und Berichterstattungsformen, die man kennen und anwenden sollte? Dreißig Redakteurinnen und Redakteure haben sich bei der bpb-Redaktionskonferenz zur Wahlberichterstattung im Lokalen Gedanken dazu gemacht. Hier sind ihre Ideen.

Wahl multimedial – warum die Berichterstattung spielerischer werden muss

Wer mehr Menschen für die Berichterstattung über die anstehende Bundestagswahl begeistern will, tut gut daran, die Beiträge ruhig auch einmal etwas spielerischer zu gestalten. Das ist eine der Thesen, die Tobias Köpplinger – Online-Chef bei der Frankfurter Neuen Presse – mit zur Redaktionskonferenz des bpb-Lokaljournalistenprogramms nach Berlin gebracht hat. Mitgebracht hat er auch eine große Auswahl an Beispielen, wie Wahlberichte und multimediale Arbeiten erfrischender gestaltet werden können – so eben, dass sie gut geklickt werden, aber trotzdem inhaltlichen Mehrwert bieten. So haben die Onliner des Nordbayerischen Kuriers – Köpplingers vorigem Arbeitgeber – einmal versucht, TTIP mit Hilfe von Legomännchen zu erklären. Zwei Personen waren dafür zwei Tage lang eingebunden. Der Beitrag wurde gut geklickt. „Ich glaube, damit erreichen wir ganz andere Menschen als wenn wir TTIP in einer Artikelserie erklären“, sagt Köpplinger über das witzige Video, das eine deutsche Familie und deren Ängste mit einer amerikanischen Familie vergleicht. „Oh, die machen ja cooles Zeug bei der Lokalzeitung“ (Tobias Köpplinger) Und: Der kurze und spielerische Videobeitrag hat einen sogenannten Longtail. Heißt: Wann auch immer die Zeitung …

„Wahlprogramm trifft auf Wirklichkeit“

Rede von Prof. Jürgen W. Falter: Es ist unbestreitbar: Unsere Parteienlandschaft ist unübersehbarer und komplexer geworden, als sie das jahrzehntelang war. Denken wir uns einen Augenblick zurück in die siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Da gab es nur drei im Bundestag vertretene Kräfte, die Unionsparteien, die SPD und die FDP. Und wer gerade regierte, das hing ab von den Koalitionspräferenzen des mächtigen Züngleins an der Waage, der FDP. Das war die Zeit, als sich über 90 % der Wahlberechtigten noch an Wahlen beteiligten und als die großen Volksparteien noch tatsächlich groß waren. Sie erhielten zusammen über 90 % der Wählerstimmen und wurden von gut vier Fünftel aller Wahlberechtigten unterstützt. Heute sind sechs Parteien oder fünf politische Kräfte im Bundestag vertreten, nach Lage der Dinge werden es ab 2017 sogar sieben Parteien sein, weil die AfD dazukommen dürfte. Der Stimmenanteil der großen Volksparteien ist merklich geschrumpft, auch wenn er bei der letzten Bundestagswahl noch bei fast zwei Drittel der abgegebenen gültigen Stimmen lag. In der Zwischenzeit müssen CDU/CSU und SPD darum bangen, gemeinsam überhaupt noch eine …

Wahlberichterstattung im Lokalen – Redaktionskonferenz

Wahltage sind Festtage für die Demokratie. Und 2017 wird es richtig spannend. Denn die Bürgerinnen und Bürger sind aktiv, gehen auf die Straße, sagen ihre Meinung. Sie wollen mitreden, mitmischen, mitgestalten. Sie machen die Demokratie lebendig. Aber auch die Flüchtlingsdebatte, die Terrorangst und die Sorgen um die ökonomische Lage treiben die Menschen um. Journalistinnen und Journalisten stellt sich überall also die Frage: Wie berichten? Dem geht die Redaktionskonferenz „Wahl investigativ und innovativ“ der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) dieser Tage in Berlin nach. Regelmäßige Updates gibt es hier auf dem Blog – und weitere Informationen auf der Seite der drehscheibe und unter dem Hashtag #Redkowahl2017.