Autor: Max Wiegand

Henning Bulka

Auf die Ohren: Die Podcasts der Rheinischen Post

Der Trend geht zum Podcast: So hören bereits 13 Prozent der Deuschen Podcastformate. Bei den 14- bis 29-jährigen sind es schon 27 Prozent, Tendenz steigend. Seit 2016 hat auch die Rheinische Post eine Reihe von Podcasts eingeführt. Audience-Engagement-Redakteur Henning Bulka stellte die Formate vor. Die Podcasts „Fiene und Herr Bröcker“: Im Plauderton sprechen Chefredakteur Michael Bröcker und Daniel Fiene, Leiter des Audience-Engagement-Teams, über Medienthemen. „Gut Leben Podcast“;  Ein Format über Ratgeberthemen wie Reisen, Gesundheit oder Sex „Rheinpegel“: Der Düsseldorf-Podcast. Darin werden die großen Themen der Woche aufbereitet. „Fohlenfutter“: Ein Podcast für Fans von Borussia Mönchengladbach. „Aufwacher“: Das laut Bulka wichtigste Format. Ein kompaktes tägliches Nachrichtenformat am Morgen. Man erfährt, was über Nacht passiert ist und was am Tag wichtig wird. Lokale und Überregionale Themen. Auch über Alexa hörbar. So werden die Podcasts gemacht Sieben Kollegen seien an der Produktion beteiligt, alleine vier davon sind für den Aufwacher zuständig. Zur Produktion benötige man nur sehr wenige technische Mittel, erzählte Bulka. Zwei Headsets, zwei Aufnahmegeräte seien ausreichend. Die Bearbeitung erfolge im kostenlosen Schnittprogramm Audacity. Es sei ein …

Maria Lisa Schiavone

Braucht man das? So funktioniert der integrierte Newsdesk in Nürnberg

In einer Fallstudie hat Maria Lisa Schiavone, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, den Anfang 2018 eingeführten integrierten Newsdesk von Nürnberger Nachrichten, Nürnberger Zeitung und Nordbayern.de untersucht. Beim Forum Lokaljournalismus präsentierte sie ihre Erkenntnisse. Schiavone formulierte ihre Ausgangsfrage so: Welche Auswirkungen hat der integrierte Newsdesk auf die Strukturen und Abläufe der Redaktion und inwiefern werden die Erwartungen der Chefredaktionen erfüllt? Ablauf der Studie In ihrer Vorher-Analyse begutachtete Schiavone die einzelnen Newsdesks vor der Zusammenlegung. Wie sind dort die Abläufe? Wie wird kommuniziert? Auf diesen Fragen habe der Schwerpunkt gelegen, so Schiavone. Anschließend habe sie Leitfadeninterviews mit den jeweiligen Akteuren an den Desks geführt. In der Nachher-Analyse habe sie geprüft, wie sich die Abläufe am integrierten Newsdesk verändert haben und ebenfalls mit den Beteiligten über die neue Struktur gesprochen. Schiavone präsentierte anschließend Auszüge aus den Vorab-Interviews, in denen Akteure mit speziellen Rollen, wie etwa Deskchefs oder Audience Developer ihre Vorstellungen formulierten: „Inhalte vor Medium“; „Blatt aus eigenem Guss“; „Mauern einreißen“; „Bessere Zusammenarbeit mit Onlinern“ Erkenntnisse der Vorher-Analyse: Schiavone stellte zunächst die unterschiedlichen Modelle der einzelnen Newsdesks …

Markus Kaiser, Technische Hochschule Nürnberg

Mut zum Wandel

Wie können Medienhäuser Innovationen einleiten und Veränderungsprozesse managen? Im zuge der Digitalisierung sind diese Fragen aktueller denn je. Professor Markus Kaiser von der Technischen Hochschule Nürnberg präsentierte in seinem Vortrag Thesen und Vorschläge. Warum braucht es eine Change-Kultur? Die Zeit der Monopole ist vorbei. Google und Facebook rütteln am Geschäftsmodell der Zeitung, beispielsweise im Bezug auf Anzeigenkunden. Außerdem ist die Trennung von textbasierten Medien und Bewegtbild nicht mehr zementiert. Öffentlich-rechtliche Medien haben ähnliche Inhalte zu bieten. Auch Presseverlage müssen sich neue Formen überlegen, gerade weil Bewegtbildformate immer wichtiger werden, gerade bei jüngeren Generationen. Die Digitalisierung hat gerade erst begonnen. Der Wandel ist stetig, die Entwicklung nicht absehbar, wie etwa der Hype-Cycle der Firma Gartner verdeutlicht. Die Mediennutzung ändert sich immer schneller. Dialogorientierte Formen könnten etwa zukünftig im Journalismus eine stärkere Rolle spielen. Als Beispiel dient die Resi-App, die personalisierte News bietet. Journalistische Audiodienste könnten zum Trend werden, die ähnlich wie Siri und Alexa ebenfalls dialogorientiert funktionierten. Verlage müssen im Auge behalten, was nach dem Smartphone kommen könnte. Das Münchner Unternehmen Reflect prognostiziert als Experte für …

Ines Imdahl vom rheingold salon

Zeitenwende: Gesellschaft im Wandel – so ticken die Deutschen

Die Keynote zum 24. Forum Lokaljournalismus übernahm Ines Imdahl, Geschäftsführerin des Marktforschungsinstituts rheingold salon aus Köln. Wie ticken junge Deutsche und welche Bedeutung hat das für den Journalismus? Diese Fragen wollte Imdahl anhand der Ergebnisse mehrerer Studien beantworten. Darin seien eine Vielzahl an tiefenpsychologischen Einzelinterviews geführt worden, anschließend seien „Highlights“ der Interviews in repräsentativen Umfragen abgefragt worden, erklärte Imdahl die Methodik. Deutsche Tugenden dienen der Harmonisierung Sie habe Deutsche danach gefragt, was sie als typische Verhaltensweisen für sich und ihre Landsleute angeben würden, erzählte Imdahl. Wie zu erwarten, seien dabei etwa Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit als typisch deutsche Eigenschaften aufgezählt worden. Diese Tugenden stünden sinnbildlich dafür, dass die Deutschen nach Harmonisierung strebten, erklärte Imdahl. Sie würden Konflikte gerne vermeiden, diplomatisch aufreten. Dies gehe einerseits vermutlich darauf zurück, dass Deutschland in beiden Weltkrieg als Agressor fungierte. Anderseits wolle man wegen der enormen Wirtschaftskraft nicht protzig auftreten, diese nicht zur Schau stellen. Kanzlerin Merkel bediene diese Verhaltensweisen in besonderem Maße. Auf internationaler Ebene wolle Deutschland sich als solider, starker, aber eben auch „harmloser“ Partner zeigen. Kontrollverlust auf mehreren …