Die Projektleiterin des Wahl-O-Mats, Pamela Brandt, erklärt im Interview, wie Lokaljournalistinnen und -journalisten das beliebte Tool für ihre Berichterstattung zu den Wahlen einsetzen können.
Frau Brandt, zunächst ganz kurz: Was ist der Wahl-O-Mat und wozu dient er?
Der Wahl-O-Mat ist ein Internettool der bpb, das anhand von 38 Thesen, die für die Wahl relevant sind, aufzeigt, mit welchen Parteien die Nutzer die größte Übereinstimmung haben. Man kann den Thesen zustimmen oder sich neutral dazu verhalten. Die User können die Thesen zudem gewichten …
Und dieses Tool ist sehr erfolgreich …
Ja, mittlerweile ist es sehr erfolgreich – das hat uns auch überrascht. Seit 2002 hat der Wahl-O-Mat über 50 Millionen Nutzungen und wir haben damit 40 Landtags-, Europa- und Bundestagswahlen absolviert. Wir hätten eigentlich gedacht, als kurzlebiges Online-Tool wird es irgendwann vielleicht wieder verschwinden. Aber ganz im Gegenteil: Es sind jedes Mal mehr Nutzungen.
Wie kann der Wahl-O-Mat Lokaljournalistinnen und –journalisten denn bei der Berichterstattung zur Wahl helfen?
Also ich fände es interessant, wie die lokalen Politiker oder auch einfach Personen auf der Straße zu diesen Thesen stehen. Die 38 Thesen sind soweit runtergebrochen, dass sie – so hoffen wir jedenfalls – für alle verständlich sind und wo sich jeder eine Meinung dazu bilden kann. Man könnte ja genau die Thesen herauspicken und diskutieren, die für eine bestimmte Stadt besonders interessant sind und mit den Leuten auf der Straße darüber reden oder eben mit den Politikern. Die könnten den Wahl-O-Mat dann auch einmal durchspielen und dann einfach mal erklären wie sie selbst zu den einzelnen Thesen stehen – und vielleicht auch mal eine andere Meinung als ihre Partei haben.
Wie kommt das?
Es sind ja natürlich die Parteivorstände, die im Wahl-O-Mat antworten, das ist alles abgestimmt. Aber selbstverständlich hat jeder einzelne Politiker ja weiterhin eine eigene Meinung und da wäre es doch ein spannender Auftakt mal zu sagen: Ja, da bin ich anders als die Parteimeinung und das erklär ich euch mal hier.
Und dann gibt es ja die Option der Medienpartnerschaft – auch für lokale Medien.
Da gibt es zwei Möglichkeiten: Natürlich kann man einfach auf unseren Wahl-O-Mat verlinken und es gibt Banner auf bpb.de, die man einfach einbinden kann – kostenfrei. Da freuen wir uns drüber. Und dann gibt es eben die Medienpartnerschaft – das heißt, man kriegt das Tool an sich vollständig auf seiner Webseite, das wird dort eingebunden und generiert dort Klickzahlen – ungefähr 60 Klicks per Nutzung. Und beim Tool an sich ist dann auch das Medienhaus, das unser Partner ist, als Medienpartner erwähnt. Das generiert allerdings Kosten, weil wir ja Techniker dafür brauchen und Grafiker, die das einbinden. Das kostet 1000 Euro Lizenzgebühr, die man zum Teil aber mit Medialeistungen kompensieren kann.
Wann geht denn der Wahl-O-Mat vor der Bundestagswahl und vor den Landtagswahlen online?
Das sind immer vier Wochen vor der Wahl, weil tatsächlich erst vier Wochen vor der Wahl klar ist, welche Parteien tatsächlich für die Wahl zugelassen sind.
Und wir wirkt der Wahl-O-Mat? Mehr Informationen dazu gibt es hier auf bpb.de. Allgemeine Informationen gibt es außerdem hier. Das Interview führte Fabian Scheuermann.