Forum Lokaljournalismus 2018

Auf die Ohren: Die Podcasts der Rheinischen Post

Henning Bulka

Der Trend geht zum Podcast: So hören bereits 13 Prozent der Deuschen Podcastformate. Bei den 14- bis 29-jährigen sind es schon 27 Prozent, Tendenz steigend. Seit 2016 hat auch die Rheinische Post eine Reihe von Podcasts eingeführt. Audience-Engagement-Redakteur Henning Bulka stellte die Formate vor.

Die Podcasts

  1. „Fiene und Herr Bröcker“: Im Plauderton sprechen Chefredakteur Michael Bröcker und Daniel Fiene, Leiter des Audience-Engagement-Teams, über Medienthemen.
  2. „Gut Leben Podcast“;  Ein Format über Ratgeberthemen wie Reisen, Gesundheit oder Sex
  3. „Rheinpegel“: Der Düsseldorf-Podcast. Darin werden die großen Themen der Woche aufbereitet.
  4. „Fohlenfutter“: Ein Podcast für Fans von Borussia Mönchengladbach.
  5. „Aufwacher“: Das laut Bulka wichtigste Format. Ein kompaktes tägliches Nachrichtenformat am Morgen. Man erfährt, was über Nacht passiert ist und was am Tag wichtig wird. Lokale und Überregionale Themen. Auch über Alexa hörbar.

So werden die Podcasts gemacht

Sieben Kollegen seien an der Produktion beteiligt, alleine vier davon sind für den Aufwacher zuständig. Zur Produktion benötige man nur sehr wenige technische Mittel, erzählte Bulka. Zwei Headsets, zwei Aufnahmegeräte seien ausreichend. Die Bearbeitung erfolge im kostenlosen Schnittprogramm Audacity. Es sei ein großer Vorteil von Audioformaten, dass sie im Gegensatz zu Videos mit deutlich geringerem Aufwand zu produzieren seien, sagte Bulka.

So werden sie gehört

Der Aufmacher-Podcast werde nicht nur als Stream angeboten, sondern auch per WhatsApp-Sprachnachricht an die Hörer verschickt. „Für diese Funktion erhalten wir sehr positives Feedback“, erzählte Bulka. WhatsApp sei der einfachste Kanal für die Distribution. Die Hörer seien den Umgang damit gewohnt und müssten sich nicht erst in eine Podcast-App einarbeiten. Die RP verfüge außerdem über einen Amazon Skill. Damit ist es möglich, den Podcast auch über den Sprachassistenten Alexa abzurufen. Die Hörerzahlen seien unterschiedlich hoch, der „Aufwacher“-Podcast werde etwa von rund 13.000 Menschen gehört. Ob die Hörer anschließend auch andere Inhalte des Verlags abonnierten sei nicht messbar. Es sei aber davon auszugehen, dass der Podcast die Hörer auch zu anderen Formate leite. Die Marke würde definitiv gestärkt und neue Lesergruppen erreicht, sagte Bulka.

Finanzierung

Die RP habe viele Sponsonren für die Formate gewinnen können, darunter etwa Mercedes Benz oder Easy Jet. Diese könnten Werbespots in den Podcasts schalten. Das Besondere dabei: Die Spots würden nicht als Jingle eingebaut, sondern von den Moderatoren selbst eingesprochen. So könnten sie die Hörer persönlich ansprechen und ihnen Produkte der Sponsoren vorstellen. Diese „Emotionalisierung“ mache die Podcasts für Werbekunden attraktiv. Werbespots erschienen in der Regel in der Mitte einer Podcast-Folge. Laut Bulka schade das persönliche Verlesen der Spots durch die Moderatoren keineswegs der Seriösität der Journalisten, da die Spots klar als Werbung gekennzeichnet würden. Das Modell habe man aus den USA übernommen, erzählte der Redakteur.

Herausforderungen und nächste Schritte

Die Hörer verlangten mehr und mehr nach speziellen Inhalten aus ihrer Region, weshalb man nach einer Möglichkeit suche, Audio-Inhalte noch stärker zu personalisieren, erklärte Bulka. Außerdem wolle man das Angebot neben Alexa auch auf andere Sprachassistenten übertragbar machen. Bei der Verwendung der Assistenten solle es zukünftig möglich sein, nach noch konkreteren Inhalten zu fragen. Außerdem suche man nach nach Wegen, wie man Vertriebsangebote und Abos an die Audio-Inhalte koppeln könne, führte Bulka abschließend an.

Sie wollen noch mehr darüber erfahren? Dann werfen Sie einen Blick in die Präsentation.