Modellseminar Web 2.0 2010

Bloggen – Fingerfood fürs Internet

Mundgerechte Happen müssen es sein. Insofern erinnert das Bloggen an das Füttern kleiner Kinder mit einer sorgfältig zurechtgeschnittenen Stulle. Das Pendant für Erwachsene ist Fingerfood. Somit lässt sich das Bloggen zwischen Twittern und Featuren ansiedeln. Da ein Tweet die kleinste in sich schlüssige Texteinheit zu werden droht, sollten es beim Bloggen selten mehr als derer sechs sein. Mehr als eine halbe Douzaine Austern ist schließlich auch nicht bekömmlich.
Was dem Blogger beim Komprimieren den Schweiß auf die Stirn treibt, darf der Leser dann als hoch konzentriertes Gedankengut genießen. Einen Blog während eines Events kurz, präzise und schnell zu verfassen, erfordert in dieser Kleinkunstform schon einen Dan. Geschwätzigkeit wird mit Missachtung bestraft. Beim Modellseminar habe ich zumindest einen Anfang gemacht. Und das sogar mit viel Spaß bei der Sache.

15 Kommentare

  1. Regina Schulz sagt

    Aufmerksamkeitsgerechtes Essen und präziser Kampfsport. Ein sehr schöner, wahrer Vergleich.
    Ich genieße die Zubereitung und die gelungene Menüzusammenstellung Ihres Beitrags und wünsche auch anderen einen guten Appetit hierbei. Dieser Beitrag zeigt Geschmack und Qualität; er ist wie Sushi, nicht wie Chicken McNuggests. Mich haben Sie als Kundin Ihrer Cateringfirma gewonnen, Herr Wlokas. Wo kann ich bestellen?

  2. Patricia Dudeck sagt

    Er hat mir in meiner Umfrage unter den Seminar-Bloggern noch gefehlt: Clemens Wlokas. 274 Kommentare hat der stellvertretende Chefredakteur der Madsack Heimatzeitungen in diesem Moment auf seine 29 Beiträge im Mitmachportal myheimat unter http://www.myheimat.de/springe/profile/clemens-wlokas-4972.html
    Und das Alter hatte ich in meiner Umfrage für die Seminar-Nachlese auch abgefragt. Also, wie alt sind Sie, Herr Wlokas?

    (Der Seminar-Reader steht übrigens bald hier im Blog als PDF zum Herunterladen und Weitergeben bereit.)

  3. Oh sorry, meine Damen, das Catering läuft erst allmählich an. Bis dahin empfehle ich Vollkornbrot von Penny mit selbst gemachtem Kräuterquark oder gesalzener Butter aus der Bretagne. Und das Alter? Bisweilen fühle ich mich wie 35. Nach dem Julianischen Kalender. Real ist es ein wenig mehr. Zu meiner Überraschung fiel mir gerade auf, dass meine drei Kinder ein Jahr älter als ich und genauso alt wie meine Mutter sind, wenn ich deren Alter addiere und die Ziffern (bei zwei der drei Generationen) vertausche. Übrigens: Peter Scholl-Latour ist zwei Tage älter als meine Mutter. Von so einem Vater habe ich bisweilen geträumt.

  4. Patricia Dudeck sagt

    Oh, wie schön. Welche Eigenheiten begeistern Sie besonders am Journalistenkollegen Scholl-Latour?

  5. Seine Leidenschaft, seine Kompetenz, seine Neugier, seine scharfsinnigen Analysen (sie sind fast schon eine Diagnostik gesellschaftlicher Disproportionen und Fehlentwicklungen der ihm vertrauten Länder und Kulturen) und sein unerschöpflicher Reichtum an Erfahrungen aus erster Hand. Scholl-Latour ist für mich der Journalist der unmittelbaren Begegnungen schlechthin.

  6. Regina Schulz sagt

    ‚Das Netz ist lokal‘ war das Thema des 3. Modelseminars der bpb in diesem Jahr. 37 Teilnehmern/Innen und 1 Hund erarbeiteten 5 Tage lang Strategien für Lokaljournalisten/Innen im multimedialen Alltag. Ort der Ideen und der Kreativität war der Kappelberg 1 in Augsburg.

    Bitte addieren Sie alle in dem oberen Abschnitt dieses Kommentars vorkommenen Zahlen. Addieren Sie die Quersumme der Postleitzahl des Tagungshauses zu Ihrem Ergebins. Auf diesem Wege erreichen Sie schnell und einfach das Alter Clemens Wlokas‘.

  7. Steffen Sauer sagt

    Hach, ich hatte das tägliche Hirnjogging schon vermisst, auch wenn es erts am Abend ist ;-).

  8. Lieber Herr Wlokas, dummerweise habe ich vergessen nachzufragen. Wie war das eigentlich mit diesem Jahr in Lisboa?

  9. Autsch, Herr Wlokas, das war vielleicht zu sehr out-of-the-box gedacht: Sie haben einen Teil der Aufgabe nicht präzise genug formuliert. Deswegen vielmals sorry, verehrte Frau Schulz. Mit der nachgehobelten Formulierung müsste es eigentlich klar sein. Denn in Echtzeit ist das Trio schon zehn Jahre älter als ihr Papa.

  10. Regina Schulz sagt

    Ich muss mich selbstverständlich entschuldigen, Herr Wlokas. Ich hoffe, Sie verzeihen einer, die ante diem VII. kalendas iunias MCMLXXXV geboren wurde. Genieße Ihr Vollkornbrot für’s Gehirn.

  11. Ich habe mir nie wieder eine Zeitung in einer zunächst fremden Sprache so intuitiv erschließen können. Vielleicht lag es auch an der damaligen Aufbruchstimmung im neuen Portugal der Bewegung der Streitkräfte.
    Der Bogen über 45 Jahre Leserjahre sollte zeigen, wie viele regionale Tageszeitungen einen so im Leben begleiten können. Ich bin selbst erstaunt gewesen, wie viele Stationen es waren. Auf der anderen Seite der Zeitung sind nun auch schon 30 Jahre beisammen. Auch wenn es längst Routine ist: Die frische Zeitung fische ich mir, wo auch immer ich bin, jeden Morgen mit einer erwartungsvollen Spannung und einem Kribbeln im Bauch. Zuletzt im Sommer 2009 in Beatenberg war es die Jungfrau Zeitung, lokaler geht es nicht.
    Trotz des iPads: Ja wie geil ist das denn: http://bit.ly/4ELGvO

  12. Patricia Dudeck sagt

    Hi, Ich komme gerade through the door in diesen behaglichen Raum des Hirnjoggings. Ach, Büffet ist frisch nachgefüllt. Da greife ich mir doch gleich mal den knusprigen Happen mit der Jungfrau Zeitung raus – „lokaler geht’s nicht“.
    Frage in die Runde, welche lokale Geschichte hat Euch in den vergangengen vier Wochen gefesselt und warum? Welche Mehrkornmischung empfiehlt Ihr für den Lokalteil? Mit oder ohne Vereinsberichte?

  13. Regina Schulz sagt

    Schaue „Wie geil ist das denn?!“ und fühle mich, Espresso doppio trinkend, ertappt. Brötchen sind noch analog.

    Denke über Deine Frage nach, Patricia und öffne beide websites der Kölner Lokalzeitungen und klicke auf „vorlesen“, möchte live bloggen. Ärgere mich weil die Computerstimme nicht den Artikel „Brandanschlag im Kölner Dom“ vorliest, sondern die ganze Seite, die Reiter, alles. Gezungene Lesepause.
    Ich möchte eine einfache, nutzerfreundliche Bedienung.

    Das Brötchen.
    Muss leider feststellen, dass die in Bildern sprechende lokale Zeitung schon detailierte Informationen hat, meine Lokalzeitung noch nicht, stattdessen aber einen newsticker über globale Nachrichten, 2 Umfragen auf der Startseite, globe und lokale Themen gemischt. Ärgere mich schon wieder.
    Ich möchte das Wesentliche, lokale, aktuelle Nachrichten.

    Nur das Brötchen.
    Gehe auf die website der Konkurrenz, rot gehalten ist sie. Sehr rot. Die Werbung fällt sofort ins Auge. Ärgere mich.
    Ich möchte keine Werbung.

    Nur das Vollkornbrötchen.
    Im online-Bereich möche ich eine individuelle, modularisierte Mehrkornmischung. Eine online-Zeitung, die die Themen, die mich interessieren könnten, herausfiltert. Für mich mehr Wirtschaft, mehr Feuilleton, mehr aktuellste, lokale Nachrichten, weniger Sport.
    Die Pintausgabe kaufe ich morgens in Eile am Kiosk. Sie soll mich schnell satt machen. Morgens habe ich immer Hunger auf nationale und globale Themen. Abends genieße ich dann lang gegangenes Hefegebäck aus der ‚Region.‘ „Wie geil wär‘ das denn?!

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